Gemeinderat: Bislang keine negativen Überraschungen / Schulden steigen aber zumindest vorerst kräftig an

Hardt. 1,72 Millionen Euro: Einen Auftrag über diese Summe vergab der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Mit diesem Geld der Gemeinde werden die Tief- und Straßenbauarbeiten für das künftige Gewerbegebiet II Nord bezahlt.

13 Firmen forderten Angebotsunterlagen an, letztlich gaben aber lediglich zwei Unternehmen ein Angebot ab. Das günstigere der beiden legte die Firma Meyer aus Villingen-Schwenningen über die besagten 1,72 Millionen Euro vor. Das Angebot des zweiten Bieters habe bei 1,79 Millionen Euro gelegen, informierte Bauamtsleiter Harry Bernhardt den Gemeinderat.

"Die Preise liegen im Rahmen der Kostenermittlung", führte er weiter aus. Das Ingenieurbüro Eppler habe bestätigt, dass es "gute Preise" seien. Daher war die Zustimmung des Gemeinderates nur noch Formsache. Das Unternehmen habe einen zügigen Baubeginn zugesagt, die Kapazitäten seien vorhanden, erklärte Bernhardt.

Hinzu kommen aber weitere Kosten für Wasser- und Stromleitungen, Verkehrszeichen, Bepflanzung sowie Ingenieurs- und Verwaltungskosten, die in dieser Vergabe nicht enthalten waren.

Bürgermeister Herbert Halder zeigte sich erleichtert, dass der Kostenvoranschlag nicht überschritten worden sei. Er verwies auf die derzeit laufenden Waldarbeiten, die in der nicht-vegetativen Zeit erledigt werden müssten – also möglichst noch im Februar. Bleibe der Frost aber so wie derzeit, wäre es auch kein Problem, noch ein paar Tage in den März hinein zu gehen, da bei dieser Kälte noch keine Vögel brüten würden.

Kritik vom Landratsamt

Sauer aufgestoßen war Halder hingegen eine Mitteilung des Landratsamtes angesichts des Haushaltsplanes 2018. Diesem stimmte das Landratsamt zwar zu, allerdings wurde der für Hardt ungewöhnliche Anstieg der Schulden auf 1100 Euro pro Kopf und die dadurch anfallenden hohen Tilgungszahlungen kritisiert.

Grund für den Anstieg sind neue Kredite, mit denen die Erschließung des Gewerbegebietes gestemmt werden soll. Eine Entnahme aus der Rücklage ist nicht möglich, da diese schon am unteren Limit angekommen ist.

Das Landratsamt habe genau gewusst, was die Gemeinde mit dem Gewerbegebiet vorhabe, sagte Halder. Daher könne er die Kritik nicht ganz verstehen. Die Rückführung der Schulden soll über den Verkauf von Grundstücken im künftigen Gewerbegebiet erfolgen.

Waldumwandlung

Das Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung Forst, erteilte für das Gewerbegebiet die Waldumwandlungsgenehmigung, gab Halder bekannt. So gebe es auf einer Fläche von 3,4 Hektar auf der Gemarkung Mariazell waldbauliche Maßnahmen, womit der Verlust an Waldfläche von 1,4 Hektar für die Umsetzung des Bebauungsplanes Gewerbegebiet Nord II ausgeglichen werden sollen.