Hauptübung: Verletzte werden abgeseilt
Hardt. Zwei Jungs von der Jugendfeuerwehr musste die Bergwacht Rottweil vom Spänesiloturm der Schreinerei Flaig im Gewerbegebiet Hardt retten.
Während die Feuerwehr Hardt bei ihrer Hauptübung auf dem Boden blieb und drei Vermisste aus der qualmenden Werkstatt rettete (wir berichteten), mussten die Helfer der Bergwacht aus luftiger Höhe zwei Verletzte abseilen.
Trage wird waagrecht in die Seile gehängt
Mit einer roten Rollup-Trage wurde ein Junge mit Beckenverletzung liegend mit einem Flaschenzug vom Turm abgeseilt. Die Seile wurden vom Turm schräg hinab gespannt zu einem der Allrad-Fahrzeuge der Bergwacht. Die aufgerollte Trage wurde auf dem Turm mit Metallspangen stabilisiert, der Verletzte darin eingebunden und die Trage in großer Höhe waagrecht in die Seile eingehängt.
Im Tragegurt seilte sich Feuerwehrmann und Bergretter Marco Müller mit der Trage an dem straff gespannten Seilzug zum Boden ab. Dort konnte der Verletzte zur Weiterbehandlung an DRK-Helfer übergeben werden.
Meist an Abhängen oder Felsen im Einsatz
Der zweite Leichtverletzte konnte in einem Tragegurt sitzend ebenfalls mit einem Bergretter abgeseilt werden. Die Einsatzleiterin der Bergwacht erklärte den vielen Zuschauern vor dem Siloturm die Arbeit ihrer acht Kollegen.
Für sie war die Übung auf einem Spänesilo etwas ungewöhnlich, denn meist komme die Bergwacht an Abhängen oder Felsen am Neckar zum Einsatz, wenn abgestürzte Personen gerettet werden müssen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit Rettungskräften von Feuerwehr, DRK und Rettungsdienst.
Als "Partner der Feuerwehr" zeichnete Kommandant Klaus Haberstroh die Schreinerei Flaig aus, die mit einigen Feuerwehrleuten unter ihren Mitarbeitern die Tageseinsatzbereitschaft der örtlichen Wehr sicherstelle. Das sei für die Firma selbstverständlich, dankte Hubert Flaig, aber trotzdem sehe er seine Mitarbeiter lieber in der Werkstatt im Einsatz.