Umrahmt von der neuen Vorsitzenden Katrin Schindele (links) und Monika Bormann (Blasmusikverband Baden-Württemberg, rechts) freuen sich die Geehrten über ihre Auszeichnungen: Peter Schäfer (von links), Peter Kreidler, Gottfried Weber und Hans Dreher. Foto: Jochen Stöhr

Wahlen und die Verabschiedung des langjährigen Präsidenten Hans Dreher standen im Mittelpunkt bei der Hauptversammlung des Blasmusikkreisverbands Freudenstadt. Eine bekannte Politikerin aus der Region tritt Drehers Nachfolge an.

Der Blasmusikkreisverband (BMKV) Freudenstadt war mit seiner Hauptversammlung diesmal beim Musikverein Dettingen zu Gast. Neben weiteren Posten im Vorstand, musste insbesondere die Nachfolge des langjährigen Präsidenten Hans Dreher geklärt werden. Gespannt durfte man sein, wer in seine (großen) Fußstapfen treten würde. Der aus Dettingen stammende Dreher führte den Verband seit 1997 führte. Nun kandierte er nicht mehr. Für sein jahrzehntelanges Engagement für die Blasmusik, insbesondere auf Kreisebene, wurde er am Abend gewürdigt und verabschiedet.

 

Drehers großes Engagement Zu Drehers zahlreichen Aktivitäten auf Kreisebene zählen etwa die Gründung des Kreisverbandsjugendblasorchesters (KJBO) im Jahr 1989, die Organisation von Konzertreisen und die Mit-Organisation des Landesmusikfestivals 2017 in Horb. Zudem war Dreher seit 1997 Mitglied des Landesvorstands und kümmerte sich um die Lehrgangsdurchführung und Weiterbildung im Jugendbereich. Bereits 1987 war er als Initiator und Gründer für die Schaffung des neuen Horber Stadtverbands, dessen Vorsitzender er bis zum Jahr 2017 war, verantwortlich.

Große Schuhe für die Nachfolgerin

Der 75-Jährige machte sich als aktiver Musiker sowie für sein Engagement im Rahmen der Städtepartnerschaften der Stadtkapelle Horb mit England (Haslemere) und Frankreich (Salins-les-Bains) verdient.

Es seien große Schuhe, die es auszufüllen gibt, hieß es in Bezug auf die Nachfolge von Dreher. Dieser sagte in seinem letzten Bericht als Vorsitzender des BMKV: „Meine Nachfolge ist gesichert durch eine Persönlichkeit, die ich sehr schätze.“

Nachfolgerin sagt, was ihr wichtig ist Damit meinte er die CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schindele, die später bei den Wahlen einstimmig als neue Vorsitzende gewählt wurde. Zuvor blickte Dreher zurück, nicht nur auf das vergangene Jahr, sondern auf 43 Jahre im Kreisverband. Letzterer wolle sowohl Dienstleister für die Mitgliedsvereine, als auch Bindeglied zu Wirtschaft, Politik und Verbänden sein. Daneben wurden kirchliche und weltliche Veranstaltungen und Konzertreisen organisiert, die Ausbildung des musikalischen Nachwuchses gefördert und die kulturelle Tradition am Leben gehalten. Dafür habe es neben dem ehrenamtlichen Engagement auch viel finanzielle Unterstützung von Sponsoren aus der Region gebraucht.

Der Blasmusikkreisverband Freudenstadt hat einen neuen Vorstand gewählt. Auf dem Bild: Roswitha Eiseler (von links), Michael Käufer, Carola Eder, Richard Saier, Stephanie Zappia, Wolfram Hellstern, Peter Kreidler (stellvertretender Präsident), Thomas Gaiser (Geschäftsführer), Maik Finkbeiner (Jugendleiter, Kreisverbands-Dirigent), Michael Danninger, Katrin Schindele (neue Präsidentin), Anja Jung und Patrick Burt. Foto: Stöhr

Vor den Wahlen stellte sich Katrin Schindele als einzige Kandidatin für die Nachfolge Drehers vor. Die 37-Jährige Landtagsabgeordnete aus Baiersbronn ist verheiratet und gelernte Entwicklungsingenieurin. Als ihre Stärken sehe sie das Netzwerken und Managen, so Schindele, die sich selbst als „Blasmusik-Fan“ bezeichnete.

„Uns ist ein großer Felsbrocken vom Herzen gefallen“

Sie nehme Herausforderungen gerne an, merkte aber in Richtung ihres Vorgängers an: „Die Schuhe sind groß, die du hinterlässt.“ Früher habe sie im Musikverein Hopfau Klarinette gespielt. Sie wolle die lange Blasmusik-Tradition im Landkreis Freudenstadt erhalten. „Uns ist ein großer Felsbrocken vom Herzen gefallen“, freute sich Peter Kreidler, stellvertretender Vorsitzender, über die Kandidatur von Schindele.

Grußworte aus der Politik Die Bedeutung der (Blas-)Musik für die Gesellschaft und den Zusammenhalt zog sich wie ein roter Faden durch die Grußworte. Diese kamen von Dettingens Ortsvorsteherin Andrea Haigis, Horbs Bürgermeister Ralph Zimmermann, Bundestagsmitglied Klaus Mack (CDU) und den Landtagsmitgliedern Uwe Hellstern (AfD) und Timm Kern (FDP).

Hans Dreher ist nun Ehrenpräsident des Verbandes. Foto: Stöhr

Auch der „Dienstleistungsgedanke“ des Kreisverbands in Bezug auf die insgesamt 37 Mitgliedsvereine – darunter 14 aus Horb, wie Ralph Zimmermann betonte – wurde zum Ausdruck gebracht.

Jubiläen und Verband-Info

Im vergangenen September feierte Hans Dreher seinen 75. Geburtstag und bekam dabei von Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger das „Ehrenstadtsiegel“ der Stadt Horb überreicht. Ebenfalls 2024 feierte der BMKV sein Jubiläum „50 Jahre Blasmusikkreisverband Freudenstadt“. Gegründet wurde der Verband 1974 in Altheim mit Vertretern aus 31 Vereinen.

Ehrungen und Würdigungen

Gold mit Diamant für Kreidler
 Gottfried Weber erhielt die Ehrenmedaille in Gold mit Urkunde für seine zwanzigjährige Tätigkeit im Kreisverband. Peter Kreidler bekam die Ehrenmedaille in Gold mit Diamant (30 Jahre Tätigkeit) überreicht.

Ehrung für Peter Schäfer
Die Erich Ganzenmüller-Medaille in Bronze mit Urkunde für über 40 Jahre Einsatz erhielt Peter Schäfer.

Würdigung für Dreher
Und der scheidende Präsident Hans Dreher bekam für sein musikalisches Engagement in über 40 Jahren die Erich Ganzenmüller-Medaille in Silber mit Urkunde überreicht. „Sie haben Generationen von Musikern inspiriert und gefördert“, sagte Bormann und nannte Dreher einen „unverzichtbaren Bestandteil dieser Gemeinschaft.“

Zitat für Dreher
„Bleiben Sie der Blasmusik weiter verbunden“, sagte die Vertreterin des Landesverbands und gab Dreher ein Zitat von Trude Herr („Niemals geht man so ganz“) mit auf den Weg.