Jan Bitzer hat mit dem HBW II zuletzt eine Serie von 10:0 Punkten hingelegt. Foto: Kara Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: HBW II reist trotz Personalsorgen mit breiter Brust nach Kornwestheim

Das Derby gegen Pfullingen hat Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II trotz personeller Probleme gewonnen. Am Freitag steht für den Tabellenzweiten beim SV Kornwestheim (20 Uhr, Sporthalle Ost) die nächste schwere Prüfung an.

Mit Comeback-Qualitäten hat der HBW Balingen-Weilstetten am vergangenen Saison im Derby gegen Pfullingen geglänzt. In beiden Halbzeiten tat sich das Team von Trainer André Doster schwer, in die Gänge zu kommen, in beiden Halbzeiten aber gelang es dem HBW II Rückstande wettzumachen, und am Ende sprang mit einem 32:27 der neunte Saisonsieg heraus. Mit dem fünften Erfolg in Serie festigte der Balinger Perspektivkader seinen zweiten Tabellenplatz, obwohl mit Kapitän Julian Thomann (Verletzung am Handgelenk), Tim Rozman (Schulter) und Niklas Diebel – er stand nach seiner Schulterverletzung zwar wieder im Aufgebot, betrachtete die 60 Minuten aber von der Bank aus – drei wichtige Rückraumkräfte fehlten.

Der SV Salamander Kornwestheim stieg zur Saison 2016/17 aus der Baden-Württemberg-Oberliga auf und gewann mit 41:19 Punkten die Meisterschaft, schlug auf dem Weg dahin den HBW II in der Sporthalle Ost mit 36:27 und in der Balinger Arena mit 32:31. Auf den Aufstieg verzichteten die Kornwestheimer jedoch, mit der Begründung, die Infrastruktur sei noch nicht zweitligatauglich.

Von der 2. Liga ist der SKV derzeit weit entfernt. Mit 12:12 Punkten belegt das Team von Trainer Alexander Schurr den neunten Tabellenplatz, dabei ist der Kader noch stärker geworden. Für Kreisläufer Marco Kolotuschkin kam Nico Hiller vom VfL Pfullingen. Er ist neben Spielmacher Christian Wahl, Fabian Kugel, Axel Steffens und Keeper Felix Beutel der Fünfte im Bunde des SVK, der eine Vergangenheit beim HBW II hat. Ebenfalls neu sind Mittelmann Jan Reusch, der vom TV Neuhausen/Erms kam und Torhüter Pascal Welz (TSB Heilbronn-Horkheim). Dominic Schaffert hat die Handballschuhe ebenso wie Hans Jungwirth an den Nagel gehängt. "Kornwestheim hat für jede Position zwei Top-Besetzungen", sagt HBW-Coach Doster.

Seine Pflichtaufgaben löste der Meister zumeist souverän, ließ eigentlich nur gegen Spitzenmannschaften Punkte liegen. Beim TuS Fürstenfeldbruck aber gewann der SVK mit 31:30 und rang vor Wochenfrist dem TSB Heilbronn-Horkheim, Vizemeister der Saison 2017/18 und Tabellendritter, in dessen Stauwehrhalle ein 26:26 ab. Peter Jungwirth rettete den Gästen mit einem Strafwurf – es war sein 96. Saisontor – nach der Schluss-Sirene das Remis.

"Wir wollen natürlich so lange wie möglich auf unserer Erfolgswelle reiten, und werden in Kornwestheim alles versuchen. Favorit sind wir in diesem Spiel aber nicht", sagt HBW-Coach Doster und zählt gleich die Gründe auf, weshalb die Vorteile beim SVK liegen. "In der Sporthalle Ost ist es nie einfach zu spielen, der Gegner hat einen stärkeren Kader als in der vergangenen Saison und braucht die Punkte. Und wie die Personalsituation bei uns aussieht, ist bekannt."

Zwar wird Niklas Diebel mit dabei sein, ob er spielt, entscheidet sich aber erst kurzfristig. Bange machen gilt für Doster aber nicht: "Wir haben schon oft bewiesen, dass wir auch mit einer schmalen Besetzung punkten können. Allerdings muss uns klar sein, dass Kornwestheim Fehler wesentlich besser bestraft als zuletzt Pfullingen."