Kunde Alexander Nepmann freut sich, dass ihm Luis Wälde, einer der jüngsten Friseurmeister in Deutschland, einen attraktiven Haarschnitt verpasst. Foto: Schwark

Luis Wälde ist einer der jüngsten Meister seiner Zunft. Mit seiner Meisterprüfung ging für den jungen Mann ein Traum in Erfüllung. Doch bevor es so weit war, war Fleiß gefragt.

Im September 2019 begann Luis Wälde mit 15 Jahren seine Ausbildung zum Friseur. Diese schloss er im Juli 2022 erfolgreich ab. Fast schon sensationell ist die Tatsache, dass er rund fünf Monate später an der Deutschen Friseur-Akademie in Neu-Ulm am 23. Dezember seine Prüfung zum Friseurmeister bestand.

Zuvor musste von September bis Dezember an der Vollzeitschule ein großes Lernprogramm in Theorie und Praxis absolviert werden. Mit seinem frühzeitigen Weihnachtsgeschenk ging für Luis Wälde ein großer Wunsch in Erfüllung. Mit einem Alter von gerade einmal 18 Jahren dürfte er einer der jüngsten Friseurmeister in Deutschland sein.

In die Wiege gelegt

Die Liebe zum Friseurberuf wurde ihm in die Wiege gelegt. Seine Eltern, Rosa und Alexander Wälde, üben den Beruf ebenfalls mit Begeisterung aus. Schon als Kindheit wollte Luis Wälde Friseur werden. Das wird auch deutlich, wenn man ihn bei seiner Arbeit im Familienunternehmen „Hair & Beauty LU.ELL“ (Friseur Wälde) in Freudenstadt beobachtet.

Schon in der Lehre war für ihn klar: ohne Fleiß kein Preis. So besuchte er Seminare bei „Keller the School“ in Sindelfingen. Dort erlernte er verschiedene Techniken auf hohem Niveau. Diverse Haarschnitte, Cuts, Haarfarben sowie das perfekte Föhnen und Auffrischen der Haarpracht wurden vermittelt. Eine besondere Erfahrung war für Luis Wälde sein vierwöchiger Auslandsaufenthalt im irischen Tralee. Dort hat es ihm gut gefallen, zum einen wegen der entspannten Atmosphäre, zum anderen wegen der fachlichen Einblicke.

Konzentriertes Lernen

Von September bis Dezember war in Neu-Ulm noch mal konzentriertes Lernen angesagt. In der Vollzeitschule wurde montags bis freitags zwischen 8.15 und 17.20 Uhr gepaukt. Die erste Stufe beinhaltete die Buchhaltung und den Ausbilder-Eignungsschein. Einen großen Stellenwert hatte auch die Salonführung. In der Theorieprüfung galt es, vier Teile zu je 45 Minuten zu bewältigen. Anspruchsvoll war aber auch die praktische Prüfung, die fünf bis sechs Stunden am Stück dauerte. Insgesamt absolvierten 27 Teilnehmer den Meisterkurs. Der zweitjüngste Teilnehmer war 24 Jahre alt.

Vater Alexander hat sich sehr über den erfolgreichen Abschluss seines Sohns gefreut. „Ich bin stolz wie Bolle“, sagt er. Nun heißt es für den Junior, weitere Erfahrung zu sammeln. Bis August arbeitet er im elterlichen Betrieb mit. Ab September ist nochmals ein einjähriger Aufenthalt im selben Salon in Irland geplant.

Auch Kondition gefragt

Wälde geht in seinem Beruf auf. Neben Geschick ist auch gute Kondition gefragt, schließlich ist man bis zu neun Stunden auf den Beinen. Wichtig ist dabei, sich in jeden Kunden einfühlen zu können. Neukunden zu beraten und beispielsweise die richtige Haarfarbe rauszusuchen, erfordert Einfühlungsvermögen. Gefordert ist zudem der richtige Blick für die Gesichtsform und den Typ. Kreativ zu sein und das richtige Gespür für Mode und Stil zu haben, ist für den Jungmeister ein weiterer wichtiger Punkt.

Und so ermuntert Luis Wälde den Nachwuchs, den Friseurberuf zu ergreifen, der für ihn „einfach cool“ ist. Und: Diesen Traditionsberuf kann so schnell kein Roboter ersetzen .