Ambitionierte Nachwuchskraft: Die junge Spielerin Emma Harzer entwickelte jede Menge Zug zum Tor.Foto: Klisch Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: Am Ende steht Platz elf

(mf). Nach dem vorzeitigen Abbruch der Spielzeit 2019/20 beenden die Damen der SG Freudenstadt/Baiersbronn eine durchwachsene Saison auf Platz elf der Tabelle. Durch eine Präsidiums-Entscheidung des Südbadischen Handballverbands wurde der Klassenerhalt in der Landesliga Nord am "Grünen Tisch" gesichert.

In der vorangegangenen Spielzeit retteten sich die Weiß-Schwarzen noch in letzter Sekunde durch einen überraschenden Sieg am letzten Spieltag. Auch für dieses Jahr war der Verbleib in der Landesliga das erklärte Saisonziel des Teams von Trainer Ludwig Sättler. Von vornherein war klar, dass dies aufgrund der engen Leistungsdichte und der hohen Anzahl an Absteigern kein einfaches Vorhaben werden würde.

Nachwuchs schließt Lücke

Vor Saisonstart zogen sich mit Kim Höfler, Jessica Möhrle und Eva-Maria Raster gleich drei erfahrenen Spielerinnen aus dem Spielbetrieb zurück und hinterließen in der jungen Mannschaft große Lücken. Dafür rückten ambitionierte Nachwuchskräfte wie Emma Harzer, Jule Fahrner und Anna-Lena Krake in den Kreis der aktiven Damen auf und entwickelten sich im Laufe der Saison zu wichtigen Stützen der Mannschaft.

Nach einem deutlichen Sieg zum Saisonauftakt zeigte sich in den folgenden Spielen, dass die Offensive die größte Schwachstelle des jungen Teams ist. In vielen Partien blieben die SG-Damen unter zwanzig Treffern. Hierfür lassen sich verschiedene Gründe ausmachen: Zum einen ließen die Spielerinnen der SG zu viele gute Torchancen liegen, wodurch man sich für gute Offensivaktionen häufig nicht belohnte.

Andererseits hebt Trainer Ludwig Sättler hervor, dass das Team häufig nicht mit allen Spielerinnen trainieren konnte: "Viele unserer Spielerinnen studieren und sind unter der Woche nicht da. Daher hatten wir häufig Probleme mit der Abstimmung und den Abläufen im Angriff." Vor allem in wichtigen Situationen fehlte es laut Sättler an Sicherheit.

Abwehrbollwerk steht

Weniger Anlass zur Sorge bot dem erfahrenen Coach hingegen die Defensive der Weiß-Schwarzen. Mit lediglich 23 Gegentreffern pro Spiel stellte die Schwarzwald-SG eine der besten Abwehrreihen der Liga. Neben den hervorragenden Mittelblockspielerinnen Ines Welle und Jule Fahrner trugen auch die SG-Torhüter ihren Anteil zur Stabilität der Defensive bei.

Zuverlässige Torhüterinnen

Obwohl die beiden Torhüterinnen Tanja Leins und Benita Roscher noch in der A-Jugend spielberechtigt gewesen wären, sind sie im Laufe der Saison zu einem zuverlässigen Torwartduo gereift und haben ihr Team mit entscheidenden Paraden unterstützt. Optimal ergänzt wird das Gespann durch Nachwuchstorhüterin Annika Günther, welche in der aktuellen Saison erste Erfahrung in der Landesliga sammelte.

Trotz der guten Defensivleistung tat sich die Sättler-Sieben vor allem auswärts schwer. Ganze drei Partien verloren die Weiß-Schwarzen mit nur einem Treffer Unterschied. "Da hat sich leider unsere Unerfahrenheit gezeigt. Wir haben auch mit den Spitzenteams der Liga häufig bis zum Ende mitgehalten, aber unsere Chancen dann nicht konsequent genutzt", analysiert Ludwig Sättler.

So konnten die Schwarzwälderinnen bis zum vorzeitigen Abbruch der Liga lediglich acht Punkte auf dem Kontostand verbuchen, was eine Platzierung auf dem vorletzten Tabellenplatz bedeutete. In den letzten fünf Partien hätte man den Abstieg noch aus eigener Hand verhindern können, doch durch die Entscheidung des Präsidiums wurde der Klassenerhalt nun jedoch am "Grünen Tisch" gesichert.

Zukunft ungewiss

Hinter der Zukunft des Teams stehen aktuell noch große Fragezeichen. In der verlängerten Sommerpause werden aus beruflichen und privaten Gründen erneut einige Spielerinnen der SG Freudenstadt/Baiersbronn den Rücken zukehren. Daher ist derzeit fraglich ob und in welcher Form die Mannschaft in der nächsten Saison erneut in der Landesliga Nord auflaufen wird. Die Planungen für eine zukunftsfähige Fortsetzung des Damenhandballs bei den Weiß-Schwarzen laufen auf Hochtouren.