Neben einigen weiteren sollen die Kanäle in der St.-Georgener-Straße 2021 genauer unter die Lupe kommen.Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Knapp sieben Kilometer im nördlichen Ortsteil befahren / Untersuchungen dauern bis 2023 an

Im ersten Teil der Kanalbefahrungen in Hardt sind im nördlichen Teil der Gemeinde exakt 6806 Meter Abwasserkanal untersucht worden. Dabei wurden etliche Schäden festgestellt und kategorisiert.

Hardt. Über die Befahrung berichtete Harry Bernhardt, Leiter des Bau- und Umweltamts, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Das beauftragte Unternehmen hatte auch 223 Schächte und etwa 200 Haltungen im Gebiet untersucht.

Bei der Befahrung wurde bereits Dreck ausgespült für einen besseren Durchfluss. Die hauptsächlich festgestellten Schäden waren Riss- und Scherbenbildungen, fehlende Rohrstücke oder Wandungsteile, Wurzeleinwuchs, Ablagerungen und Infiltrationen von Fremdwasser.

Die Schäden wurden vom Ingenieurbüro Gfrörer nach ihrer Bedeutung bewertet und mögliche Reparaturen vorgeschlagen, informierte Bernhardt. Defekte Rohrstücke oder Scherben könnten durch Kurz- oder Schlauchliner saniert werden. Risse, Wurzeleinwüchse und kleinere Schäden könnten mittels Fräsen und Edelstahlmanschetten behoben werden. Mithilfe von Fräsrobotern ließen sich Ablagerungen und Hindernisse sanieren. Mehrere Einzelschäden oder durchgängige Schäden innerhalb einer Haltung könnten mit Schlauchliner behoben werden. Diese Techniken ermöglichten es, so führte Bernhardt weiter aus, die Schäden ohne Aufgrabungen zu beseitigen.

Bei den Schächten gehörten geschädigte Anschlüsse, Gerinne sowie Brüche und Risse im Beton zu den Schäden. Solche Beschädigungen seien durch Fräsen, Neubeschichtung und Verpresstechnik zu beheben. Ein großer Teil der Steighilfen müsse ausgetauscht oder ergänzt werden.

Kritik an "Flickwerk"

Die geschätzten Bruttokosten für die Reparaturen betragen 325 000 Euro. Für Elvira Olipitz war das "keine richtige Sanierung", sondern "viel Flickwerk". Dagegen verwies Bürgermeister Michael Moosmann darauf, dass die Inliner 20 bis 25 Jahre halten. Joachim Hilser schlug vor, dass vor einer Befahrung die Problemfälle gelöst werden sollten, wie im Landelhof und der Weilerstraße, wo die Feuerwehr schon bei Überflutungen im Einsatz war. Sascha Bausch hob die Notwendigkeit von Kontrollen hervor. Er rechne damit, dass "noch einiges kommt".

Nach der Eigenkontrollverordnung plant die Verwaltung in den Jahren bis 2023 weitere Bereiche untersuchen zu lassen. Als nächstes sollen 2021 die Kanäle in der Schramberger, der St.-Georgener sowie am Tischneck und im Speicherweg untersucht werden.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die vorgeschlagenen Kanaluntersuchungen im laufenden Jahr; außerdem sollen im Haushalt für 2021 die Mittel für die Sanierung der größten Schäden bereitgestellt werden.