Wie geht es mit dem Kindergarten im katholischen Gemeindezentrum weiter? Ein Architektenwettbewerb soll helfen, diese Frage zu klären. Foto: Dold Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Neubau oder Sanierung des Kindergartens? / Architektenwettbewerb soll Frage beantworten

Ein Anbau, der Millionen verschlingen wird, bei dem es viele Unklarheiten gibt und eine potenziell lange Bauzeit: Nein, die Rede ist nicht von der Arthur-Bantle-Halle, sondern vom Kindergarten – oder der Kindertagesstätte St. Elisabeth, wie er mittlerweile heißt.

Hardt. Der Gemeinderat beschäftigte sich mit diesem Thema, das es in sich hat. Gerhard Gaus übernahm die ersten Planungen – doch mittlerweile hat er aufgrund mehrerer Probleme den "Bettel hingeschmissen". Er wolle die Arbeiten nicht mehr fortführen, formulierte es Bürgermeister Michael Moosmann.

Die bisherigen Planungen sollen aber nicht umsonst gewesen sein. Diese bilden nun die Grundlage für einen Architektenwettbewerb. Von diesem versprechen sich Gemeinderat und Bürgermeister die bestmögliche Lösung. "So erhalten wir die höchste Qualität. Am Ende gibt ein Preisgericht eine Bewertung ab", sagte Moosmann. Diesen gehören Vertreter der Kirchengemeinde, der bürgerlichen Gemeinde, der Diözese und staatliche Stellen an.

Die Bewertung wiederum sei eine Empfehlung an den Gemeinderat und Kirchengemeinderat, die dann die endgültige Entscheidung treffen müssten, informierte der Bürgermeister über das Vorgehen. "Es soll ein transparentes Verfahren angestoßen werden", so Moosmann.

Denkbar ist sogar ein kompletter Neubau der Tagesstätte oder eben die Sanierung der bestehenden samt einer Erweiterung mit Neubau.

Joachim Hilser erkundigte sich nach der Zeitschiene. "Verlieren wir so nicht zu viel Zeit und können wir den Kindergarten überhaupt so weiter betreiben, da er randvoll ist?", lautete seine Sorge. Die Betriebserlaubnis, informierte Moosmann, bestehe in der derzeitigen Konstellation unbegrenzt. Sollten die Kapazitäten nicht ausreichen, sei eine alternative Betreuung durch Tagesmütter denkbar.

Hubert Flaig fragte an, ob die Kirchengemeinde bei einem Neubau der Gemeinde aus der Trägerschaft scheide. Die Kirchengemeinde, sagte Moosmann, würde einen Neubau der Gemeinde nicht unterstützen. Denkbar sei auch die Variante, dass die Gemeinde einen Neubau errichte und die Kirche Träger bleibe. Dann müsste die Kirchengemeinde pro Gruppe 50 000 Euro an die Gemeinde bezahlen. Bei acht Gruppen seien das also 400 000 Euro und somit etwa zehn Prozent der Gesamtkosten von vier Millionen Euro. Letztlich müsse diese Entscheidung der Kirchengemeinderat treffen.

Wo die Kinder während der Bauzeit untergebracht werden, fragte Elly Vögtlin-Klausmann. Denkbar ist die Unterbringung einer Gruppe in der Schule oder eine Containerlösung.

Diözese bezuschusst den Wettbewerb

Joachim Hilser regte an, einen Kostenrahmen vorzugeben. Die Zahl müsse ganz oben stehen, sagte auch Michael Moosmann. Hubert Flaig hingegen meinte, es sei eine Illusion, dass sich eine genaue Zahl bereits im Vorfeld festlegen lasse. Das Preisgericht, meinte Moosmann, müsse letztlich sagen, welche Kosten zu erwarten seien. Dann sei der Gemeinderat wieder am Zug. Anschließend erhalte der erfolgreiche Teilnehmer des Wettbewerbs den Zuschlag für die Planungen.

Die Diözese bezuschusst den Architektenwettbewerb zu 50 Prozent, sodass an der Gemeinde 20 000 Euro an Kosten dafür hängen bleiben. Ende des Jahres soll dieser starten, bis dahin werden die beiden Varianten – als Neubau oder Sanierung mit Erweiterung – aufgearbeitet.