Christian Moosmann (rechts) und Marco Rapp zielen als "Taylor Brothers" ganz genau, schaffen es aber nicht ganz durch die Mühlen der einzelnen Runden. Fotos: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Darts: Ganz ohne Schnickschnack: Neue Dorfmeister gekürt / "Knechtlastiges" Teilnehmerfeld beim TTV

Das Rennen war eröffnet: Die Titelverteidiger "Bierhorschtis" (Lukas Müller/Marc Haberstroh) waren die Gejagten. 39 weitere Teams versuchten, ihnen den Titel streitig zu machen. Letztendlich sollte sich ein Nachwuchsteam durchsetzen – und das hauchdünn.

Hardt. Die Verantwortlichen des Tischtennisvereins Hardt hatten alles tipptopp vorbereitet: Sascha Schlösser war für den Aufbau verantwortlich, Benjamin Gramlich für die Gesamtkoordination. Akribisch und präzise wie ein Uhrwerk arbeitete die Turnierleitung mit Stefan Winkler und Michael Ogrzall. Das Team hinter der Theke war ebenfalls auf einen Ansturm eingestellt.

Fehlte also nur noch eine präsidiale Ansprache. Und die ließ nicht lange auf sich warten: "Aaaalsooo", legte TTV-Präsident Michael Knecht los, bevor er die Mannschaften im "Grünen Baum" begrüßte und die Feinheiten des Regelwerks erklärte.

Geworfen wurde nicht auf elektronische Schnickschnack-Scheiben, es war vielmehr echte Handarbeit gefragt. So mussten die "Caller" neben der Scheibe die Ergebnisse in Windeseile zusammenrechnen und aufschreiben. Wenn es einmal nicht gestimmt hat, wurden sie sofort von den Teilnehmern angejohlt. Aber beim TTV ist man bekanntlich hart im Nehmen und nicht darum verlegen, auch einmal zurückzujohlen.

Vereine gut vertreten

Stark vertreten war der Radsportverein mit drei Teams, der Athletenverein stellte ebenso zwei Mannschaften wie die AH des FC Hardt. Im vergangenen Jahr trat Bürgermeister Michael Moosmann noch gemeinsam mit Marcel Broghammer unter dem Namen "Hannes und der Bürgermeister an". Moosmann musste diesmal passen, aber eine Alternative war schnell gefunden: So gab Jonas Fleig den Ersatz und das Team nannte sich "Hannes und der Besenmeister" – aufgrund der schicken Frisur von Fleig. Die Schweizer Kreuzwirte traten unter "Evis aus dem Kreuz" an. Das Teilnehmerfeld war zudem recht "knechtlastig", traten doch gleich vier Mitglieder der Familie Knecht an.

Lea Niebel war die erfolgreichste Frau, die es bis ins Achtelfinale schaffte. Nach und nach trennte sich die Spreu vom Weizen und mit jeder Runde musste genauer gezielt werden, um nicht auszuscheiden. Im Halbfinale dabei waren – natürlich – noch die "Bierhorschtis", die die "26er" (Jannik Heinzmann/Tim Esslinger) eliminierten. Es war aber für die Favoriten kein Selbstläufer, immer wieder gab es im Laufe des Abends enge Spiele. Im anderen Halbfinale gaben die "181er" (Max Ganter/Pascal Müller) den "Kreisliga Darters" (Steffen Weber/Armin Helm) das Nachsehen, sodass alles angerichtet war für ein spannendes Finale.

Besondere Spiele erfordern besondere Maßnahmen – und so zählte Präsident Michael Knecht, der diesmal nicht wie vor zwei Jahren in Costa Rica weilte, höchstpersönlich die Punkte zusammen und kritzelte diese fein säuberlich mit Kreide auf die Tafel. Die Partie wogte hin und her, bis Max Ganter den entscheidenden Wurf setzte und er und Pascal Müller sich nun Hardter Dorfmeister nennen dürfen.

"Es nehmen nur Hardter oder Leute aus Hardter Vereinen teil", sagte Stefan Winkler. Das Turnier bringe den Ort zusammen, ergänzte er. Das war auch ein Verdienst von Präsident Michael Knecht, der sich später ins neue Jahrzehnt und zum Wellness-Urlaub verabschiedete. Wohl bekomms.