Noch bleiben HBW-Trainer Jens Bürkle gut zehn Tage, um sein Team flott für den Rest der Saison zu machen. Foto: Kara

Handball: Coach Bürkle hat Sorgen. Suche nach Ersatz für Martin Strobel läuft. Lichtblicke gibt es aber auch.

Die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte läuft beim Handball-Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten zäh – und das nicht nur, weil mit der schweren Knieverletzung von Martin Strobel der Worst-Case eingetroffen ist.

Seit dem 10. Januar fließt beim Zweitliga-Tabellenführer wieder der Schweiß der Vorbereitung, ein Testspiel hat das Team von Trainer Jens Bürkle absolviert, und das beim französischen Zweitligisten Sélestat AHB mit 25:33 verloren. Das jedoch war ein Muster ohne größeren Wert. "Ich kann nicht sagen, wo wir genau stehen, weil in den Trainingseinheiten meistens sehr viele Spieler gefehlt haben", sagt Bürkle. Mitunter begrüßte der Sportwissenschaftler gerade einmal eine Handvoll Feldspieler zu den Übungseinheiten.

Spielmacher und Kapitän Martin Strobel hat sich bei der Handball-Weltmeisterschaft eine komplexe Knieverletzung zugezogen, wurde operiert und wird in dieser Saison nicht mehr auflaufen. Der Österreicher Romas Kirveliavicius kehrte mit einer Verletzung am Sprunggelenk von den Welttitelkämpfen zurück. "ich hoffe, dass er nächste Woche wieder einsteigt", sagt Bürkle.

Benjamin Meschke hat das Training wieder aufgenommen, wurde zuletzt aber von einer Erkältung matt gesetzt. "Deshalb hat er nur eingeschränkt trainiert. Die Integration läuft, aber es wird noch eine Zeit dauern, bis er wieder der Alte ist", so Bürkle. Zudem klagte Matthias Flohr über Probleme mit dem Sprunggelenk, Lars Friedrich stieg aufgrund anhaltender Probleme mit der Achillessehne erst am Montag wieder ins Teamtraining ein, Jona Schoch muss wegen Rückenbeschwerden noch bis Mittwoch aussetzen, Lukas Saueressig erlitt im Test gegen Sélestat einen Pferdekuss und war ebenfalls gezwungen kürzer zu treten. "Ich gehe aber davon aus, dass mit Ausnahme von Martin Anfang nächster Woche alle dabei sind und wir uns dann ordentlich auf das Spiel in Hamburg vorbereiten können", sagt Bürkle.

Lichtblicke gab es auch: Diogo Oliveira ist nach seiner Syndesmose-Verletzung zwar noch nicht wieder bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit, trainiert aber voll mit, und Torhüter-Neuzugang Vladimir Bozic hat einen guten Eindruck hinterlassen. "Das wird passen. Allerdings ist er bisher noch hinter keinen richtigen Abwehr gestanden, weil wir aufgrund der Ausfälle die 6:0 noch gar nicht trainiert haben", sagt Bürkle. Am Freitagnachmittag steht für den HBW mit einem Trainingsspiel beim Erstligisten TVB Stuttgart der nächste Test an.

Dass der HBW auf den Ausfall von Kapitän Strobel reagieren und einem Ersatz für den Spielmacher verpflichten wird, ist angedacht. "Aufgrund der angespannten Situation müssen wir die Augen offen halten. Wenn wir jemanden finden, der zu uns passt und uns weiter hilft, werden wir etwas tun", so Bürkle. Derzeit begutachtet der HBW-Trainer einen möglichen Kandidaten nach dem anderen auf Video.

Geschäftsführer Wolfgang Strobel sagt: "Wir haben schon viele Spieler angeboten bekommen, müssen aber die Sinnhaftigkeit eines Wechsels prüfen. Eines ist sowieso klar, Martin eins zu eins zu ersetzen, geht eh nicht. Die Mannschaft aber auch ohne ihn in sich gestärkt und hat in dieser Saison schon einige Spiele ohne ihn gewonnen. Aber die Runde ist noch sehr lang."

Bis zum 15. Februar hat der HBW noch Zeit, einen Ersatz zu finden, dann schließt das Transferfenster. Im Idealfall sollte ein Neuer schon gegen den HSV Hamburg auf der Platte stehen. Und so sieht Strobel ein weiteres Problem: "Wir haben keine Integrationszeit mehr."