Wirtschaft: Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen ist trotz Pandemie auf Kurs / Eigenkapital steigt an

Von Martin Dold

2019 war ein hervorragendes Jahr für die Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen. Doch seit Corona ticken auch bei dem Kreditinstitut die Uhren anders. Die Verantwortlichen sind aber guten Mutes, unbeschadet durch die Krise zu gelangen.

Hardt/Aichhalden/Schramberg-Sulgen. "Wir sind zuversichtlich, auch für 2020 ein ordentliches Ergebnis hinzubekommen", sagt Bankvorstand Ralf Bantle. Allerdings müsse noch die laufende Entwicklung unter Corona-Bedingungen abgewartet werden, warnt sein Vorstandskollege Markus Hezel.

Vor allem Industriekunden seien derzeit bei Kreditanfragen deutlich zurückhaltender als sonst. Die Bank habe aber keine Kunden aus Wirtschaftszweigen, die von Corona besonders betroffen sind, wie beispielsweise dem Tourismus, so Bantle. Daher sei vorsichtiger Optimismus angebracht. Wenn Firmen Probleme bekommen, die Kredite bei der Bank hätten, wäre das aber nicht erfreulich.

VR-SISy bewährt sich

Die Vorteile der VR-SISy-Terminals kommen in Corona-Zeiten besonders zum Tragen. "Das erhält jetzt noch mal eine ganz andere Bedeutung", sagt Bantle. So könne der Service aufrechterhalten werden wie zuvor, während andere Banken teilweise ihre Filialen schließen mussten. "So waren Kunden und Mitarbeiter immer geschützt", betont Hezel. Alle Leistungen hätten problemlos erbracht werden können. So konnten zum Beispiel nach einer Terminvereinbarung Münzgeld oder fremde Währungen abgeholt oder das Schließfach besucht werden. Da sich dieses Vorgehen bewährt hat, wird das Angebot auch künftig beibehalten.

Während der stärksten Einschränkungen im Frühjahr waren die Aktivitäten der Kunden geringer, aber mittlerweile habe sich das wieder normalisiert.

Rückblick auf 2019

Das Geschäftsjahr 2019 verlief sehr zufriedenstellend. Der Jahresüberschuss beträgt 473 000 Euro. Aufgrund von Corona hat die Aufsichtsbehörde BaFin den Banken empfohlen, bis zum 1. Oktober 2020 keine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten. Trotz Corona kann die Bank auf einen stabilen und ordentlichen Verlauf des Geschäftsjahres 2020 blicken. Aufsichtsrat und Vorstand können sich daher vorstellen, eine Dividendenausschüttung zur Generalversammlung vorzuschlagen. Die Kennzahlen (siehe Infografik) haben sich allesamt positiv entwickelt. Zuwächse gab es beim Eigenkapital, das um eine Million Euro gesteigert wurde. Die Kernkapitalquote liegt bei 13,9 Prozent und damit deutlich über der gesetzlichen Mindestanforderung.

Generalversammlung

Für das Geschäftsjahr 2019 ist eine Generalversammlung am Donnerstag, 29. Oktober, ab 19.30 Uhr in der Arthur-Bantle-Halle geplant. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Ein Hygienekonzept zu der Veranstaltung wurde bereits erstellt.

Ausblick

Das Warten auf höhere Zinsen dürfte für Sparer noch lange andauern. Experten gehen davon aus, dass es in den nächsten fünf bis zehn Jahren keine höheren Zinsen geben werde, so die Bankvorstände. Um sich als kleine Bank behaupten zu können, müsse man wendig und innovativ bleiben. Zudem habe die Bank überdurchschnittlich gutes Personal, loben die beiden. Die gewachsene Bilanzsumme sei mit der gleichen Zahl an Mitarbeitern wie im Vorjahr gestemmt worden.