Das Meisterteam des TV Weilstetten zeigte sich in bestechender Form. (Symbolbild) Foto: dpa

Handball: Landesliga-Meister-Team wirft HSG Hossingen-Meßstetten regelrecht aus der Halle. 

TV Weilstetten – HSG Hossingen-Meßstetten 43:27 (22:8). "Tag der offenen Tür" nennt HSG-Trainer Martin Röthlingshöfer das, was seine Spielerinnen am Samstagabend im Prestigeduell gegen den TV Weilstetten angeboten hatten. "Wir waren in der Abwehr null präsent", erklärt der Coach, "ich bin natürlich brutal enttäuscht."

Gegen die "Füchsinnen" des TVW, die bereits am vergangenen Spieltag die Meisterschaft feiern durften, ließen die Aufsteigerinnen der HSG Hossingen-Meßstetten fast alles vermissen, was sie zuletzt so stark gemacht hatte. Zwar gelang es den Gästen, in der Balinger Längenfeldhalle vorzulegen – sie führten mit 2:0 –, dann aber fanden die Weilstetterinnen ins Spiel und zeigten ab der 10. Minute, weshalb sie an der Spitze der Liga stehen. "Wir haben zwei Siebenmeter verworfen", sagt Röthlingshöfer, "von da an waren wir völlig von der Rolle." Der Trainer sieht den Auslöser jedoch nicht in den beiden vergebenen Strafwürfen: "Wir haben keine Spannung aufbauen können, hatten sehr viele technische Fehler. Das war im Kollektiv – Elena Frey ausgenommen – einfach schlecht."

Die Weilstetterinnen zogen bereits in der ersten Halbzeit auf 22:8 davon und hatten damit bereits alles klar gemacht. "Die erste Halbzeit haben wir richtig gut gelöst", sagt TVW-Trainer Benjamin Groetzner. In der zweiten Halbzeit hatte sein Team in seinen Augen jedoch nachgelassen. Das aber läge in der Natur der Sache, meint Groetzner. "Wenn man so hoch führt, ist es völlig normal, dass man sich ein bisschen zurücknimmt", erklärt er, "dass Elena Frey aber so oft unbedrängt abschließen konnte, hat mich trotzdem etwas geärgert."

Der Sieg, das betonen beide Trainer, sei am Schluss verdient so hoch ausgefallen. "Wenn man 43 Buden bekommt, sieht man, wie schlecht die Abwehr stand", sagt Röthlingshöfer, "dazu muss man nicht einmal wirklich etwas vom Handball verstehen." Er sei enttäuscht, dass sein Team ausgerechnet in dieser Partie vor 200 Zuschauern gepatzt hat. "Einen Vorwurf will ich aber niemanden machen, das war einfach nicht unser Tag", sagt der Coach, "das war unser schlechtester Auftritt der Saison."

Groetzner und seine Trainerkollegin Gülfidan Balci sind dagegen stolz auf die Leistung ihres Teams – "auch wenn das sicherlich kein spielerisches Highlight war", meint er. Sein Team habe einmal mehr gezeigt, welche Moral und Disziplin es hat – und dass es sein Ziel, ungeschlagen Meister zu werden, in aller Konsequenz verfolgt.

TV Weilstetten: Zanger (10/3), Fischer (4), Terendy (10), Pagalies (2), Klaiber (2), Bohn (2), Bellmann, Maute (4/1), Schäfer (4), Fuhrmann (5), Weckenmann.

HSG Hossingen-Meßstetten: Hauser; Frey (13), Eppler, Götting, Euchner (2), Reuss, Jesse (5/1), Kielich, Offermann, Bengel (6/3), Vollmer, Gscheidle, Domscheit (1), Dreer.