Der TSV Altensteig will in der Landesliga ein gewichtiges Wörtchen mitreden, wenn es um die vorderen Plätze geht. Die Handballer würden nur zu gerne –­ möglichst schon im September – zur Normalität zurückkehren. Foto: Priestersbach

Handball: Verband hat Plan B und C in der Schublade. Angestrebt wird 19./20. September.

In schwierigen Zeiten wie die der Corona-Pandemie sind verlässliche Planungen oft seht schwierig. Wohl dem, der bei seinen Zukunftsplanungen auf eine gewisse Flexibilität bauen kann und für den Notfall auch einen Plan B in der Schublade hat.

Der Handballverband Württemberg (HVW) hat, was seine Terminplanung für die kommende Spielrunde angeht, sogar einen Plan C.

Nach der abgebrochenen Saison 2019/2020 steht immer noch nicht fest, wann tatsächlich wieder Handball gespielt werden darf. Mit der Corona-Verordnung, die zum 1. Juli Gültigkeit erlangt hat, ist zwar ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Planung der kommenden Saison getan, allerdings bietet sich allein im Verbandsgebiet des HVW ein uneinheitliches Bild in den Städten hinsichtlich der Hallenterminvergabe oder aber explizit für die doch recht kontaktintensive Sportart Handball.

"Unsere wichtigste Zielsetzung ist die grundsätzliche Planbarkeit für die Spielplaner in den Vereinen. Mit der neuen Corona-Verordnung Sport ab dem 1. Juli und den damit verbundenen weiteren Lockerungen für den Breitensport wird der Saisonstart wie im Rahmenterminplan vorgesehen am 19./ 20. September möglich sein und nun auch so terminiert", heißt es in der von Michael Roll, dem Verantwortlichen für die Spieltechnik des Verbands, unterzeichneten Presseerklärung des HVW.

Allerdings seien vor dem Hintergrund erneuter kurzfristiger Änderungen und einer wieder aufkeimenden Planungsunsicherheit zusätzlich mehrere Szenarien in Bezug auf den Saisonstart erarbeitet worden, wobei immer darauf geachtet werden soll, dass wie vom Deutschen Handballbund (DHB) empfohlen, mindestens drei Wochen "normales" Training (voller Körperkontakt, Freundschaftsspiele, Turnier) als Vorbereitungszeit möglich sind.

Sollte es erneut Einschränkungen geben, so müssten die daraufhin zu erfolgenden Freigaben, die für einen Spielbeginn erforderlich wären, bis spätestens drei Wochen vor Saisonstart, vorliegen.

Folgende Varianten für den Beginn der Punktspielrunde 2020/2021 sind denkbar:  Variante A (Voraussetzung es bleibt bei der ab 1. Juli gültigen Verordnung): Start mit 1. Spieltag am Wochenende 19./20. September.  Variante B (Freigabe bis Montag, 21. September): Start mit 4. Spieltag am Wochenende 10./11. Oktober.  Variante C (Freigabe bis Montag, 26. Oktober): Start mit 7. Spieltag am Wochenende 7./8. November.

Die in den Varianten B und C ausfallenden Spieltage (1. bis 3. Spieltag oder 1. bis 6. Spieltag würden ab dem 1. Mai 2021 in der gleichen Reihenfolge an den 26. Spieltag angehängt.

Und es gibt sogar eine Variante D, die dann greifen würde, wenn bis zum 26. Oktober von der Landesregierung noch keine entsprechenden Lockerungen kommuniziert werden. Diese Variante sieht vor, dass am Wochenende 16./17. Januar 2021 die Rückrunde beginnen würde und die erste Halbrunde komplett wegfallen würde – die Saison also als einfache Runde durchgeführt würde.

Und die Verbandsverantwortlichen haben noch weiter gedacht. "Im allergrößten Notfall könnten wir auch erst nach den Faschingsferien die Rückrunde beginnen. In diesem Fall spielen wir die ersten sechs Spieltage der Rückrunde, die eigentlich vor oder in den Faschingsferien liegen, im Mai und Juni. Wir hängen diese also ebenfalls wieder hinten an", lässt Roll wissen.

Aufgrund dieser eventuell notwendigen Verfügbarkeit von Spielterminen im Mai und Juni wird auch im Spieljahr 2020/2021 auf Relegationen verzichtet und die Entscheidung über einen möglichen Auf- und Abstieg über die Quotientenregelung herbeigeführt.

Darüber was passiert, wenn nach Beginn der Saison wieder Spiele ausfallen oder Spieler oder sogar ganze Teams in Quarantäne gehen müssen, wird derzeit in einer Arbeitsgruppe des Deutschen Handballbundes diskutiert und soll möglichst in allen Landesverbänden des DHB gleich umgesetzt werden.

Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass selbst beste Planungen unter Umständen schnell nur Makulatur sein können. Der Hinweis des HVW-Präsidiums an alle Vereine kommt daher nicht von ungefähr: "Niemand von uns kann sagen, wann es wieder zu einem Lockdown kommt. So kann jedes durchgeführte Spiel ein Endspiel sein, und gegebenenfalls werden wir wieder nach der Quotientenregelung die Tabellen werten müssen."