Die Rhein-Neckar Löwen (gelbe Trikots) setzten sich im Finale des Sparkassen-Cups in Altensteig gegen die HSG Nordhorn-Lingen durch. Foto: Reutter

Die Handballer der Rhein-Neckar Löwen sind Sieger des Sparkassencup-Turniers. Im Finale gewannen die Mannheimer 40:27 gegen die SG Nordhorn-Lingen.

Dass der renommierte Erstligisten auf einen Zweitligisten traf, war einigermaßen überraschend. Dies lag vor allem daran, dass der Vorjahresfünfte der 2. Bundesliga am Samstag im Halbfinale den Erstligisten TVB Stuttgart mit 33:30 Toren bezwingen konnte. Im Finale gegen übermächtige Löwen war dann aber Endstation für den Zweitligisten. Schon zur Halbzeit führten die mit Top-Spielern gespickten Rhein-Neckar Löwen klar mit 19:9 Toren.

Überragender Torhüter Mikael Appelgren bei den Löwen

Eine Augenweide und allein das Eintrittsgeld war dabei die Torhüterleistung von Mikael Appelgren und die Spielsteuerung von Spielmacher Juri Knorr. In der zweiten Hälfte konnte es sich der Favorit dann leisten, einen Gang zurückzuschalten. Das 40:27 war zum Ende trotzdem mehr als deutlich.

Silvio Heinevetter mit TVB Stuttgart Turnierdritter

Das Spiel um Platz drei ließen sich die Stuttgarter um ihren Star Silvio Heinevetter dann aber nicht aus der Hand nehmen. Mit einem 31:26 gegen den Schweizer Erstligisten HC Kriens-Luzern feierten die Bittenfelder einen versöhnlichen Abschluss. Den Schweizer Gästen halfen dabei auch nicht die elf Treffer von Andy Schmid, der von den Rhein- Neckar Löwen in seine Heimat gewechselt ist. Für eine besonders schöne Geste sorgten die Schweizer dennoch. Die Prämie für Platz vier spendete die Mannschaft spontan an die Altensteiger Jugendabteilung.

Schweizer spenden Prämie an Altensteiger Jugendabteilung

Auch die Platzierungspartie um Rang fünf war letztlich eine klare Angelegenheit. Der HBW Balingen/Weilstetten bezwang dabei seinen neuen Zweitligakontrahenten Eulen Ludwigshafen mit 27:21.

Und wie schlug sich der Gastgeber aus Altensteig? Klar war schon im Vorfeld, dass alles andere als Rang acht eine Überraschung sein würde. Und so standen auch die ersten beiden Partien am Freitag und Samstag gegen die Rhein-Neckar Löwen (19:53) und den HBW aus Balingen (13:41) unter dem Motto "Erlebnis vor Ergebnis". Für den neuen Altensteiger Trainer, Kevin Bauer, der vor der Saison vom Frauen-Drittligisten SG Kappelwindeck/Steinbach zum frischgebackenen Verbandsligisten in den Nordschwarzwald wechselte, waren diese Niederlagen aber kein Beinbruch.

TSV Altensteig chancenlos gegen große Gegner

Viel wichtiger war ihm der Auftritt seiner umformierten Mannschaft gegen die SG H2Ku Herrenberg. Und da sah er durchaus einige Dinge, die ihn schon jetzt mit Optimismus in die neue Saison gehen lassen.

Im Spiel gegen den letztjährigen Drittplatzierten der Oberliga Baden-Württemberg hielten die Altensteiger in der Anfangsphase gut mit. Erst nach dem 11:13 für die Herrenberger musste der TSV bis zur Pause auf 13:19 abreißen lassen. Schon da war aber erkennbar, dass die Mannschaft trotz der vorherigen zwei Spiele gewillt war, dem Favoriten einen großen Kampf zu liefern.

Spiel um Platz sieben geht an SG H2Ku Herrenberg

Der sollte dann tatsächlich im zweiten Durchgang noch folgen. Zwar sah es beim 14:23 nach etwa 40 Minuten nach einer klaren Angelegenheit für das Team aus dem Gäu aus, doch dann war sich die SG H2Ku wohl ihrer Sache zu sicher. Die Nachlässigkeiten wurden von den Altensteigern beherzt genutzt. Den zahlreichen Zuschauern dürfte besonders die Rückraumachse um Spielmacher Alexander Hils und den Rückraumspielern Jannik Holzäpfel und Gabor Karap viel Vorfreude auf die kommende Spielzeit gemacht haben.

Und so war acht Minuten vor dem Ende der Kuchen doch noch nicht verteilt. 25:28 stand es aus Altensteiger Sicht. Der Oberligist aus Herrenberg zog danach die Zügel noch einmal an. Das 28:37 war am Ende zwar deutlich, für Trainer Kevin Bauer überwogen aber deutlich die positiven Aspekte.