An diesem Strommast ereignete sich das Malheur, das der Bussard nicht überlebte.Foto: Strohm Foto: Schwarzwälder Bote

Infrastruktur: Stromausfall in Wohn- und Gewerbegebiet durch Greifvogel / Techniker sind schnell vor Ort

Lichtbogen und Knallgeräusch waren zu vernehmen – und am frühen Morgen blieb es zappenduster: Um 4.58 Uhr war am vergangenen Freitag der Strom in weiten Teilen von Hardt weg. Techniker wurden hinzugerufen, um das Malheur zu beseitigen.

Hardt. Bei der Netzleitstelle Rheinfelden seien um 5.14 Uhr erste Anrufe eingegangen, erzählt Joachim Strohm, Netzmeister der ED-Netze vom Stützpunkt Donaueschingen. Er rückte mit seinem Kollegen Dietmar Speck aus, um den Stromausfall wieder in Ordnung zu bringen.

Vogel verfängt sich an Leitung zwischen "Tanne" und Oberhardt

Dieser betraf das Industriegebiet, die Weilerstraße, den Römerweg, Nägelesee, Reute- und Feurenmoos sowie weite Teile von Oberhardt. "Also halb Hardt", berichtet Strohm auf Anfrage.

Schnell war der "Bösewicht" ausgemacht: Ein Bussard hatte sich auf einem Mast in einer 20-kv-Leitung verfangen und so einen Kurzschluss ausgelöst – der so manchen Hardter um seinen morgendlichen Kaffee gebracht haben dürfte. "Das kann vorkommen, wenn ein Vogel sonst schon einen ›Schuss‹ hat", sagt Strohm. Offenbar habe er den Draht nicht bemerkt und habe diesen berührt.

21 Trafostationen werden wieder auf Touren gebracht

Die beiden Techniker machten sich um Punkt 6.09 Uhr rasch ans Werk und brachten die 21 Trafostationen nach und nach wieder auf Touren – beispielsweise bei den Auberhöfen, Nägelesee, Weilerstraße oder Friedhof. Um 7.19 Uhr hieß es dann: "Mission erfolgreich beendet." Alle Trafostationen schnurrten reibungslos und die Stromversorgung war in allen Bereichen wieder gewährleistet.

Der Bussard indes überlebte den massiven Stromschlag nicht. Er fand sein trauriges Ende am Strommast zwischen "Tanne", Oberhardt- und Neubauernweg. Ihm wurde zum Verhängnis, dass die Leitung noch keinen Vogelschutz mittels einer Abdeckhaube hatte.

Das Tier hatte einen Ring der Vogelwarte Radolfzell, die von den Technikern über das Missgeschickt informiert wurde. Die Verantwortlichen der Vogelwarte hätten gesagt, dass das Tier begraben werden solle, was der Hardter Bauhof übernommen habe, erzählt Joachim Strohm. Im Störungsbericht steht übrigens als Verursacher schlicht das Wort "Vogel".

Das "Phänomen Bussard" gab es aber auch schon anderswo. Im Frühling erlitt ein Greifvogel in Aichhalden das gleiche Schicksal.