Die Stadtverwaltung holt den ersten Platz. Foto: Stotz

Die Balinger haben insgesamt rund 40 Kilogramm Handys gesammelt. Die ausrangierten Mobiltelefone werden nun per Post an eine Tochterfirma der Deutschen Telekom weitergegeben, die dann einen Entsorgungs- und Löschnachweis an die Akteure schickt.

Balingen - "Endlich wissen wir, wohin mit alten, ausgedienten Handys", hörte Cornelia Horn von der Steuerungsgruppe Fairtrade der Stadt Balingen bei ihren ehrenamtlichen Einsätzen im Weltladen öfter. Getrost kann man die Handy-Sammelaktion der vergangenen Wochen, die mit der "FairTrade-Woche" begonnen hatte, als vollen Erfolg bezeichnen.

Mit der Auswertung der Handy-Challenge, in deren Verlauf rund 400 Mobiltelefone an den Sammelstellen abgegeben wurden, endete die Aktion am Freitag im Heilig-Geist-Gemeindehaus. Alte Smartphones enthalten wertvolle Metalle wie Gold, Silber oder Kupfer. Diese und weitere Edelmetalle werden zunehmend recycelt und wiederum in Handys verbaut.

Aktion begann 2015

Seit die Aktion im Jahr 2015 begann, wurden aus den gesammelten 100 Millionen ausrangierten Mobiltelefonen beispielsweise allein 800 Tonnen Kupfer gewonnen. Nicht jedes abgegebene Handy wird aber in seine Bestandteile zerlegt. Manchmal können die Mobiltelefone nach einer Reparatur auch weiter verwendet werden.

In Balingen waren die Bürger nun besonders fleißig beim Sammeln und Abgeben dabei. Die Stadtverwaltung ist mit 11,5 Kilogramm, das entspricht etwa 70 Handys, der absolute Gewinner der Challenge. Gefolgt von der Waldorfschule in Frommern und der Realschule Balingen. Beide Schulen konnten zusammen sogar noch etwas mehr, nämlich 11,7 Kilogramm, Telefone sammeln.

Gutscheine für Weltladen

Als Preis gab es für alle drei jeweils einen Gutschein des Weltladens, in gestaffelter Höhe. Nach der Prämierung sahen die Besucher der Veranstaltung Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm "Afrika Digital – Mobiltelefone auf dem Weg durch drei Kontinente", der den Weg der Handys vom mühsamen Abbau der so wichtigen Edelmetalle im Kongo, über deren Herstellung in China bis hin zum Vertrieb begleitet. Dabei wird einmal mehr deutlich, wer dabei wen ausbeutet und wo die Wertschöpfung elektronischer Produkte weltweit stattfindet.

Der anschließende Vortrag von Ralf Häußler, evangelischer Pfarrer und einer der Sprecher der Handy-Aktion Baden-Württemberg, zeigte die Probleme auf, die mit der E-Mobilität und der Digitalisierung verbunden sind. Sein Fazit: es müsse sich in nächster Zeit viel ändern im Bereich der Mobilität, das sei jedoch möglich.

Wenige Besucher

Die überschaubare Zahl der Besucher wurde dem großen Erfolg der Handy-Sammelaktion in Balingen nicht gerecht, was sicherlich auch an den verschärften Corona-Bedingungen gelegen hatte. Ausrangierte Handys können im Übrigen auch weiter im Weltladen oder an der Infothek der Stadtverwaltung abgegeben werden.