Eine klare Niederlage kassiert der VfL Nagold in Mössingen.
Spvgg Mössingen – VfL Nagold 30:19 (15:10). Die Nagolder Handballerinnen fuhren die nächste Niederlage ein. Auswärts in Mössingen präsentierten sie sich chancenlos. Dabei verkauften sie sich unter Wert. Immer wieder blitzte die Qualität auf, die im Team des VfL Nagold liegt. Doch auf die gesamte Sicht waren die Gastgeberinnen aus Mössingen das klar überlegene Team. Der VfL hatte dem außer einer stark haltenden Keeperin nur wenig dauerhaft entgegenzusetzen. Torhüterin Julia Völpel wird auch von Coach Markus Renz gelobt: „Sie hat ihre Aufgabe echt gut gemacht.“ Und auch bei der in Mössingen üblichen Wahl der Spielerin des Spiels wurde Völpel im Nagolder Team ausgezeichnet.
Nicht an den Sieg geglaubt
30:19 unterlag Nagold und das Ergebnis wirkt angesichts der guten Torhüterleistung noch ernüchternder. Zu hoch sollte man in den Reihen des VfL Nagold die Niederlage aber nicht hängen. In Mössingen ging man als Underdog an den Start – und das war dem Team von Anfang an anzumerken. Es wirkte zumindest so, als ob kaum eine Spielerin wirklich an einen Sieg gegen das Top-Team aus Mössingen geglaubt hätte.
Das erklärt vielleicht auch die zahmen Worte von Nagolds Trainer Markus Renz. Nachdem der VfL nun auch sein drittes Spiel in der Verbandsliga verloren hat, ist eher Seelenpflege angesagt. „Ich fand’s teilweise gar nicht so schlecht, was wir geboten haben“, sagt Renz. Und er hebt einige Punkte hevor, die ihm durchaus gefallen haben. Zum Beispiel, als Nagold nach 22 Minuten mit 11:4 zurücklag. Da ließen sich die VfL-Frauen nicht beirren und kämpften sich bis zur Pause wieder auf 10:15 heran: „Das fand ich echt gut, dass man sich da nicht aufgegeben hat.“
Dünne Personaldecke
In der zweiten Halbzeit zeigte sich aber schnell, wie anfällig und dünn die Personaldecke an routinierten Spielerinnen beim VfL Nagold ist. Alena Wolf fiel verletzt aus – ausgerechnet jene Spielerin, die den Mössingerinnen Ende der ersten Hälfte die meisten Probleme gemacht hatte. „Da hätte Mössingen erstmal eine Lösung dagegen finden müssen“, ist Renz überzeugt. Er sieht als Problemstelle diesmal eher den Angriff als die Verteidigung: „Wir haben, wenn wir frei durch waren, einfach zu oft nicht getroffen.“ Zudem habe Mössingen nicht schlecht verteidigt, oft auch Bälle rausgefangen: „Das haben die echt gut gemacht.“
Lob gibt es vom VfL-Trainer auch für die eigene Abwehrarbeit. „Das war besser als in den ersten beiden Spielen“, sieht er Fortschritte – wohl auch, weil die lange Zeit verletzte Spielerin Luisa Eipper zumindest in der Defensive wieder eingesetzt werden konnte.
Mit dem Mössingen-Spiel wird sich die Mannschaft nicht lange beschäftigen. Nach drei Niederlagen in Folge muss der komplette Fehlstart verhindert werden. Und deshalb geht der Blick auf die nächsten zwei Heimspiele an den kommenden Samstagen. Dann geht es gegen die SG Gutach/Wolfach (11. Oktober, 18 Uhr) und die SG Tübingen (18. Oktober, 20 Uhr). Markus Renz: „Das sind für uns echt wichtige Spiele. Da müssen wir wirklich anfangen, dass wir punkten. Nicht, dass wir über ganz lange Zeit in der Tabelle unten drin stehen.“
VfL Nagold: Julia Völpel, Annika Thillmann, Emily Bayer, Aileen Hofmann (3), Aline Rau (3), Alena Wolf (3), Sarai Brösamle (2), Luisa Harr (2), Sarah Kunz (2), Alisa Kübler (2), Lena Roller (1), Sofia Thomaidou (1), Luisa Eipper, Annemie Gauß, Nina Kiefer und Janina Koch.