Gut 50 Minuten zeigten die Handballer des TSV Altensteig im Verbandsliga-Spiel gegen die HSG Böblingen/Sindelfingen eine ganz starke Vorstellung.
TSV Altensteig – HSG Böblingen/Sindelfingen 35:30 (19:15). In den letzten Spielminuten wurde es jedoch vogelwild. Nach der Roten Karte für TSV-Keeper Felix Bormann in der 52. Minute erzielten die Hausherren nur noch zwei Treffer – und kamen dennoch zum ersten Heimsieg in diesem Jahr. "Da fehlt uns einfach noch die Abgezocktheit. Wir müssen auch mal cool bleiben, wenn es nicht so läuft", erklärte der Altensteiger Trainer Kevin Bauer nach dem Spiel.
Mit Blick auf einige unglückliche Situationen in der Schlussphase machte er deutlich: "In kritischen Situationen kann uns das den Sieg kosten." Allerdings hatte Kevin Bauer zuvor auch viele schöne Aktionen gesehen. "Wir hatten uns den Zehn-Tore-Vorsprung souverän erkämpft und den Gegner bis dahin gut im Griff gehabt."
Jonathan Eckhard trifft zum zwischenzeitlichen 15:10
Nach fünf Zeigerumdrehungen tankte sich Alexander Hils zum 5:3 durch die HSG-Abwehr – und als wenig später bei einem Angriff bereits Zeitspiel drohte, erhöhte Tomislav Sudaric mit einem Heber auf 8:5. Nachdem Felix Bormann einen freien Wurf entschärft hatte, stieg Gabor Karap zum 12:8 (13.) hoch. Jonathan Eckhard traf am Kreis zum 15:10.
Gäste-Trainer Ingo Krämer greift selbst ins Spiel ein
Auf das 16:10, erzielt per Siebenmeter von Tomislav Barisic, reagierten die Gäste mit einer Auszeit. Danach schlüpfte Ingo Krämer in die Rolle des Spielertrainers, und die Gästeabwehr agierte offensiver. "Die Umstellung auf eine 3:2:1-Abwehr hat uns wieder mal nicht geschmeckt", räumte Kevin Bauer ein. Zur Pause lagen die Altensteiger mit 19:15 Toren in Führung.
TSV Altensteig zündet nach der Pause dem Turbo
Nach dem Seitenwechsel zündeten die Altensteiger den Turbo: In doppelter Überzahl legte Tomislav Sudaric auf 23:18 vor, Alexander Hils traf zum 25:19, und Ricky Herbershagen schloss einen Konterlauf mit dem 28:19 ab. In dieser Phase war die HSG Böblingen/Sindelfingen fast schon geschlagen – vor allem als sich Keeper Felix Bormann beim 30:20 (47.) mit einem Wurf ins leere Tor ebenfalls in die Liste der Torschützen eintrug. Die Gäste hatten in personelle Unterzahl ihren Torhüter aus dem Spiel genommen.
Torhüter Felix Bormann sieht die Rote Karte
Doch dann folgte der Bruch im Altensteiger Spiel: Felix Bormann war nach einem Fehlwurf der Altemsteiger in der 52. Minute aus seinem Gehäuse herausgeeilt, um in Höhe der Mittelline einen gegnerischen Pass abzufangen. Dabei touchierte er offensichtlich einen gegnerischen Spieler an der Hand und sah dafür die Rote Karte. Während die Altensteiger Anhänger die Disqualifikation lautstark kritisierten, räumte Kevin Bauer ein: "Wenn Felix an der Hand war, geht die Entscheidung in Ordnung."
Kreisläufer Jona Wenz sorgt für die Entscheidung
Plötzlich waren die Altensteiger völlig von der Rolle und kassierte sogar gegen vier gegnerische Feldspieler zwei Gegentore zum 33:27 (55.). Die Gäste weiter auf 29:33 (57.). Nun war es Lovro Boticki, der in der entscheidenden Phase zwei freie Würfe entschärfen konnte. Kreisläufer Jona Wenz sorgte mit einem Dreher zum 34:29 für die Entscheidung sorgte.