Mit dieser Mannschaft ging der Bauernverein bei der Gründung ins Rennen (hinten von links): Bernhard Haberstroh, Bernhard Lamprecht, Franz Jauch, Robert Gaus und Eugen Ganter. Vorne Waltraud Borho und Luise Broghammer. Foto: Archiv Bauernverein Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Bauernverein Hardt feiert 40-jähriges Bestehen / Trachtengruppe bereichert Geschehen

Die Idee hatte Franz Jauch schon lange: In Hardt sollte ein Bauernverein her. 1979 setzte er sein Vorhaben mit einigen Mitstreitern schließlich in die Tat um. Nun feiert der Verein sein 40-jähriges Bestehen.

Hardt. Landwirtschaft hat in Hardt lange Tradition: Wer "eingeborener" Hardter ist, stammt zwangsläufig von einem der 15 Urhöfe ab.

Die Landwirtschaft prägte den Ort in seinen Anfängen, aber auch noch bis vor wenigen Jahrzehnten. Mittlerweile gibt es mit dem Kasperleshof in Richtung Sulgen nur noch einen Vollerwerbslandwirt. Größere Höfe sind auch noch der Bascheshof Richtung Weiler und der Alte Bascheshof an der Mariazeller Straße.

Zur Zeit der Gründung des Bauernvereins gab nicht weniger als 80 Bauern. Von diesen hatten zwar viele nur wenig Vieh und Land, aber es war ein willkommener Nebenerwerb.

Franz Jauch hingegen verfolgte mit der Gründung des Bauernvereins vor allem drei Ziele: den fachlichen Austausch unter den Landwirten, die Pflege der Gemeinschaft sowie die gemeinsame Anschaffung von Maschinen.

Gesagt, getan und so gründete sich der Verein am 18. Mai 1979. Schon gleich wurde mächtig Dampf gemacht: Feste wurden ausgerichtet, an der Fasnet beteiligte sich der Verein regelmäßig und Ausflüge wurden gemacht. So wurden unter anderem die Firmen Fendt, Mengele und John Deere besichtigt, erzählt der heutige Vorsitzende Bernhard Ganter.

Spinnrad statt Smartphone

Beim 75-jährigen Bestehen des Musikvereins zeigten die Bauern, wie der Feierabend vor 75 Jahren gestaltet wurde: Statt Playstation, Smartphone oder TV saß man damals gemeinsam in der Stube am Kachelofen und das Spinnrad lief.

Ein weiteres markantes Datum war das Jahr 1990, als Alfred Hafner und Josef Klausmann die Hardter Tracht wieder aufleben ließen. Alte Bilder dienten als Vorlage – und seit diesem Zeitpunkt ist die Trachtengruppe bei vielen Anlässen im Einsatz. Sie ist mittlerweile ebenso eine Säule des Vereins wie die Nachwuchsgruppe des Dieselclubs (seit 2007) und die Landfrauen.

Im Schriftführerbuch sind sämtliche Ereignisse des Vereins fein säuberlich notiert. Für das Jahr 1994 ist der Wechsel an der Spitze vermerkt: Baschesbauer Josef Klausmann löste "Jaucha Franz" ab. Unter dessen Ägide wurde das 25-jährige Bestehen im Jahr 2004 mit einem großen historischen Umzug mit 30 Gruppen gefeiert, an dem sich auch viele Hardter Vereine wie Kolping, Handharmonikaclub oder Musikverein beteiligten. Auch eine Vereinsfahne wurde angeschafft. Hinzu kamen in der Folgezeit Lichtgänge und Beteiligungen am Sommerferienprogramm.

2006 schließlich übernahm Bernhard Ganter das Ruder von Josef Klausmann. Der Verein zählt derzeit 160 Mitglieder und war seit 1990 an jedem Dorffest dabei. "Wir wollen uns am öffentlichen Leben beteiligen", sagt der Vorsitzende. So wurden beispielsweise ein Vortrag über Kartoffelsorten und die beliebten Hofwanderungen angeboten. Dabei wurden die Teilnehmer auf jedem Hof bewirtet.

Das Leben als Landwirt ist in den vergangenen Jahren nicht einfacher geworden. So sei der Milchpreis heute nur unwesentlich höher als vor 30 Jahren, die Kosten seien aber deutlich gestiegen, gibt Ganter zu bedenken. Daher hätten kleine Bauern wie noch vor Jahrzehnten keine Chance mehr. Vielmehr müsse in Automatisierung und Größe investiert werden. Auch die Bürokratie macht das Leben schwer. Ein Beispiel sei die komplexe Düngeverordnung, sagt Bernhard Ganter.

Am Wochenende lassen sich die Mitglieder davon aber nicht beirren und laden zum Fest an die Weilerstraße.

Die Feierlichkeiten an der Weilerstraße beginnen mit dem Bulldog-Dragster-Rennen am Samstag, 7. September, um 17 Uhr. Warm-Up und Anmeldeschluss ist bereits um 16 Uhr. Mitmachen kann jeder, es wird in verschiedenen Gruppen gestartet. Die Startgebühr beträgt zehn Euro.

Am Sonntag, 8. September, spielt der Musikverein Concordia zum Frühschoppen. Nach dem Mittagessen beginnt um 14.30 Uhr ein Tretbulldogrennen. Anmeldungen sind bis 14 Uhr möglich. Es folgen Vorführungen der Bulldog-Freunde Sulgen, bevor ab 18 Uhr das "Edelweiß-Echo" zum Tanz aufspielt.