Vergangene Saison spielte Svenja Bertiller mit der SG-Mannschaft in der Landesliga. In der nächsten Spielzeit tritt das Team aber freiwillig in der Bezirsklasse Rastatt an. Foto: Klisch

Handball: Freudenstadt/Baiersbronn startet künftig in der Bezirksklasse Rastatt.

Aufgrund des Saisonabbruchs und der ausgesetzten Abstiegsregelung würde der Damenmannschaft der SG Freudenstadt/Baiersbronn in der kommenden Spielzeit ein Startplatz in der Landesliga zustehen. Dennoch tritt das Team in der nächsten Saison in der Bezirksklasse Rastatt an. Der freiwillige Abstieg soll für Spielerinnen und Verantwortliche Teil einer Perspektive mit Weitblick sein.

Der Damenhandball bei der SG erlebt einen Umbruch. In der Saison 2016/17 kämpfte man noch in der Verbandsliga um Punkte. Seitdem zogen sich viele erfahrene Spielerinnen aus privaten oder beruflichen Gründen zurück. Deren Plätze nahmen junge Spielerinnen ein, die allesamt der eigenen, sehr erfolgreichen Nachwuchsarbeit entstammen. Dass dieser Übergang trotz allem Engagement kein leichtes Unterfangen werden würde, war allen Beteiligten von Beginn an klar. In der abgelaufenen Spielzeit ging die Schwarzwald-SG mit dem jüngsten Kader der Liga an den Start, der im Durchschnitt kaum älter als 20 Jahre alt war. Einerseits war der Mannschaft insbesondere in knappen Partien die mangelnde Erfahrung anzusehen. Andererseits jedoch konnte das junge Team auch mit einigen achtbaren Ergebnissen auf sich aufmerksam machen.

Entwicklung des Damenhandballs

Bei den Schwaben ist man sich einig, dass die gute Jugendarbeit eine Perspektive für die SG-Damen darstellt, deren Früchte man natürlich auch ernten möchte. Dass diese Ernte schlussendlich auch in sportlich erfolgreiche Ergebnisse münden soll, ist ebenso unbestritten. So haben sich Spielerinnen und Verantwortliche in der Corona-Zwangspause gemeinsam Gedanken über die Zukunft des Damenteams der SG gemacht.

Im Ergebnis soll mit Weitblick und Langfristigkeit an einer Entwicklung des Damenhandballs im Nordschwarzwald gearbeitet werden. Mit Ehrgeiz und Beharrlichkeit – aber auch mit Ruhe und Geduld – soll ein ambitioniertes Team geformt werden. Dabei gilt es auch, einen fließenden Übergang von den Jugendmannschaften zum aktiven Flaggschiff herzustellen. Bei der SG ist man überzeugt, dass sich nur im Zusammenspiel von engagierten Spielerinnen und Verantwortlichen ein Entwicklungsprozess einstellen kann.

In diesem Kontext steht auch die Entscheidung, auf den Startplatz in der Landesliga Nord für die kommende Spielzeit zu verzichten und stattdessen freiwillig in der Bezirksklasse Rastatt anzutreten. Auf Bezirksebene sollen die jungen Spielerinnen Erfahrung sammeln. Hierfür stehen den Weiß-Schwarzen insgesamt 18 Akteurinnen zur Verfügung, von denen ein Drittel noch für die A-Jugend spielberechtigt ist.

Von wem dieser breite Kader in der kommenden Runde trainiert wird, ist derweil noch unklar. Nachdem der bisherige Trainer Ludwig Sättler aus persönlichen Gründen sein Traineramt nicht fortsetzen wird, betreut derzeit Jugendleiterin Alexandra Krebs die Mannschaft übergangsweise. Zeitnah jedoch soll ein engagierter Übungsleiter gewonnen und präsentiert werden, der willens ist, die SG-Damen nachhaltig zu entwickeln.

Ein potenzieller neuer Trainer muss dabei jedoch auf drei wichtige Kräfte der vergangenen Jahre verzichten. Mit Ina Klisch, Jana Klisch und Marleen Finkbeiner haben drei tragende Säulen die Schwarzwald-SG in Richtung der SG Dornstetten verlassen und werden künftig in der Südbadenliga auf Torejagd gehen. Auch wenn die Abgänge schmerzen, so haben die Verantwortlichen bei der SG einerseits Verständnis für die Suche nach einer ambitionierten Aufgabe für die talentierten Eigengewächse. Andererseits besteht auch die Hoffnung auf eine Rückkehr.