Auszeichnungen: Verdiente Hardter Katzen erhalten Belohnung
Es ist nicht nur abgestaubt, sondern auch geehrt und verabschiedet worden: Die Katzenzunft würdigte zahlreiche Mitglieder.
Hardt (md). Die Katzenzunft hat das Abstauben im "Grünen Baum" zum Anlass genommen, mehrere verdiente Mitglieder zu ehren.
Den Vogel in Sachen Ehrungen abgeschossen hat Anna Ginter. Sie ist nicht weniger als 60 Jahre bei der Katzenzunft dabei. Sie trat 1959 ein und erhielt im gleichen Jahr den Katzenschlag. Die aktive Zeit ist vorbei, doch der Zunft hat sie die Treue gehalten.
50 Jahre dabei ist Johanna Hermann. Sie war lange im Zunftballett aktiv. Auch Rosemarie Rapp ist ein halbes Jahrhundert dabei, nachdem ihr Mann Heinz bereits im vergangenen Jahr diese Auszeichnung erhielt.
Mehrere Mitglieder sind seit 40 Jahren in der Kartei der Katzenzunft: Klaus Fleig, Thomas Mey, Ursula Schneider, Josef Langenbacher, Hans Schmuck und Regina Storz.
Klaus Fleig lebt mittlerweile in der Schweiz, doch zuvor war er der Zunft sehr verbunden – unter anderem mit der Nummer "Sportreportage" beim Zunftball.
Hans Schmuck hatte eine wichtige Aufgabe inne: Er malte mit seiner Frau Marita die Katzenkleidle und war "Maskendoktor", wenn ein Ohr abgeschlagen war oder ein Stück der Nase fehlte.
Thomas Mey ist ein Schulkamerad von Jürgen Ganter. Damals sei er nicht als Fasnetsnarr aufgefallen, doch trotzdem holte er sich 1979 den Katzenschlag und gehört der Zunft seitdem an.
Josef Langenbacher gestaltete und druckte unter anderem die Poloshirts und Katzenzunftpullis. Ursula Schneider war lange aktiv, bis sie nach Tennenbronn umzog.
Eine Vielzahl von Mitgliedern gehört der Katzenzunft seit 25 Jahren an. Christof Aust war bereits im Katzenausschuss und als Oberrolle tätig. Zudem steht er häufig mit dem Männerballett beim Zunftball auf der Bühne.
Klaus Lamprecht sei ein Urgestein der Hardter Fasnet, so Ganter. Er war treibende Kraft, dass der Musikverein Concordia die Katzenzunft begleitete und so auch nach Umzügen für Stimmung sorgte. Zudem hat er den Steinreuteteufel-Marsch komponiert – "damit die Sache in die richtige Richtung läuft", so Lamprechts Begründung. Außerdem hat er die "Hardter Nationalhymne" geschrieben, die nicht nur an der Fasnet angestimmt werde.
Eine Doppelehrung wurde Klaus und Andrea Haberstroh zuteil. Letztere hatte einen denkwürdigen Start. Sie kam einst als altes Weib verkleidet zur Verbrennung und wusste über alles und jeden Bescheid. Sie gab sich aber nicht zu erkennen, das Rätsel wurde erst später gelöst. Beide organisieren zusammen das Ferienprogramm der Zunft und sind bei Arbeitseinsätzen immer präsent.
Ebenfalls 25 Jahre Mitglied sind Sarah Krötz, Nadine Rokweiler, Jochen Benner, Silke Kopp, Hans-Hubert Jauch, Paul Moosmann, Joachim Goihl, Lucia Brendel und Sascha Baumgärtner, der acht Jahre lang dem Katzenausschuss angehörte.
Zehn Jahre aktiv sind Katrin Zimmermann und Daniela Ganter. Hinzu kommen Paddy Auber, Ellen Ganter, Selina Hermann, Julia Mager und Paulina Knecht, die "TTV-Präsidententochter". Sie alle tanzen seit einem Jahrzehnt im Ballett X-Plosion.
Hardt (md). Nicht leicht fiel Zunftmeister Jürgen Ganter die Verabschiedung mehrerer Katzenräte. Zu Gaby Roming hatte er einiges zu sagen. Sie sei als "Katzengaby" bekannt. Damit sei eigentlich alles gesagt. Sie ist seit 1981 Mitglied und wurde 2008 in den Katzenrat gewählt. Ihren Mann habe sie vor einem traurigen Schicksal bewahrt, als sie ihn von Aichhalden aufs Hardt gebracht habe. "Sonst wäre er vielleicht als Hexe oder gar als Sauhirt geendet. Nicht auszudenken", sagte der Zunftmeister. Auch die Kinder wachsen zwischen "Miesle" und Katzenhäs auf. Für ihre Tätigkeit im Katzenrat und als Wirtschaftsmeisterin wurde sie zur Ehrenrätin ernannt.
Die weibliche Übermacht im Katzenrat nimmt auch deswegen zu, weil Thomas Roming als Kritzelmeister ausscheidet, wie Jürgen Ganter sagte. Der Aichhalder trat 1987 in die Zunft ein und gehörte ab 2002 dem Katzenrat an. 2012 wurde er zum Kritzelmeister gewählt.
Ganter hatte zwar gehofft, dass Roming eines Tages sein Nachfolger werde, doch das bewahrheitete sich nicht. Thomas Roming habe zudem im Archiv gestöbert und die Geschichte der Zunft in Wort und Bild aufgearbeitet.
Gleiches gilt für Roland Laufer, der 1981 in die Katzenzunft eintrat. Nach der Fasnet 2010 gab der damalige Zeremonienmeister Franz Auber sein Amt ab, Roland Laufer wurde sein Nachfolger. Übrigens: Auch sein Vater Edmund war bereits von 1973 bis 1993 Zeremonienmeister gewesen.
Roland Laufer moderierte jahrelang den Zunftball und vertrat die Katzen bei Zunftmeisterempfängen. Vom Ratswagen warf er inbrünstig die "Miesle" aus und verdrückte gar heimlich die eine oder andere Freudenträne, wenn er auf die unzähligen Katzen blickte.
Auch Susanne Leicht wurde die Auszeichnung zuteil, künftig eine Ehrenrätin der Katzenzunft zu sein. Sie trat der Zunft 2003 bei und war schon drei Jahre später im Katzenrat. Sie war im Wirtschaftsausschuss tätig und hat Geschenke für Ehrungen oder Gastgeschenke besorgt. Zudem hielt sie die Zunftstube in Schuss und organisierte Zunftmeisterempfänge.
Marco Müller wurde aus dem Katzenrat verabschiedet, in den er 2012 gewählt worden war. Zudem war er seit 2009 Oberrolle bei den Umzügen. Außerdem war er Hallenmeister, Verantwortlicher für die Technik und Kontaktmann zur Feuerwehr. Ganzen Einsatz zeigte er beispielsweise bei einem Umzug im Jahr 2014 in Tübingen. Damals zog er sich auf den holprigen Pflastersteinen einen Bänderriss zu – was ihn aber nicht davon abhielt, den Umzug bravourös zu Ende zu bringen, lobte Jürgen Ganter.
Aus dem Katzenausschuss wurden Birgit Klose und Marco Drobina verabschiedet.