Bild mit Symbolcharakter: Nach dem Spiel ruft das Trainerteam des VfL die Mannschaft zur Kurzanalyse zusammen. Im Hintergrund formiert sich die SG Weinstadt zum Siegerselfie. Foto: Heiko Hofmann

Gegen einen übermächtigen Gegner hatten die fahrlässig agierenden Verbandsliga-Handballerinnen des VfL Nagold keine Chance. Die SG Weinstadt machte deutlich, warum sie ganz oben steht.

In der Nagolder Bächlenhalle sahen die rund 200 Zuschauer ein mitreißendes Handballspiel – allerdings vor allem vom Gästeteam aus Weinstadt.

 

VfL Nagold – SG Weinstadt 14:28 (4:13). Das spielte so, wie es dem VfL schon immer weh tat. Schnörkellos nach vorne ausgerichtet, fuhren die Weinstädterinnen einen Konter nach dem anderen. Ein Spiel, das so gar nicht nach dem Geschmack der Nagolder Frauen ist. Ein Spiel, mit dem die SG Weinstadt auch schon in der Hinrunde den VfL mit 39:15 klar dominierte. Diesmal musste Nagold eine 14:28-Niederlage einstecken.

Klare Worte

VfL-Coach Markus Renz redet nicht lange herum: „Klar, Weinstadt war das bessere Team“ – und dann lobt er die Gegnerinnen auf allen Positionen, aber auch das taktische Gesamtpaket.

40 Minuten lang Sand im Getriebe

Die Niederlage geht also in Ordnung, doch zur Wahrheit gehört auch, dass die Nagolderinnen sich fast 40 Minuten lang zu schlecht verkauften. Vor allem in Halbzeit eins war im Nagolder Angriff Sand im Getriebe. Nur vier Tore erzielte der VfL in den ersten 30 Minuten.

Spiel „schnell erklärt“

Das heißt aber nicht, dass die Nagolder Frauen keine Chancen gehabt hätten. Im Gegenteil, jede Menge Chancen wurden sich erarbeitet und zum Teil auch wunderbar herausgespielt – um sie dann nicht zu nutzen. Der Wurf ging mal knapp vorbei, landete dann an Pfosten oder Latte, oder auch an Händen oder Füßen der gegnerischen Keeperinnen. „Das Spiel ist an sich recht schnell erklärt“, sagt Renz dazu. „Wer seine Chancen vorne nicht nutzt, hat gegen so einen Gegner einfach keine Chance!“ Viel zu viele Abschlussmöglichkeiten habe sein Team verballert – „und gegen so einen guten Gegner musst Du die halt reinmachen.“

Wie erwähnt, waren die Konter der Weinstädterinnen zwar aus VfL-Sicht verheerend, die Nagolder Abwehr aber funktionierte an sich ganz gut. Wenn Weinstadt in den Positionsangriff musste, tat es sich gegen die VfL-Defensive schwer. Renz: „Da waren wir nicht schlecht.“ Dabei konnte erstmals nach langer Verletzungsphase wieder Luisa Epper eingesetzt werden. Wenn auch nur in der Abwehr. „Aber das hat man gleich gemerkt. Das hat uns gutgetan“, sagt Renz.

Langes Warten aufs erste VfL-Tor

Acht Minuten dauerte es, bis Nagold das erste Tor markierte, und bis zur 38. Minute lag Nagold auch nur bei vier Toren – die SG Weinstadt war da schon auf 21:4 davongezogen.

Dann folgte eine stärkere Phase der Nagolderinnen und bis zur 50. Minute kam der VfL auf 12:24 heran. Halbzeit zwei ging dann auch „nur“ mit 10:15 verloren, doch in ihr zeigte sich durchaus, dass der VfL es besser kann. Ein Trostpflaster für die treuen Zuschauer auf der gut gefüllten Tribüne der Bächlenhalle.

Es hätte schlimmer kommen können

„Die erste Hälfte sah schon recht schlimm aus, aber die zweite Halbzeit haben wir uns dann noch ganz gut verkauft“, analysiert der VfL-Coach. Das Ergebnis ist zwar deutlich, doch Renz ist angesichts von nur vier Toren in 38 Minuten auch klar: „Das Ergebnis hätte auch noch deutlich schlimmer ausfallen können.“

Statistik

VfL Nagold: Denisa Ciornei und Julia Völpel im Tor, Aline Rau (4), Alisa Kübler (3), Nina Kiefer (2), Sophie Reime (2), Sarah Kunz (1), Lena Roller (1), Alena Wolf (1), Luisa Eipper, Aileen Hofmann, Janina Koch und Sofia Thomaidou.

Schiedsrichter: Simon Buck und Wenzel Ormos.