Louis Mann war zwar mit acht Toren bester Werfer der JSG Balingen-Weilstetten; die 22:34-Niederlage beim Favoriten Füchse Berlin konnte aber auch er nicht verhindern. Foto: Kara

Jugendhandball: Nach starker erster Hälfte unterliegt Thomann-Sieben bei den Füchsen in Berlin mit 22:34.

Nichts zu erben gab es für die A-Jugend der JSG Balingen im zweiten Spiel der Meisterrunde in der Jugend-Bundesliga. Beim Titelfavoriten Füchse Berlin Reinickendorf verloren die Schwaben mit 22:34 (13:15).

"Berlin ist eine Reise wert", lautet ein in der deutschen Hauptstadt oft propagierter Slogan. Das war es auch für Youngster der JSG – allerdings weniger in sportlicher, dafür aber in logistischer Hinsicht. Denn erstmals waren die Jungs des Trainerduos Julian Thomann und Klaus Schuldt per Flieger zu einem Spiel gereist – eine Premiere für den gesamten JSG-Tross.

Trotz dieser ungewöhnlichen Anreise zeigten sich die Schwaben in der Lilly-Henoch-Sporthalle in Reinickendorf von Beginn an hellwach gegen den großen Favoriten. Zwar legten die Berliner Jungs, die von DHB-Vizepräsident Bob Hanning trainiert werden, zwar vor. Doch die JSG ließ die Gastgeber nicht davon ziehen.

"Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut. Die Jungs waren sehr geduldig vorne und haben unseren Matchplan gut durchgehalten", lobt JSG-Trainer Thomann sein Team. Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Elias Fügel nach zehn Minuten nutzten die Füchse nach Treffern von Tim Freihöfer und Marcel Nowak zum 6:4 zur ersten Zwei-Tore-Führung; aber dabei blieb es. Denn die JSG überstand eine weitere Strafe gegen Daniel Schanz unbeschadet und hielt zunächst den Rückstand.

Auch als sich die Gastgeber nach rund 20 Minuten auf 14:8 absetzten gaben sich die Schwaben noch längst nicht geschlagen: Louis Mann mit einem Doppelpack und Noa-Gabriel Alilovic brachten die Gäste wieder auf 11:14 heran, und quasi mit der Pausensirene besorgte Jason Ilitsch mit dem 13:15 den Halbzeitstand.

Ob Füchse-Trainer Hanning in der Pause in der Berliner Kabine etwas lauter wurde, ist nicht überliefert – jedoch starteten die "Füchse"-Youngster furios in die zweite Spielhälfte. Mit einem Vier-Tore-Lauf binnen fünf Minuten baute Berlin seinen Vorsprung auf 19:13 aus.

"Anfangs der zweiten Halbzeit sind uns dann etwas die Kräfte geschwunden, und es ist uns nicht mehr so viel eingefallen", sagt Thomann, "Zudem sind wir dann in ein paar Konter reingelaufen. Aber Berlin ist mit 14 Topspielern auch sehr breit besetzt und hatte so viel weniger Substanzverlust als wir."

So nahm das Verhängnis seinen Lauf; während die JSG in der Folge nur noch zu wenigen Treffern kam, setzte sich der Favorit Tor um Tor ab, führte nach 40 Minuten mit 22:14 und fünf Minuten später beim 25:15 erstmals mit zehn Treffern. "Die Jungs haben sich in der Phase auch nicht mehr so gut an die taktischen Vorgaben gehalten und viele einfache Fehler gemacht", weiß Thomann. Damit war die Partie natürlich längst gelaufen In der Schlussphase hatte Balingen-Weilstetten dem Favoriten nicht mehr viel entgegen zu setzen, und am Ende hieß es 34:22 für die Füchse Berlin Reinickendorf.

"Mit zwölf Toren Differenz ist die Niederlage einen Tick zu hoch ausgefallen. Da hätten wir uns natürlich ein etwas engeres Ergebnis gewünscht. Aber der Sieg für Berlin ist verdient", sagt der JSG-Trainer. "Für uns war das ein super Event. Wir wollten uns gut präsentieren, und ich denke, das ist uns auch gelungen. Der Aufritt hier in Berlin gibt den Jungs auch Selbstvertrauen für die weiteren Spiele, in den wir dann punkten wollen, um noch einige Gegner hinter uns zu lassen."

Gelegenheit dazu haben die Schwaben bereits am kommenden Samstag, 14. Dezember, wenn sie um 11 Uhr beim HC Bremen gastieren. Die Hansestädter verloren ihr erstes Spiel gegen die Füchse Berlin sogar mit 23:43, feierten aber an diesem Wochenende mit einem 37:33-Erfolg beim TV Gelnhausen ihren ersten Sieg in der Meisterrunde. "Das wird eine harte Nuss; aber wir können das schaffen", zeigt sich Thomann optimistisch.

Nach Bremen reisen die Schwaben allerdings nicht erneut mit dem Flugzeug, sondern mit der Bahn. Die Anreise erfolgt bereits am Freitag; übernachtet wird dann in einem Hostel, und am Samstag nach dem Spiel geht es zurück ins Schwabenland. Das nächste Ergebnis für die JSG-Youngster.

JSG Balingen-Weilstetten: Uttke, Van Vught; Bücken, Alilovic (2/1), Fügel (1), Kübler, Schanz, Huber, Vögele, Gomringer, Roscic (4), Ilitsch (4), Mosdzien (1), Mann (8/1).