Neuer Innungssieger im Schreinerhandwerk ist Nico Bogensperger von der Schreinerei Pfeffer am Eutinger Bahnhof. Auf dem Bild fehlt, weil er sich bereits im Urlaub befindet, sein Kollege Pascal Schröder, der parallel dazu Gewinner im Gestaltungswettbewerb "Die gute Form" erfolgreich war. Foto: Nesch

Nico Bogensperger ist der siebte Innungssieger der vergangenen zehn Jahre und war mit seinem Kollegen Nico Schröder auch beim Wettbewerb "Die gute Form" erfolgreich.

Eutingen - Der bisherige rekordverdächtige Erfolg in der Ausbildung im Schreinerhandwerk setzt sich damit fort. Für Willi Pfeffer und seinen Betrieb ist es also fast schon Tradition. Regelmäßig zählt sie zu den Favoriten und Gewinnern, ob nun bei den Gesellen, Meistern oder Technikern.

 

Nico Bogensperger begann seine Ausbildung 2019 nach dem Realabschluss in Rottenburg. Als Innungsbester erhielt der 19-jährige Baisinger nicht nur den Wanderpokal, den begehrten "Holzkopf", sondern auch den "Preis des Landrats" in Höhe von 400 Euro, der für die berufliche Weiterbildung zweckgebunden ist. Außerdem gab es noch eine Belobigung für seinen zweiten Platz im Gestaltungswettbewerb "Die gute Form".

Barschrank mit zwei Koffertüren

Bei seinem Gesellenstück entschied sich Nico Bogensperger für einen abschließbaren Barschrank mit zwei Koffertüren, komplett in massiver Wildeiche gefertigt. Der Korpus besteht aus drei Ebenen mit einem Fach für Gläser, darunter zwei Schubladen für Zubehör sowie unten ein Fach für liegende sowie in beiden Koffertüren Fächer für stehende Flaschen. Die Füße, Beschläge und Sicherungsstangen bestehen aus schwarzem Edelstahl.

Beim Wettbewerb "Die gute Form" hatte sein Kollege Pascal Schröder aus Entringen knapp die Nase vorn und sicherte sich mit seiner "so nicht dagewesenen Gestaltung" einer Garderobe den Preis. Der mit Eiche furnierte Korpus verfügt über zwei Schubladen und zwei seitlichen Türen. Die Hut- und Helmablage für den begeisterten Motorradfahrer sowie das Gestänge für die Tagesgarderobe sind aus silbernem Edelstahl.

Berufsschulunterricht fast komplett ausgefallen

In dieser Kategorie werden besonders kreative Gesellenstücke ausgezeichnet. Im Herbst werden im Haus der Wirtschaft in Stuttgart die landesweit 50 besten Arbeiten ausgestellt und bewertet, wobei sich der Landessieger für den Wettbewerb auf Bundesebene qualifiziert, während es für Nico Bogensperger zunächst auf der Innungsebene weitergeht.

Die Leistung der beiden frischgebackenen Gesellen ist laut Firmenchef Willi Pfeffer und Ausbildungsmeister Pascal Schmitt umso höher zu bewerten, weil der Berufsschulunterricht der beiden mittleren Jahre der dreijährigen Ausbildungszeit, bis auf wenige sporadische Wochen fast komplett ausgefallen ist. Die Schule hätte zwar genügend Material zur Verfügung gestellt, doch die Lehrlinge mussten sich das theoretische Wissen meist selbst erarbeiten und aneignen.

"Sehr hart und krass", sei das, betonte Schmitt. Für die Gesellen war es das erste eigenverantwortliche Möbelstück – von der Ideenfindung und der Entwicklung über die Materialliste und Fertigungsphase bis hin zur Präsentation.

Frischgebackene Gesellen werden übernommen

Willi Pfeffer und Pascal Schmitt, beide selbst einst auf mehreren Ebenen ausgezeichnet, sind natürlich stolz auf die erneuten Erfolge. Seit der Firmengründung vor rund 30 Jahren stellte der Betrieb bereits elf Innungssieger, allein sieben davon in den vergangenen zehn Jahren. Hinzu kommen noch einige Gestaltungspreise.

Pfeffer und Schmitt werteten die erneuten Erfolge als Bestätigung ihrer konsequenten Ausbildungsarbeit. Sie würden die eh schon vorhandene Motivation und hohe Qualität des Betriebes weiter steigern. Die beiden frischgebackenen Gesellen werden daher auch übernommen. Drei weitere Lehrlinge bereiten sich im kommenden Jahr auf die Gesellenprüfung vor. Für das kommende Schuljahr sind noch zwei Ausbildungsplätze frei.