Zahlreiche Glückwünsche erhält Adrian Jauch, sei es von den Ringerkollegen (oben), aber auch von seinem Trainer Klaus Malz (untenlinks) und Vater Wolfgang Jauch sowie der Schülermannschaft des AV Hardt. Foto: Jauch/Dold

Ringen: Adrian Jauch holt fünften Platz bei der deutschen Meisteschaft / Vater Wolfgang größter Förderer

Die Herzen der Fans des AV Hardt flogen Adrian Jauch (16) bereits in der vergangenen Ringersaison aufgrund seines mitreißenden Stils zu. Nun holte sich der 16-Jährige bei der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft in Ladenburg den fünften Platz.

Hardt. Mit einem Empfang würdigten ihn die Hardter Athleten im "Grünen Baum" nach dem Erfolg. Auch die Schülermannschaft der Ringer ist stolz auf ihren "Adi", ist er doch einer von ihnen.

Damit führt Adrian Jauch die Tradition sehr erfolgreicher Ringer aus den Reihen des AV Hardt fort. Den deutschen Meistertitel bei der Jugend holten sich bereits Christian Bösinger und einst Christian Haug. Auch Philipp Haberstroh, Markus Rapp, Daniel Amann, Berthold Flaig oder Marcel Bajerke landeten einst schon auf vorderen Plätzen bei der "Deutschen".

Kräftig Gewicht abgekocht

Adrian Jauch qualifizierte sich mit einem zweiten Platz in der Gewichtsklasse bis 65 Kilogramm bei der württembergischen Meisterschaft für die nationalen Wettkämpfe. Dort sah er aber in der Klasse bis 60 Kilo bessere Chancen – und er "kochte" daraufhin Gewicht ab. "Viel trinken, schwitzen, trainieren sowie Vitamine und Obst, dann klappt das schon", verrät er.

In der Vorrunde musste er sich mit starken Konkurrenten messen und landete in seinem Pool auf dem dritten Platz. "In einem Kampf habe ich zwei Kopfstöße abbekommen und war dann nicht mehr ganz auf der Höhe. Sonst wäre noch mehr drin gewesen", sagt Adrian Jauch. Letztlich gewann er den Kampf um Platz fünf und kann stolz auf seine Leistung sein.

Nächstes Jahr ist er zu alt für die Jugend und muss bei den Junioren ran. "Mein Traum ist ein Platz auf dem Podium, aber gerade nächstes Jahr wird das ganz schwer, da ich dann zu den Jüngsten gehöre", betont Adrian Jauch, der Schüler am Technischen Gymnasium in Rottweil ist.

Das Talent hat er von seinem Vater Wolfgang geerbt, der viele Jahre eine Stütze der Hardter Ringer war – wenn auch in einer anderen Gewichtsklasse als Adrian Jauch. "Aber das kann ja noch werden", lacht Wolfgang Jauch.

Gastspiel in Tennenbronn

Er nahm Adrian bereits im zarten Alter von fünf Jahren mit ins Training – und der Junge entwickelte sich prächtig. 2015 war er für eine Saison im benachbarten Tennenbronn in der Jugend aktiv, wo er in der südbadischen Verbandsjugendliga rang. "Ein gutes Pflaster für Ringer, ich habe dort viel gelernt", erinnert sich Adrian Jauch gerne an sein Gastspiel in "78 144".

Dort hätte man ihn gerne behalten, doch er wollte zurück nach Hardt, wo er mittlerweile seit zwei Runden in der ersten Mannschaft die Verbandsliga aufmischt. Sein früherer Trainer? Wolfgang Jauch. "Das muss kein Vorteil für Adrian sein, denn der Vater fordert wahrscheinlich noch etwas mehr vom Sohn als von anderen. Familiäre Probleme haben wir deswegen aber nicht bekommen", sagt Wolfgang Jauch.

Ob er seinen Vater schon aufs Kreuz legen würde? Die beiden überlegen kurz: "Derzeit noch nicht", ist Wolfgang Jauch sicher, aber in ein paar Jahre könne das anders sein.

Adrian Jauch liebt den Freistil, nach seinen Beinangriffen landete schon so mancher Gegner auf der Schulter. "Mein Lieblingsgriff ist der Achselwurf", sagt der Nachwuchsstar. Einmal hat er übrigens auch durch einen "Abklemmer" gewonnen – den Paradegriff seines Vaters.

Dieser hatte zum Abschluss seiner Karriere einen großen Wunsch: Einmal in derselben Mannschaft wie sein Sohn einen Kampf bestreiten. Der Wunsch erfüllte sich im letzten Kampf 2016 gegen Neckarweihingen. Zwar unterlagen beide, doch danach konnte Wolfgang Jauch beruhigt seine Ringerschuhe an den berühmten Nagel hängen.

Stütze der Ersten

Adrian Jauch hat sich trotz seines jungen Alters bereits bestens in die erste Mannschaft des AV Hardt integriert. "Das passt hervorragend, wir haben dort einfach einen tollen Zusammenhalt", sagt er.

Vor den deutschen Meisterschaften trainiert er unter anderem mit Marco Eckl vom AV Sulgen oder auch in Aichhalden. Bis zu fünf Mal pro Woche stand er auf der Matte. Im Übrigen wurde er von den Fans auch zum "Ringer des Jahres 2017" beim AV Hardt gewählt.

Der Verein ist für Adrian Jauch klar die Nummer eins. So lehnte er ein Angebot des KSV Haslach ab. Aber auch der Fußballclub Hardt hatte das Nachsehen. Der talentierte Kicker entschied fürs Ringen, da beides nicht mehr unter einen Hut zu bringen war. "Es gab sogar Tage, an denen ich erst ein Fußballspiel hatte und abends einen Ringkampf", erinnert er sich.

Für die neue Saison in der Verbandsliga, die im September beginnt, hat sich das Talent einiges vorgenommen. "Wir wollen erst den Klassenerhalt sichern und dann darf es gerne auch etwas mehr sein", sagt er.

Damit er dann auf den Punkt topfit ist, steht in den kommenden Wochen und Monaten viel Kraft- und Ausdauertraining an, bevor es wieder auf die Matte geht. Sein Vater Wolfgang wird bei den Kämpfen als Mannschaftsführer sicherlich die Entwicklung von Adrian Jauch mit Argusaugen verfolgen – und dafür sorgen, dass er es nicht schleifen lässt.