Der Chor unter Leitung von Erich Fehrenbacher Foto: Flaig Foto: Schwarzwälder-Bote

Geistliche Abendmusik in der Pfarrkirche St. Georg in Hardt unter dem Leitwort "Jauchzet dem Herrn alle Welt"

Von Antonie Anton

Hardt. Begeisterung und tiefe Ergriffenheit strahlten die Sängerinnen und Sänger des katholischen Kirchenchors St. Cäcilia Hardt auf die Zuhörer aus bei ihrer geistlichen Abendmusik in der Pfarrkirche St. Georg unter dem Leitwort "Jauchzet dem Herrn alle Welt".

Die Vorsitzende Gertrud Moosmann hieß eine große Zuhörerschaft aus Hardt und Umgebung willkommen. Feierlich eingestimmt wurden die Besucher durch Organist Alois Menrad mit dem romantischen Werk "Voluntary in G" von Henry Smart.

Der Chor unter Leitung von Erich Fehrenbacher eröffnete sein Programm mit dem Leitwort-Chor "Jauchzet dem Herrn alle Welt" von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Bei diesem Werk wie beim folgenden doppelchörigen Kyrie eleison des romantischen Komponisten konnte der Chor a capella seine hervorragende Tonreinheit und Dynamik unter Beweis stellen.

Die Größe und Qualität des Chores ermöglichte den Vortrag des letztgenannten anspruchsvollen achtstimmigen Doppelchors. Stilistisch fein abgestimmt reihte sich der spätromantische Jubelchor "Cantate Domino" von Théodore Dubois an die Mendelssohn-Werke, bei dem sich vor allem in der Orgelbegleitung, aber auch in den Halbtönen der Chorstimmen die Moderne bereits ankündigte. Auch hier meisterte der Chor unter der exakten Zeichengebung seines Leiters die rhythmischen und tonalen Hürden mit Bravour.

Der Schritt in die moderne Sakralmusik geschah sehr behutsam mit dem lieblichen fünfstimmigen "Ave Maria" von Philip Stopford, wobei gerade die Männerstimmen sehr lyrische Passagen enthielten. Ein überzeugendes Glaubenszeugnis stellte der zeitgenössische Chor "Der mich trug auf Adlers Flügeln" von Thom Löwenthal dar, bei dem die Melodie erst einstimmig, dann im vierstimmigen Satz den Text Wort für Wort ausdeutete und in all der menschlichen Hilflosigkeit die Kraft zum Ausdruck brachte, die dem Menschen durch Gottes Hilfe zuströmt und ihn "zum Fliegen" bringt.

Der zweite Konzertteil wurde von Alois Menrad mit dem barocken Orgelstück "Offertoire sur les Grands Jeux" von Francois Couperin eröffnet, das durch seine Polyphonie sehr transparent wirkte. Ein zweites Mal erklang vom Chor der Jubel des Psalms 100 "Jauchzet dem Herrn alle Länder der Erde", diesmal im modernen Gewand in einer Komposition von Alfred Hochedlinger, die auch die Stimmen einzelnen hervortreten ließ und phasenweise sogar in einen hinreißenden südamerikanischen Tanzrhythmus fiel. Am Klavier begleitete einfühlsam und souverän Alexandra Herzog.

Diesem begeisterten Lobpreis folgte mit "Ubi caritas" aus der Feder der amerikanischen Komponistin Audrey Snyder ein spiritueller Chor, wenngleich auch hier der Rhythmus in Chorsatz und Klavierbegleitung flüssig, ja fast tänzerisch war. Die Sänger schufen schöne Gegensätze zwischen lyrisch weichen und hart skandierten Passagen. Eine Schola trug sehr expressiv den dreistimmigen Gospelsong "My Soul Has Been Redeemed" von Pamela Baskin-Watson vor, dessen Text für die Zuhörer vom Chorleiter übersetzt wurde.

Beschlossen wurde das eindrucksvolle Konzert mit dem Festchor "Preist den Herrn" von John Rutter, der, geboren 1945, bereits zu den modernen Klassikern gehört. Die Soprane meisterten mühelos die Höhen bis zum A. Das freudige Alleluja ließ den ganzen Kirchenraum mitschwingen. Wiederum a capella ließ der Chor die Geistliche Abendmusik ausklingen mit dem Abendlied "Gott sei stets in mir" von John Rutter, dessen Text einem altenglischen Gebet entnommen war. Der achtstimmige Amen-Chor erfüllte zum Schluss die Kirche noch einmal mit einem herrlichen Wohlklang ohnegleichen, der in den Klang der Kirchenglocke mündete. Die ergriffenen Zuhörer sparten nicht mit Applaus. Der Erlös der freiwilligen Spenden geht an die Hardter Missionskräfte.