Im Zuckergässle gab es so so manche süße Köstlichkeit für die Hardter Senioren zu entdecken. Foto: Glöckle Foto: Schwarzwälder Bote

Ausfahrt: Zu Besuch im Zuckergässle / Viele Erinnerungen an frühere Zeiten / Nachmittag mit Gesang und Musik am 7. November

Hardt. Die Hardter Senioren mussten bei ihrer jüngsten Ausfahrt, die zugleich die letzte des Jahres war, ziemlich "schleckig" sein: Ziel war das Zuckergässle in Langenenslingen (Kreis Biberach).

Eine muntere Schar von 59 Personen machte sich auf den Weg, berichtet Reiseleiter Alois Kopp. Nach der Mittagspause und einem Spaziergang in der Altstadt von Sigmaringen ging es weiter nach Langenenslingen.

Osterhasen aus Zucker statt Schokolade

Dort wurde sie von Wolfgang Stehle – einem echten Zuckerbäcker und Konditor – in Empfang genommen. Schon bald fühlten sich die Besucher in längst vergangene Zeiten zurückversetzt. Stehle ging auf die Geschichte des Gässles ein und warf einen alten Ofen an, der einen Kupferkessel heizte. Ganz nebenbei kochte er rote Zuckerhasen. Diese wurden einst zu Ostern hergestellt, als von Schokoladenhasen noch keine Rede war. Die Zutaten waren relativ einfach zu haben: Zucker, Wasser und rote, gelbe oder weiße Farbe. Stehle wollte diese Tradition nicht in Vergessenheit geraten lassen. "Ich will keine Schokoladenhasen machen, sondern Zuckerhasen", sagte er einst zu seinem Vater.

Stehle hat in seiner "schleckigen" Sammlung kleine Kunstwerke, die zum Teil schon viele Jahre auf dem Buckel haben: Motorräder, das Ulmer Münster oder Trillerpfeifen im Miniaturformat – und das alles zuckersüß.

Anschließend ging es ans Werk, bei dem die Hardter Senioren gerne zuschauten – und auch probierten. "Der Brei wurde bei 155 Grad gekocht, abgekühlt und anschließend in Formen gelegt", sagt Alois Kopp.

Eine gezuckerte Masse wurde anschließend durch eine Bonbonmaschine aus dem Jahr 1880 gekurbelt, sodass hinterher kleine "Gutzle" heraus kamen – beispielsweise in Himbeerform. Selbstverständlich fanden diese reißenden Absatz bei den Besuchern.

Etwas handfester wurde es hinterher beim Vesper mit den oberschwäbischen "Briegele", einer Art Wecken mit Kümmel und Salz.

Nachdem sich Alois Kopp bei Werner Stehle und seiner Familie für die unterhaltsamen Stunden bedankt hatte und alle noch einige Bonbons für den Weg mitgenommen hatten, ging die Reise weiter in Richtung Heimat.

Damit sind die Seniorenausfahrten für dieses Jahr abgeschlossen. Die Hände legen die Teilnehmer aber mitnichten in den Schoß. Am Mittwoch, 7. November, gibt es beispielsweise einen Nachmittag mit Musik und Gesang im Adolph-Kolping-Saal. Beginn ist um 14 Uhr.