Patrick Seyfarth und der VfL Nagold wollen als Aufsteiger in der Bezirksliga bestehen. Foto: Priestersbach

Handball: Ziel der Männermannschaft des VfL Nagold ist Klassenverbleib. Erstes Spiel der Saison am 10. Oktober.

Ziemlich genau nach zehn Jahren kehrt die erste Mannschaft der Handballer des VfL Nagold in das Oberhaus des Handballbezirks Achalm-Nagold zurück. In der Bezirksliga steht nun der Klassenerhalt als oberstes Ziel auf dem Zettel.

Für die Abteilungschefin Jessica Günther ist mit Blick auf das personelle Potenzial in der ersten Mannschaft sogar ein Mittelfeldplatz realistisch - zumal man noch auf Verstärkungen hofft. In ihren Augen gehört der VfL Nagold ohnehin in die Bezirksliga - wo er einst lange Jahre eine feste Größe bildete.

Mit Sprung nach oben hat niemand gerechnet

Altgediente VfL-Anhänger erinnern sich immer noch mit Schrecken an das Frühjahr 2010 - als die Mannschaft in einer katastrophalen Saison drei Trainer verschlissen hatte und den bitteren Gang in die Bezirksklasse antreten musste. Dort hatte sich das Team um Trainer Veljko Saula zwar in der vergangenen Spielzeit zu einem Team für das obere Tabellendrittel entwickelt - mit dem Sprung nach oben hatte in dieser Saison aber niemand mehr gerechnet.

Aufgrund der Corona-Pandemie glückte im Frühjahr dann doch die irgendwie unerwartete Rückkehr in die Bezirksliga. So wurde die Nagolder Männermannschaft nach Lockdown und dem Saisonabbruch im März am grünen Tisch zum Aufsteiger gekürt. Gemeinsam mit dem ungeschlagenen Klassenprimus TSV Betzingen wechselt der VfL Nagold als Tabellendritter in die Bezirksliga. Diese Konstellation wurde möglich, weil die zu diesem Zeitpunkt zweitplatzierte Mannschaft der TSG Tübingen II nicht in die Bezirksliga aufrücken durfte - weil dort bereits die erste Garnitur der Unistädter ihre Kreise zieht.

"In der Bezirksliga wird ein anderer Handball gespielt"

So oder so: Vor allem ist jetzt im Nagolder Lager die Freude darüber groß, dass es nun wieder zu den Partien gegen den TSV Altensteig, die SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell oder die SG Nebringen/Reusten kommt. "In der Bezirksliga wird ein anderer Handball gespielt", weiß Veljko Saula allerdings, dass der VfL Nagold in der bevorstehenden Saison in erster Linie seine Heimspiele in der Bächlenhalle gewinnen muss, um in der Bezirksliga zu bestehen.

Eigentlich hatten Saula und sein Team den Sprung ins Oberhaus des Handballbezirks Achalm/Nagold erst in der nächsten Spielzeit auf der Agenda. Trotzdem nimmt man diese Gelegenheit gerne mit und die Spieler sind natürlich schon heiß, sich in der neuen Liga zu beweisen.

Nach dem individuellen Lauftraining während des Lockdowns und einigen Trainingseinheiten in Kleingruppen und mit Mindestabstand im Nagolder Stadion wird seit Juni wieder in der Halle trainiert. "Die Jungs ziehen richtig gut mit und die Vorbereitung läuft bisher top", zeigt sich Saula zufrieden. Personell ist das letzte Wort in Sachen Kaderplanung noch nicht gesprochen.

Hoffnung auf Verstärkung

So sind mit Marc Österlen und Daniel Stimpfle zwei Nachwuchstalente zum VfL Nagold zurückgekehrt, doch bis zum Saisonstart setzt der VfL-Coach auf die eine oder andere weitere Verstärkung.

Am 10. Oktober soll der Startschuss für die neue Saison in der Bezirksliga fallen, wobei Aufsteiger VfL Nagold seine Visitenkarte zum Saisonauftakt bei der zweiten Garnitur des Verbandsliga-Aufsteigers SG Oberhausen/Unterhausen abgeben wird. In der Woche darauf gibt es dann gleich den ersten Lokalschlager, wenn die SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell in der Bächlenhalle gastiert.

Dabei setzen die Verantwortlichen der VfL-Handballer bei den Heimspielen in der Bächlenhalle auf eine lautstarke Unterstützung von den Rängen. "Wenn unser Hygienekonzept genehmigt wird, kann vor Zuschauern gespielt werden", macht Jessica Günther deutlich. Natürlich mit den aktuellen Abstandsregeln und mit komplett ausgefahrener Tribüne. "Das wird noch genau ausgemessen", sagt die Abteilungsleiterin und rechnet mit bis zu 150 Zuschauern pro Heimspiel.