Paul Wagner störte seine Gegenspieler früh und legte mit seinem TSV große Entschlossenheit an den Tag. Foto: Andreas Reutter

Ein starker, geschlossener Auftritt in Bruchsal bringt dem TSV Altensteig den ersten Auswärtssieg der Oberliga-Saison.

Keine Spur von Nervosität in der Fremde. Kein Zittern, kein Zufall, kein Glück – sondern das logische Ergebnis eines stabilen Auftritts. Der TSV Altensteig zeigte, was passiert, wenn Plan und Präzision ineinandergreifen. Mit einer disziplinierten, abgeklärten Leistung gewann das Team mit 33:29 (16:12) bei der SG Heidelsheim/Helmsheim. Ein Sieg mit Signalwirkung.

 

Schon in den ersten Minuten war klar, dass Altensteig keine Zeit zum Abtasten vergeuden würde. Früh im Rhythmus, klar im Aufbau, präsent in der Abwehr. Zwar eröffnete Jonas Krepper für die Gastgeber, doch der TSV antwortete direkt – entschlossen, mutig, strukturiert.

Dann kam der Ruck

Bis zum 6:6 neutralisierten sich beide Teams. Dann der Ruck. Nach dem 7:6 (10.) übernahm Altensteig das Kommando, öffnete Räume, gewann Bälle und attackierte mit sauberer Tiefe. Beim 13:10 (22.) war der erste deutliche Abstand geschaffen.

Der Matchplan griff. Der Rückraum der SG bekam kaum Entfaltung. Paul Wagner störte früh, nahm Krepper phasenweise komplett aus dem Spiel. Altensteig kontrollierte Tempo und Timing, fand über Lukas Scheu, Tim Schweizer, Tomislav Sudaric und Gabor Karap variable Lösungen und spielte mit auffälliger Reife. Über 11:15 setzte sich die Mannschaft weiter ab, ehe bei 12:16 der Pausenton erklang.

Einstellung, Fokus, Kontrolle

In der Kabine ging es um Einstellung, Fokus, Kontrolle. Und Altensteig setzte genau das um. Kaum war die erste Minute der zweiten Halbzeit gespielt, erhöhte Karap auf 17:12 und setzte ein frühes Statement. Denn auch die weiteren zehn Minuten gehörten klar Altensteig. In dieser Phase diktierte der TSV förmlich das Spiel.

Der Vorsprung wuchs auf fünf bis sechs Tore. Selbst als Heidelsheim auf 20:23 (42.) herankam, blieb Altensteig ruhig, aber entschlossen.

Eine Auszeit, ein kollektives Durchatmen – und dann der Moment, der alles symbolisierte: ein Pass von Karap auf Lukas Scheu – spektakulär per Kempa-Trick, vollendet zum 24:20. Ein Treffer als Inbegriff von Kampfgeist, Teamwork und Kaltschnäuzigkeit.

Von da an war spürbar: Diese Mannschaft würde sich das nicht mehr nehmen lassen.

Tim Schweizer trifft und trifft

Für die Gastgeber kaum zu stoppen: Tim Schweizer, der geradezu heißlief und mit elf Treffern bester Torschützen des Spiels wurde.

Auch der Rest glänzte. Jeder einzelne Spieler erfüllte seine Aufgabe. Sie kämpften und hielten den Laden dicht. Hinter ihnen: Felix Teddy Bormann, verlässlich, mit starken Paraden.

Altensteig spielt mit Struktur

Heidelsheim probierte alles, stellte auf offensive Deckung um, doch Altensteig blieb bei sich. Die letzten Minuten liefen wie aus einem Guss. Altensteig lag konstant vorne, bevor die Sirene bei 33:29 erklang.

Der zuvor vergebene Siebenmeter der Gastgeber in der letzten Minute erzählte den Rest: Altensteig spielte mit Struktur, der Gegner mit Hektik.

So lief’s bei der „Zweiten“ in der Landesliga

„Von vorne bis hinten konzentriert“, fasste Trainer Alex Hils zusammen. „Jeder hat seinen Job gemacht - das war richtig überragend. Einfach mega. Ich bin mit jeder einzelnen Leistung höchstzufrieden.“

Ein Extra-Lob galt den Supportern: „Unsere mitgereisten Fans – und auch die Jungs der Zweiten, haben richtig Stimmung gemacht. Das war eine Wahnsinns Unterstützung. Vielen Dank euch allen.“

Auch die zweite Mannschaft überzeugte mit einer starken Vorstellung. Bei der SG Heidelsheim/Helmsheim II stand es nach 60 intensiven Minuten 27:27 (14:12). Altensteig führte bis in die Schlussminute, ehe die Gastgeber elf Sekunden vor Schluss ausglichen. Trotz des späten Ausgleichs: ein starker Auftritt – kämpferisch, geschlossen und klar in der Linie. Zwei Teams, ein Signal: Altensteig sendet Stärke.