Moritz Schmidberger verlässt den HBW II und geht studieren. Foto: HBW

Handball: Talent löst mit sofortiger Wirkung Vetrag auf und entscheidet sich für Medizinstudium. 

Eine schmerzhafte Kaderveränderung muss Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II kurzfristig verkraften: Moritz Schmidberger löst seinen Vertrag mit sofortiger Wirkung auf und wird den Jung-Galliern fehlen.

Der junge Linkshänder, der erst zu Saisonbeginn endgültig aus der AJugendin den Drittligakader aufgerückt war, wird zum Herbstsemester ein Medizinstudium an der Universität in Mannheim aufnehmen. Die Verantwortlichen des Perspektivkaders bedauern dies Entwicklung außerordentlich.

Der Sportliche Leiter Guido Singer sagt: "Es ist unsere Philosophie, junge Spieler aus der Region zu fördern und auszubilden, um ihnen den Sprung in die Bundesligen zu ermöglichen - und Moritz war auf dem besten Wege", betont jedoch auch: "Das war so abgesprochen; wenn Moritz woanders einen Studienplatz für Medizin findet, bekommt er die Freigabe." Alle Beteiligten hatten gehofft, dass es möglich würde, in Tübingen zu studieren, doch das akademische Vergabesystem wollte es trotz schulischer Bestnoten anders.

Für Linkshänder erfüllt sich Lebenstraum

Für den Spieler erfüllt sich beruflich ein Lebensraum, der mit der sportlichen Karriere nun nicht mehr vereinbar ist. "Es war die Entscheidung für mich, zwischen meinem Traum, Medizin zu studieren, und meinem Traum, ›Profihandball‹. In Mannheim habe ich nun die Möglichkeit erhalten, Humanmedizin zu studieren, diese Fakultät gehört zu den besten Deutschlands. Allerdings lässt sich das Studium dort nicht mit dem Profihandball unter einen Hut bringen. So habe ich mich schweren Herzens für meinen Traumberuf der Zukunft entschieden. Ich werde die Zeit beim HBW nie vergessen, und auch mit der Mannschaft stehe ich noch in engem Kontakt", sagt Schmidberger.

Sein Trainer André Doster bescheinigt Schmidberger, sich schon vergangenen Saison gut entwickelt zu haben. "Wir wären den Weg gerne gemeinsam weitergegangen. Diese Saison hat er in den ersten Spielen gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt, und hatte einen wichtigen Platz im Kader. Dass der Wunsch, Medizin zu studieren, bestand, war uns natürlich nicht neu. Unklar war nur, wo er seinen Platz bekommen würde. Mit Moritz verlieren wir einen sehr talentierten jungen Spieler aus den eigenen Reihen, der sich auch darüber hinaus im Verein sehr engagiert hat."