Das "Horber Lädle" schließt zum 31. Juli. Foto: Schülke

Das Horber Handelsleben ist um zwei Geschäfte ärmer. Das Horber Lädle und der Vodafone-Shop im Einkaufszentrum stehen leer.

Horb - Die Scheiben mit Folie abgeklebt, nur noch ein kleiner weißer Zettel mit dem Hinweis auf den neuen Standort ist im Schaufenster des Vodafone-Shops im Horber Einkaufszentrum "Activ Arkaden" ist zu sehen. Dort steht geschrieben: "Neuer Standort: Vodafone-Shop in Jettingen im Real-Markt."

Was ist der Anlass für den weiteren Leerstand im Herzen Horbs? Auf Nachfrage unserer Redaktion antwortet Vodafone-Konzern-Pressesprecher Volker Petendorf: "Es geht hier nicht um eine von Vodafone betriebene Filiale sondern um das Geschäft eines selbstständigen Vertriebspartners. Einzelbetreiber dieser Partneragentur ist Ufuk Ulutas."

Wirtschaftliche Gründe

Der Impuls zur Schließung kam also von Seiten des Vertriebspartners: Petendorf weiter: "Mit Schreiben vom 12. Mai 2022 hat der selbstständige Betreiber seinen Vertrag für die Partneragentur in Horb gekündigt." Am 30. Juni 2022 – also am kommenden Donnerstag – werde er seine Agentur final schließen. "Diese Einzelentscheidung ist aus wirtschaftlichen Gründen allein vom Partner getroffen worden."

Droht jetzt das Aus für weitere Vodafone-Shops in der Region? " Weitere Standorte in der näheren Umgebung sind von dieser Einzelschließung nicht betroffen und es liegt auch kein Programm dahinter", beruhigt Petendorf.

Lage hat an Attraktivität verloren

Wie so vielen Händlern, steht auch der Vodafone-Partneragentur Ufuk Ulutas das Wasser infolge der Pandemie bis zum Hals: "Der Vertriebspartner konnte sich nach der Pandemie mit behördlich verordneter Schließung aller Ladenlokale in Deutschland nicht mehr etablieren. Die Lage hat an Kundschaft und Attraktivität verloren."

Von Seiten Vodafones war es schließlich nicht möglich, einen Betreiberwechsel herbeizuführen. Das Problem schlichtweg: Vodafone ist nicht Mieter des Ladenlokals.

"Tante Emma" zieht aus

In der Neckarstraße macht das "Horber Lädle" zu. Es war erst im 2019 eröffnet worden. Die Familie Houri wollte damals eine besondere Idee verwirklichen. Annette Houri: "Wir wollen wieder ein Stück Tante Emma in die Stadt bringen. Einen Lebensmittelpunkt, wo man miteinander in Beziehung tritt und der Entfremdung der großen Supermärkte entgegentritt." Es gab eine kleine Auswahl von Lebensmitteln und Pflegeprodukten.

Der Laden schließt zum 31. Juli.