Geschäftsführer Thomas Brugger spricht während der digitalen Preisverleihung mit Moderator Ingolf Baur (links). Die Laudatio für die Ausgezeichneten hält Umweltminister Franz Untersteller. Screenshots: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Unternehmen überzeugt in Kategorie bis 250 Mitarbeiter / Minister Franz Untersteller kündigt Besuch in Hardt an

Die Brugger Magnetsysteme GmbH ist von der baden-württembergischen Landesregierung mit dem "Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg 2020" ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand digital statt.

Hardt. Mit dem Preis würdigt die Landesregierung "außergewöhnliche Leistungen im Bereich des betrieblichen Umweltschutzes und des nachhaltigen Wirtschaftens". Die Auszeichnung soll darüber hinaus Signalwirkung haben: "Mit dem Umweltpreis möchten wir möglichst viele Unternehmen ermutigen, Umwelt- und Klimaschutz in ihren Betrieb zu integrieren", formuliert Umweltminister Franz Untersteller ein wichtiges Ziel der Auszeichnung.

Die Preisverleihung wurde am Mittwochabend live im Internet aus dem Weißen Saal im Neuen Schloss Stuttgart übertragen. Nach Reden von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Umweltminister Franz Untersteller wurden alle nominierten Unternehmen in kurzen Videos vorgestellt, auch die Brugger Magnetsysteme. "Alleine die Nominierung ist schon eine Auszeichnung", bekräftigte Untersteller.

Der Preis wurde vergeben in den Kategorien "Handel und Dienstleistung", "Handwerk", "Industrie-Unternehmen bis 250 Mitarbeitende" – für die sich die Firma Brugger mit ihren 109 Mitarbeitern beworben hatte – sowie "Industrie-Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitende". Außerdem vergab die Jury in diesem Jahr einen Jurypreis "Kreislaufwirtschaft" und einen Sonderpreis für Non-Profit-Organisationen.

Der Preis ist in jeder Kategorie mit 10 000 Euro dotiert, die in den betrieblichen Umweltschutz investiert werden müssen.

Untersteller hielt die Laudatio für die Preisträger: "Insgesamt zeigt das Unternehmen ein hohes ökologischen Bewusstsein und Verantwortung für die Region", fasste er die Bewertung der Brugger Magnetsysteme zusammen.

Zweistufiges Bewerbungsverfahren

Brugger hatte sich das erste Mal um den alle zwei Jahre ausgelobten Umweltpreis des Landes beworben. "Wir wollten wissen, wie ein Expertengremium den Stand unserer Umweltleistungen und -maßnahmen bewertet. Wir wollten sozusagen im Rahmen eines Benchmarking wissen, wo wir stehen", erklärte Geschäftsführer Thomas Brugger unserer Zeitung die Gründe für die Teilnahme.

Für die Bewerbung habe sein Unternehmen im ersten Schritt einen umfangreichen Fragebogen zu vier Handlungsfeldern beantworten müssen. Konkret sei es um die Bereiche Unternehmensführung und Umweltmanagement, Produkte und Dienstleistungen, Gestaltung des Betriebsablaufs sowie Mitarbeitereinbindung und Kommunikation gegangen. "Wir waren nicht nur gefordert, die Fragen zu beantworten, sondern wo immer möglich, entsprechende Nachweise zu erbringen", erläuterte Brugger und nannte Beispiele wie den Nachhaltigkeitsbericht, die Mitgliedschaft im Netzwerk "Initiative Energieeffizienz" oder das Zertifikat "CO2-neutrales Unternehmen".

Nach der Auswertung des eingesandten Fragebogens habe die Jury entschieden, am Standort in Hardt noch einmal genauer zu prüfen, ob die Brugger Magnetsysteme die Bedingungen für den Preis erfüllen könnten. Der Besuch habe unter Corona-Bedingungen am 8. Juli dieses Jahres stattgefunden. Schon am 13. August sei dann per Mail die Nachricht gekommen, dass Brugger zusammen mit drei weiteren Unternehmen für den baden-württembergischen Umweltpreis 2020 in der Kategorie bis 250 Mitarbeitende nominiert wird.

Somit haben alleine schon das Bewerbungsverfahren um den Preis und die Nominierung einen Gewinn für das Unternehmen gebracht. "Das bisher erbrachte Engagement im Bereich Umwelt und der inzwischen durch eine Teamleistung des Unternehmens erreichte Stand machen uns stolz", erklärte Brugger dann am Tag der Preisverleihung. "Wir sehen in jedem betriebswirtschaftlichen Handeln einen Beitrag zur Volkswirtschaft. Das betrifft neben der Ökonomie auch die Bereiche der Ökologie und dem sozialen Miteinander. Wir wünschen uns, dass die beiden letztgenannten Punkte bei noch mehr Unternehmen den aus unserer Sicht notwendigen Stellenwert finden und gleichberechtigt neben dem ökonomischen Erfolg stehen", führte Brugger weiter aus.

Jetzt freut er sich auf den Besuch des Umweltministers in Hardt. Denn Untersteller hat angekündigt, den Preis im Frühjahr persönlich zu überreichen, wenn Corona das zulasse.

Weitere Informationen: Das Video mit der Preisverleihung ist im Internet unter https://um.baden-wuerttemberg.de/index.php?id= 8368 aufrufbar.

Immer mehr Unternehmen in Baden-Württemberg setzen auf betrieblichen Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften und sind so Vorbilder für die Wirtschaft und die Bürger im Land. Diese vorbildlichen Unternehmen sollen mit dem Umweltpreis für Unternehmen ausgezeichnet werden.

Der Umweltpreis wird seit 1993 verliehen. Bis 2002 erfolgte die Preisverleihung im jährlichen Turnus, seitdem wird die Auszeichnung alle zwei Jahre vergeben. In diesem Jahr findet der Wettbewerb zum 19. Mal statt.

Er richtet sich an Unternehmen und Selbstständige aus Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung. Die Jury besteht aus Vertretern von Wirtschaftsorganisationen, wissenschaftlichen Instituten, des Gewerkschaftsbundes, dem Bankenverband Baden-Württemberg, dem Handelsverband Baden-Württemberg, der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Umwelt- und Naturschutzverbänden sowie Landesministerien.

Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert, die in den betrieblichen Umweltschutz investiert werden müssen.