Wie teuer wird der Neu- und Umbau des Kindergartens noch werden? Derzeit schätzt man zehn Millionen Euro. Foto: Ziechaus

Es geht ins Uferlose: Mittlerweile steht die Kostenschätzung für den Neu- und Umbau des Kindergartens bei zehn Millionen Euro. Bürgermeister Michael Moosmann hat diese ernüchternde Botschaft jetzt bekannt gegeben.

Hardt - In stiller Betroffenheit studierten die Gemeinderäte die Grafik mit der steil ansteigenden Kurve zur Baukostenentwicklung in Deutschland. Das statistische Bundesamt zeige die "dramatische Steigerung von 13,5 Prozent" für die Baukosten bei öffentlichen Vorhaben, so Moosmann. Nach dieser Schätzung würde allein der geplante Neubau 6,5 Millionen Euro kosten und das gesamte Projekt mit der Sanierung des Bestandsgebäuds mit rund zehn Millionen Euro durch die Decke schießen.

Die Grafik beruhe auf Daten zur Entwicklung der Baukosten mit jährlichen Kostensteigerungen von bis zu 20 Prozent, versuchte Michael Moosmann eine Erklärung für eigentlich Unerklärliches.

Für das Projekt sollen bis Ende des Monats detaillierte Berechnungen für die Baukosten vorliegen, sodass die Gemeinde bis Ende Januar einen Förderantrag stellen kann. Allerdings sei unklar, über welche Mittel der Ausgleichsstock im kommenden Jahr verfüge.

Ernüchternde Offenbarung

Mit dieser ernüchternden Offenbarung endete die jüngste Sitzung des Gemeinderats. Herbert Halder hatte 2018 eine Erweiterung der Kindertagesstätte angeregt. Die 106 Plätze in vier Gruppen für über Dreijährige sollten auf 120 Plätze in fünf Gruppen erhöht werden; die Krippenplätze sollten von 20 auf 30 Plätze in drei Gruppen erweitert werden.

2019 beschloss der Gemeinderat einen Anbau bei damals geschätzten Baukosten von 2,5 Millionen Euro sowie eine Sanierung im Bestand unter einer Million Euro. Im Investitionsprogramm 2020 bis 2024 waren in fünf Raten 3,1 Millionen Euro für den Neubau eingestellt.

Die Sanierung im Bestand könnte gut drei Millionen Euro kosten. In einem Architektenwettbewerb hatten 17 Büros Vorschläge gemacht, über die im September 2020 entschieden wurde. Die Gesamtplanung wurde an die Architekten K9 aus Freiburg als Gewinner vergeben; die Baukosten wurden für den Neubau auf knapp fünf Millionen Euro geschätzt. Die Planungen für sieben Gewerke wurden im Juli vergeben.

Bis Januar sollen für den Förderantrag die Planungen abgeschlossen sein, dann mit genauen Berechnungen der Baukosten.