Solche Bilder wird es dieses Jahr nicht geben, das Motorradtreffen fällt flach. (Archiv-Foto) Foto: Ziechaus/ © guukaa – stock.adobe.com

Corona-Vorschriften machen Motorradclub einen Strich durch die Rechnung. Bis zu 5000 Besucher erwartet.

Hardt - Kein Mofaweitwurf, keine Rockmusik, keine Motorradfahrer, die zu Hunderten kommen: Bis zuletzt hatten die Mitglieder des Motorradclubs Hardt (MC) auf Lockerungen der Vorschriften gehofft, doch nun wurde die Reißleine gezogen. Das Treffen fällt Corona zum Opfer.

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Maskenpflicht, die Einhaltung des Mindestabstands sowie Dokumentationspflichten der Besuchszeiten passen so gar nicht zu einem Motorradtreffen. "Wir hätten schriftlich festhalten müssen, wer zu welcher Uhrzeit kommt", erklärt MC-Präsident Dietmar Flaig die Umstände. Noch deutlich schwieriger wäre es geworden, zu welcher Uhrzeit jeder Besucher das Festgelände verlassen hätte.

Menschenmenge ist laut Corona-Verordnung nicht erlaubt

Zudem hätten die MCler für das vom 21. bis 23. August geplante Treffen bis zu 5000 Besucher erwartet – und eine solche Menschenmenge ist laut derzeit geltender Corona-Verordnung nicht erlaubt. "Zu gefährlich", lautete die einhellige Meinung einer Vollversammlung der MC-Mitglieder vor wenigen Tagen. "Die Abstimmung war eindeutig, da das Ganze einfach nicht umsetzbar gewesen wäre", gibt der Präsident Einblicke ins Innere des Vereinslebens. "Wir hätten es gerne gemacht", ergänzt er.

Dass es nun so kam, war keine große Überraschung mehr: Bereits seit Monaten seien Absagen von Motorradtreffen, die die Hardter sonst besucht hätten, hereingeflattert. Der MC Hardt sei nicht in Zugzwang gewesen, die Großveranstaltung frühzeitig abzusagen, denn sowohl mit den Lieferanten als auch den Bands habe man kurzfristig agieren können, lobt Dietmar Flaig. Der Verein hoffe, dass diese gut durch die Corona-Zeit kommen.

Man habe abwarten wollen, ob die Vorschriften ab August aufgeweicht werden – doch dieses Hintertürchen öffnete sich nicht. "Außerdem wäre der Ansturm dann vermutlich noch größer als sonst gewesen, wenn mal wieder eine größere Veranstaltung stattfindet", so der Präsident.

Eventuell werde es im Herbst oder Winter die eine oder andere Veranstaltung für die Öffentlichkeit und befreundete Vereine im Clubheim geben, sofern es die Situation zulasse.

Die Zeit, die die Clubmitglieder sonst für das Motorradtreffen investieren, wird nun eben anderweitig genutzt. "Wir haben bei Ausfahrten viele Kilometer gerissen", sagt Dietmar Flaig. Zudem wurden Demos gegen Fahrverbote für Motorradfahrer in Stuttgart und Freiburg besucht. Zusätzlich wurde das Clubheim renoviert und weiter aufgewertet.

Ein Versprechen ist dem Präsidenten wichtig: "Nächstes Jahr wird es wieder ein Motorradtreffen geben." Sofern es die Corona-Vorschriften zulassen, ergänzt er.