Sofia Thomaidou traf fünfmal für den VfL Nagold. Foto: Heiko Hofmann

Die Negativserie der Nagolder Verbandsliga-Handballerinnen hält an. In Leonberg präsentierte sich das Team chancenlos.

Wobei „chancenlos“ fast wörtlich gemeint ist. Dem VfL gelang es gegen eine gute Abwehr wirklich viel zu selten, sich Chancen herauszuspielen. Und wenn das Team dann zu Chancen kam, war die Trefferquote viel zu niedrig.

 

SV Leonberg/Eltingen– VfL Nagold 27:15 (14:8). Neu ist das nicht. „Die Probleme im Angriff ziehen sich schon die ganze Saison hindurch“, sagt der VfL-Trainer Markus Renz. Und so lassen sich auch die nur 15 erzielten Tore der Nagolderinnen erklären.

Nagolds Rückraum gelang es zu selten, und wenn dann hart erarbeitet, sich durchzusetzen. „Wir haben halt auch durchweg Rückraumspielerinnen, die 20 Kilo weniger auf die Waage bringen oder so“, sagt Renz.

An Grenzen gestoßen

Eher Klein und wendig sind die Nagolder Rückraumspielerinnen, die bei einer guten Abwehr von einem Top-Team wie Leonberg dann durchaus an ihre Grenzen stoßen können. Zur Wahrheit gehört aber auch: Zehn der 15 Tore erzielten Rückraumspielerinnen.

Weiteres Manko

Ein weiteres Manko: Der Nagolder Trainer kritisiert zu Recht die zu vielen technischen Fehler seiner Mannschaft. Das generelle Problem: Coach Renz fehlen aktuell die Alternativen und das auf nahezu allen Positionen. Nur elf Spielerinnen umfasste der Kader beim Auswärtsspiel in Leonberg, eine davon, Luisa Eipper, ist verletzungsbedingt nur in der Abwehr einsetzbar. Und es ehrt Renz, dass er dieses Personalproblem nicht groß thematisiert in seiner Analyse.

Überraschend positiv

Die beginnt bei dem Nagolder Trainer überraschend positiv. „Besser als eine Woche zuvor gegen Weinstadt“, sah der Nagolder Trainer sein Team. Und dann schwenkt er gleich um und verteilt ein Lob – an die solide, gute Abwehr im Zusammenspiel mit der Keeperin. Die Defensive hat Renz beim Auswärtsspiel gegen den Zweitplatzieren SV Leonberg/Eltingen nämlich nicht schlecht gefallen.

Im Spielverlauf aber war der VfL Nagold recht schnell chancenlos. In Führung lag Nagold nie, und von Beginn an wurde die ein oder andere hochkarätige Chance verballert. Immerhin, die ersten zehn Minuten war das Spiel ausgeglichen. Nach acht Minuten glich der VfL auch auf 3:3 aus, dann zogen die Gastgeberinnen bis zur 21. Minute auf 11:4 davon.

Schlechte Phase

Es folgte eine Phase – beide Hälften überschreitend – in der Nagold immer wieder den Vorsprung der Leonbergerinnen bei fünf Toren halten konnte. Doch letztlich zog der SV Leonberg/Eltingen souverän auf zwölf Tore Vorsprung davon – 27:15, das ist aus VfL-Sicht nicht wirklich ein Mutmacher-Ergebnis.

Renz lobt trotzdem sein Team, dass es dagegenhielt, und nicht etwa mit 40 Toren aus der Halle gefegt wurde. Und diesen Optimismus braucht der VfL Nagold vielleicht auch.

Knallharte Aufgaben

Die zweite Saison in der Verbandsliga blieb bis jetzt unter den Erwartungen, auch wenn das Ziel des Klassenerhalts schon früh erreicht war. Jeder weiß im Team, dass die Rückrunde mit den vier Auswärtsspielen bis jetzt knallharte Aufgaben parat hielt. Alle vier Spiele wurden verloren. Auswärts kommt der VfL einfach nicht in Fahrt. Und das einzige Heimspiel verlor man auch – gegen die SG Weinstadt, die sich im Parallelspiel die Meisterschaft und den Aufstieg sicherte.

Mehr möglich

Nun kommen drei nicht ganz so starke Gegner auf Nagold zu. Wobei das im Vergleich zu den Leonbergerinnen gemeint ist. Zwei der drei Gegner stehen in der Tabelle vor dem VfL Nagold. Wichtig aber: Die restlichen Spiele sind allesamt Heimspiele. Da wollen die Nagolder Frauen nochmal zeigen, wozu sie fähig sind, und dass sie zurecht in der Verbandsliga stehen.

Aufstellung

VfL Nagold: Denisa Ciornei im Tor, Sofia Thomaidou (5), Aline Rau (3), Sophie Reime (3), Janina Koch (2), Alena Wolf (2), Luisa Eipper, Aileen Hofmann, Sarah Kunz, Alisa Kübler, Lena Roller.

Schiedsrichter: Martin Appel, Sebastian Schmitz.