Die Bergstädter blicken gespannt auf die neue Landesliga-Saison. Foto: Thorsten Janz

Handball: Südbadenliga-Absteiger möchte sich in der Landesliga erst einmal wieder etablieren.

Nach nur einem Jahr im südbadischen Oberhaus ist der TV St. Georgen zurück in der Landesliga. Am Ende war der Abstand zum rettenden Ufer sogar relativ deutlich.

Dies hatte vor allem den Grund, dass der TVS häufig nur phasenweise das ganze Leistungsvermögen abrufen konnte. Der früh feststehende Abstieg war Fluch und Segen zugleich. Denn während die St. Georgener natürlich zunächst enttäuscht waren, hatte der TVS relativ früh schon Zeit, sich auf die neue Saison einzustimmen.

Ende Juni startete Trainer Jürgen Herr mit seinen Schützlingen in die Vorbereitung. Den Kader verlassen hat Dominik Vetter. Der 32-jährige Kreisläufer war vor drei Jahren von der HSG Baar in den Schwarzwald gekommen. Vetter trug drei Spielzeiten lang, vor allem durch seine kämpferische und mannschaftsdienliche Art, zum Erfolg der Bergstädter bei. Er folgte dem Ruf seines Heimatvereins TG Schwenningen. Auch Co-Trainer Sven Waßmer ist nicht mehr an Bord. Waßmer war nach etlichen Jahren als Spieler fünf Jahre lang Teil des Trainerteams. Sein Engagement widmete sich vor allem den Torhütern. Dieses Amt wird Gregor Kaltenbach übernehmen. Ebenfalls neu im Trainerteam ist Jonas Herrmann. Der Spielmacher geht mit dem TVS in seine 18. Saison. Herrmann ist der einzige Spieler, der beide Aufstiege als Spieler miterlebte. Er wird Jürgen Herr mit seiner ganzen Erfahrung als Co-Trainer und Spieler zur Verfügung stehen.

Trotz des Abstiegs baut der TVS weiter auf Kontinuität. Weitere Abgänge gab es nicht. Peter Assfalg sollte aus der eigenen Jugend fest in den Kader aufrücken. Der 19-Jährige wird aber wohl ab Oktober, studienbedingt, nur noch sporadisch zur Verfügung stehen. Lukas Holzmann wird nach einer Operation am Kahnbein noch Monate ausfallen.

Der große Höhepunkt in der Saisonvorbereitung war die Begegnung mit dem Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten. Bei tropischen Temperaturen gelangen den Bergstädtern immerhin 18 Treffer, bei nur 36 Gegentoren. Über den August wurde es dann etwas ruhiger. Dennoch arbeiteten die nicht im Urlaub weilenden Spieler hart für die neue Saison. In Testspielen gegen die SG Schramberg und die SG Hornberg/Lauterbach/Triberg holte sich der TVS dann den Feinschliff. Jürgen Herr war mit den Auftritten seiner Schützlinge aber nicht immer zufrieden. "Unsere Leistungen waren insgesamt sehr wechselhaft. Besonders in Schramberg konnten wir überhaupt nicht überzeugen. Mit den beiden Spielen gegen die SG HLT war ich da schon zufriedener. Es gibt zwar an vielen Stellschrauben noch einiges zu drehen, das Grundsystem steht aber stabil. Ich sehe uns bereit für die neue Saison. Wir haben in verschiedenen Konstellationen gespielt. Dies macht uns flexibler – und für den Gegner deutlich schlechter auszurechnen."

Ein klares Saisonziel wird, fast schon traditionell, nicht offenbart. Die Bergstädter müssen sich vorerst auch als Absteiger erst einmal in der Landesliga etablieren. Mit dem Abstieg will der TVS von Beginn an nichts zu tun haben. Die St. Georgener erwarten eine extrem ausgeglichene Liga, in der es Woche für Woche gilt, an seine Leistungsgrenze zu gehen. Die Mannschaften, denen es gelingt, konstant guten Handball zu spielen und enge Spiele für sich zu entscheiden, werden am Ende auch oben stehen.

Vereine wie Herbolzheim oder Ehingen haben sich clever verstärkt. Hinzu kommen mit der HG Müllheim/Neuenburg, dem SV Allensbach und dem TV Meßkirch interessante Aufsteiger. Auch die beiden Derby-Gegner – die SG Schenkenzell/Schiltach und die SG Gutach/Wolfach – haben jeweils eine schlagkräftige und eingespielte Truppe beisammen.

Diese Spiele versprechen besonders hitzige und attraktive Duelle mit vielen Zuschauern, welche die Liga in ihrer Attraktivität weiter steigern.