Wieder einsatzbereit: VfL-Spielmacherin Sophie Reime, hier beim Hinspiel in Nagold gegen den HC Oppenweiler/Backnang. Foto: Heiko Hofmann

Drei schwere Spiele in Folge haben die Handballerinnen des VfL Nagold auf der Agenda. Da gilt es sachlich festzustellen: Den Druck haben die anderen.

Nach dreiwöchiger Pause steht beim VfL Nagold das nächste Spiel an.

 

HC Oppenweiler/Backnang – VfL Nagold (Samstag, 17 Uhr, Murrtal-Arena Backnang). Wieder geht es in die Fremde – diesmal gut 90 Kilometer bis nach Backnang in die Murrtal-Arena.

Damit geht das mit bis dato vielen Auswärtsspielen gespickte Rückrundenprogramm bei den VfL-Frauen hammerhart weiter: Am Samstag der HC Oppenweiler/Backnang (HCOB), eine Woche später folgt daheim das Spiel gegen den Überflieger SG Weinstadt, und eine Woche danach geht es auswärts gegen den SV Leonberg/Eltingen – dem aktuell Tabellenzweiten in der Verbandsliga.

Um es realistisch zu sehen: Gut möglich, dass der VfL Nagold in allen drei Spielen keine Punkte holen kann. Favorit ist er jedenfalls in keiner der Partien. Auffällig auch, dass VfL-Coach Markus Renz keine zwei Punkte einfordert. Er stellt eher die Weiterentwicklung des Teams in den Fokus. Wohlwissend, dass die wichtigen Spiele mit realistischen Siegchancen für den VfL Nagold erst zum Ende der Rückrunde kommen, wenn es daheim gegen Teams aus dem Mittelfeld geht.

Renz spricht von „Bonuspunkten“

Von „drei Mammutaufgaben“ spricht Renz. Und das sei vielleicht auch gut so. Renz weiter: „Wenn wir gegen einen dieser Gegner etwas holen, dann sind das Bonuspunkte. Dann ist das eine Überraschung!“ Sein Kalkül: „Eventuell spielen wir dann ohne Druck ja etwas leichter auf.“

Verletzungspech

Dabei haben die drei Wochen Spielpause auch dem von Verletzungspech geplagten VfL-Kader gutgetan. Spielmacherin Sophie Reime sei zwar noch nicht schmerzfrei, doch könne sie wieder im Training und in Spielen mitwirken. Auch Sarah Kunz ist nach ihrem Urlaub wieder an Bord.

Im Training halfen zudem ältere Jugendspielerinnen aus, so dass trotz des schmalen Frauenkaders in den letzten Wochen wieder vermehrt Abläufe trainiert werden konnten. „Gefühlt war jede Spielerin etwas angeschlagen. Da hoffe ich jetzt schon, dass die drei Wochen Spielpause gutgetan haben“, sagt der VfL-Trainer weiter.

Emotionale Sternstunde

Das Hinspiel gegen den HCOB in der Nagolder Bächlenhalle gehörte emotional zu den Sternstunden des VfL Nagold. Mit 22:21 siegte man gegen den letztjährigen Tabellenzweiten. Ein 50:50-Spiel, erinnert sich Renz. Denn Oppenweiler sei alles andere als ein schlechter Gegner gewesen.

Das zeigt das Team auch in der aktuellen Runde, in welcher der HCOB mit ausgeglichenen 12:12 Punkten auf Platz fünf steht, zwei Plätze vor dem VfL Nagold (6:14 Punkte). Zwei Siege hat der HC in der Rückrunde bereits eingefahren. Die zwei letzten Spiele gingen zwar verloren, jedoch nur äußerst knapp und gegen die zwei Top-Teams der Liga. Der VfL Nagold wartete dagegen nach zwei Niederlagen weiter auf die ersten Rückrunden-Punkte.

Der Coach warnt

Renz warnt vor einer starken Abwehr des HCOB - sehr ballorientiert und aggressiv. „Das hat uns das Leben im Hinspiel schon schwer gemacht.“

Allgemein hofft der Trainer, dass sich sein Team in den nächsten Spielen im Angriff wieder etwas leichter tue. Ein flüssigeres Spiel und eine bessere Chancenverwertung würden dem VfL guttun – gerade auch, weil die nächsten drei Gegner allesamt sehr abwehrstark seien.