Füchse ärgern – so lautet der Plan von Vladan Lipovina und dem HBW am Sonntagnachmittag. Foto: Kara

Handball: Coach Bürkle hofft auf Chance gegen Berlin. "Die müssen uns erst mal kriegen".

Knapp eine Woche ist ins Land gegangen, seit Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten zum dritten Mal in Folge nur hauchdünn an den Punkten vorbeigeschrammt ist. Mit 26:27 zog das Team von Trainer Jens Bürkle beim SC DHfK Leipzig den Kürzeren. Am Sonntag kommt mit den Füchsen Berlin ein Gegner von einem etwas größeren Format in die Balinger Sparkassen-Arena (Anpfiff: 16 Uhr).

Nach der Niederlage in Leipzig setzte HBW-Coach Bürkle das Augenmerk auf individuelle Einheiten, arbeitete mit seiner Mannschaft gleichermaßen an Abwehr und Angriff. "Mit unterschiedlichen Ansätzen, damit es nicht zu eintönig wird", sagt Bürkle. Eintönig waren zuletzt die Resultate des Aufsteigers. Immer wieder zeigte sich der HBW auf Augenhöhe mit seinen Gegner, kassierte jedoch zu Hause gegen die HSG Wetzlar (33:34), den HC Erlangen (30:32) und zuletzt in Leipzig bittere Niederlagen.

Mit einem Hauch mehr Glück wäre in jeder dieser Partien etwas für das Bürkle-Team drin gewesen. Nun nimmt der HBW gegen die Füchse Berlin also den nächsten Anlauf auf den dritten Sieg in dieser Saison. Doch die Aufgabe wird ungleich schwerer als in den Wochen zuvor. "Es ist schön, wieder einmal ein solches Team in Balingen begrüßen zu dürfen. Das ist im Prinzip die halbe deutsche und die halbe kroatische Nationalmannschaft. Und die ist vom Niveau her höher einzuschätzen als unsere vorherigen Gegner", sagt Bürkle.

Vor Wochenfrist mussten die Füchse beim 27:24-Heimsieg gegen den Bergischen HC einen herben personellen Rückschlag hinnehmen. Spielmacher Simon Ernst zog sich zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zu. Trotzdem hat Füchse-Trainer Velimir Petkovic genügend Alternativen.

"In der Nationalmannschaft spielen Paul Drux und Fabian Wiede diese Rolle, und auch Jacob Holm hatte in der Rückraummitte schon viele Minuten Spielzeit. Vorne ist es nicht unbedingt die Taktik, die das Spiel der Berliner ausmacht, sondern vielmehr die individuelle Klasse. Entscheidend ist, sowohl vorne als auch hinten die Zweikämpfe gegen viele bullige Spielertypen zu gewinnen", sagt Bürkle. Und dennoch liebäugelt er mit einer Überraschung: "Die müssen uns erst mal kriegen. Klar ist aber auch, dass wir am Limit spielen müssen und uns Berlin die Chance auf Punkte eröffnet."

Bürkle setzt am Sonntag auf das Personal der vergangenen Wochen. Das Comeback von Kapitän Martin Strobel steht nach seinem im Januar erlittenen Kreuzbandriss demnächst bevor. "Gegen Berlin wird er es noch nicht schaffen, das wäre zu kurzfristig. Ich rechne aber nach der Länderspielpause mit ihm", so Bürkle.