In grellbunten Päckchen werden die "Legal High"-Kräuterdrogen im Internet verkauft. Vor ein paar Jahren hatte die legale Kräuterdroge "Spice" Schlagzeilen gemacht. (Archivbild) Foto: dpa

Unter so phantasievollen Namen wie "Jungle Dust" oder "Bubblegum Kush" soll ein 61-Jähriger gefährliche Kräuterdrogen im Internet verkauft haben. Die Polizei warnt: So ein Trip endet schnell auf der Intensivstation.

Hemmingen - Die Polizei hat einen 61 Jahre alten Mann aus Hemmingen (Kreis Ludwigsburg) festgenommen, der im Verdacht steht, im Internet Kräuterdrogen im Wert von mehreren zehntausend Euro verkauft zu haben. Der Mann soll einen schwunghaften Handel mit so genannten "Legal High"-Produkten betrieben und mehrere hundert Kunden beliefert haben.

Grellbunte Päckchen mit so phantasievollen Namen wie „Maya 2012“, „Jungle Dust“ oder „Bubblegum Kush“ soll der Mann, der mittlerweile in Untersuchungshaft sitzt, im Angebot gehabt haben. Bereits im Herbst vergangenen Jahres war die Polizei auf den 61-Jährigen aufmerksam geworden. Im Dezember durchsuchten die Beamten die Wohnung des Hemmingers und stellten 300 Packungen der Kräutermischungen sicher.

Dass daraufhin der Internet-Auftritt des Mannes gesperrt wurde, störte den 61-Jährigen offenbar nicht weiter. Wenige Wochen später war er mit einer anderen Domaine wieder online. Er soll sich in die Niederlande abgesetzt und dort seine Geschäfte wieder aufgenommen haben. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er nun in Hemmingen festgenommen.

Der Trip endet oft auf der Intensivstation

Die Polizei warnt dringend vor solchen als legal angepriesenen Alternativen zu herkömmlichen Drogen: „Ihnen werden synthetische Derivate von Betäubungsmitteln wie Cannabis oder Amphetamin zugesetzt, die aufgrund geringer Veränderungen ihrer chemischen Struktur nicht vom Betäubungsmittelgesetz erfasst werden.“ Die Kräutermischungen können mitunter aber sogar eine stärkere Wirkung als die Ausgangsdrogen haben.

In den vergangenen Monaten häufen sich laut Polizei Vergiftungsfälle nach dem Konsum solcher „Legal High“-Produkte: Meist waren es Jugendliche, die schwere gesundheitliche Probleme wie Übelkeit, Schwindel, Zitteranfälle und Kreislaufversagen, aber auch Wahnvorstellungen und Psychosen erlitten. In manchen Fällen endete der Trip auf der Intensivstation.