Der Zuschussbescheid ist da, in wenigen Wochen kann gebaut werden. Darüber freuen sich Geschäftsführer Horst Flaig (rechts) und Bürgermeister Michael Moosmann. Foto: Dold

Flaig Magnetsysteme kurz vor Baubeginn im neuen Gewerbegebiet. Zuschuss erhalten.

Hardt - Zack, da sind die ersten zehn Prozent der Fläche des neuen Gewerbegebiets an den Mann gebracht: Die Firma Flaig Magnetsysteme sowie deren Tochterunternehmen ZMT siedeln sich schon bald dort an.

Seit geraumer Zeit sei man mit den bisherigen Standorten an der früheren Hardtschmiede an der St. Georgener-Straße sowie am Theilenweg an die Kapazitätsgrenzen gestoßen, sagt Geschäftsführer Horst Flaig. Die künftige Nutzung der Hardtschmiede ist im Übrigen noch offen.

Nun werden auf rund 5000 Quadratmetern zwei Produktions- und ein Verwaltungsgebäude errichtet. Die Baufreigabe dürfte in den nächsten Wochen erfolgen, sodass dann der Bau starten kann. Im kommenden Jahr soll der Umzug erfolgen. Zudem gibt es eine Optionsfläche von 2500 Quadratmetern, auf der eine Erweiterung möglich ist.

Wichtig für die Anwohner der Zufahrt: "Unser Unternehmen ist nicht auf Massenproduktion ausgerichtet, vielmehr bedienen wir eine spezialisierte Nischentechnologie. Daher hält sich auch das Verkehrsaufkommen in Grenzen", sagt Horst Flaig.

Den Geschäftsführer freut es, dass Flaig Magnetsysteme einen Zuschuss des "Spitze auf dem Land"-Programms des Ministeriums für Ländlichen Raum erhalten hat. Zum Zuge kommen hier Unternehmen mit Hochtechnologie im technischen Bereich. Gefertigt werden beim Hardter Unternehmen Sondermagnetanwendungen in der Reinraumfertigung für die Elektronikbranche. Die Kunden sitzen in Deutschland, Europa, China, Japan und den USA.

Den Zuschussbescheid überbrachte Bürgermeister Michael Moosmann. "Ich bin sehr versöhnt mit der deutschen Bürokratie", erklärt Flaig erfreut. Die Bewerbung sei in letzter Minute eingereicht und von Gemeinde, Landratsamt und Regierungspräsidium geprüft worden. Wenige Tage später habe es bereits einen konstruktiven Ortstermin gegeben.

In diesem Zusammenhang sei ein Lob an Moosmann und sein Rathausteam auszusprechen, so der Geschäftsführer. Insgesamt werden für die Neubauten rund 4,5 Millionen Euro investiert, der Zuschuss beträgt 400 000 Euro – und damit den Höchstfördersatz.

Das sei eine Möglichkeit, in neue Produkte und Verfahren zu investieren. Durch die schnelle Zusage könne der Neubau der Firmenzentrale noch dieses Jahr starten.

Auch Michael Moosmann freut sich darüber: 2017 sei die Firma Lehmann zum Zuge gekommen und somit hätten bereits zwei Hardter Unternehmen das Prädikat "Spitze auf dem Land". So kämen Fördermittel und neue, interessante Arbeitsplätze nach Hardt. Zudem hofft der Bürgermeister, dass der Bau von Flaig Magnetsysteme der Startschuss für weitere Gewerbeansiedlungen ist. Man sei in Gesprächen mit Interessenten und er sei zuversichtlich, dass man zum Abschluss komme, verrät Moosmann.

Horst Flaig und sein 30-köpfiges Team sehen den Standort als hervorragend geeignet an. "Es ist ein schlüssiges Angebot mit guter Verkehrsanbindung, Infrastruktur und Ökologie", sagt er. Und weiter: "Wir sind froh, dass wir in Hardt bleiben können. Wir erwarten moderne Arbeitsräume in einem ökologisch hochwertigen Umfeld, was sich positiv auf Qualität und Arbeitsklima auswirken wird", betont Flaig.

So sei das Unternehmen nun auf die Marktanforderungen ausgerichtet. Wachstum sei die Folge – aber eben nicht Masse, sondern Klasse und Spezialisierung. Übrigens: Der Jahresumsatz beträgt derzeit mehr als zwölf Millionen Euro.