Viermal traf HBW-Akteur Lars Friedrich (beim Wurf) ins gegnerische Netz. Foto: Eibner

Handball: 22:24-Niederlage kassiert. Sprung auf zweiten Tabellenplatz verpasst. Erste Niederlage unter Jens Bürkle.

Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten hat am Sonntag den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz verpasst. Das Team von Trainer Jens Bürkle unterlag bei der HSG Nordhorn-Lingen mit 22:24 (11:12). Für Bürkle war es die erste Niederlage als Chefcoach bei den Schwaben.

"Wir sind in der Abwehr noch nicht stabil genug. Sie funktioniert mit sechs, sieben Leuten ganz vernünftig, wenn wir aber wechseln müssen, brechen ein paar Dinge weg, dann kassieren wir zu einfache Tore. Außerdem hat uns Nordhorns Torhüter Björn Buhrmester mit unfassbaren Parden entnervt. Schade, dass wir nichts mitgenommen haben – die Chance dazu lag trotz allem in der Luft", sagte HBW-Trainer Bürkle.

Vor knapp 2600 Zuschauern in der Emsland-Arena in Lingen erwischte der HBW einen starken Start. Nach dem 4:4 (9.) zeigte sich Torhüter Tomáš Mrkva auf dem Posten, und Gregor Thomann (2) und Martin Strobel schossen die Gäste mit 7:4 in Front (13.). Anschließend hatte Thomann die Chance, auf 8:4 zu erhöhen, scheiterte aber an Buhrmester, der nun zum großen Faktor wurde. Immer wieder bissen sich die Gäste an Nordhorns Schlussmann die Zähne aus, Yannick Fraatz sorgte für das 8:8 (19.), dann brachte Jens Wiese die Hausherren mit dem 10:9 in Front.

Als Markus Stegefelt kurz nach seinem Treffer zum 10:10 für zwei Minuten raus musste, gelang Philipp Vorlicek mit einem Doppelpack die erste Zwei-Tore-Führung für die Grafschafter (12:10/25.), dann verkürzte Lars Friedrich in der torarmen Schlussphase des ersten Abschnitts in Überzahl noch auf 11:12. Zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhte Nordhorns Keeper Buhrmester mit einem Wurf ins verwaiste Tor der Gäste – die hatten in Unterzahl den Torwart durch einen Feldspieler ersetzt – zum 13:11, Pavel Mickal legte das 14:11 nach.

Tim Nothdurft per Siebenmeter und Simen Schønningsen brachten den HBW auf 13:14 heran (35.), doch wieder schlug Nordhorn zurück, setzte sich mit einem 4:1-Lauf, bei dem Mickal drei Strafwürfe verwandelte, auf 18:14 ab (41.). Als Patrick Miedema dann zum 21:17 traf, drohten dem HBW die Felle endgültig davonzuschwimmen.

Coach Bürkle zog mit einer Auszeit die Reißleine. Danach traf Valentin Spohn zum 21:18, doch dann vergab Nothdurft nach Oddur Grétarsson und Thomann als dritter HBW-Spieler einen Strafwurf, Vorlicek legte wieder nach. Friedrich setzte das 19:22. In Überzahl dampften Grétarsson per Siebenmeter und Friedrich den Rückstand auf 21:22 ein. Auf Toon Lenders’ 23:21 antwortete Strobel 90 Sekunden vor dem Ende mit dem 22:23. Sollte doch noch etwas gehen für den HBW? Nein, die Uhr lief herunter, und drei Sekunden vor Schluss ballerte Lutz Heiny den Ball zum 24:22-Endstand unter die Latte. HSG Nordhorn-Lingen: Buhrmester (1), Kaleun; Verjans, Wilmsen, Heiny (3), Leenders (2), Mickal (6/4), Miedema (1), Fraatz (2), Terwolbeck, de Boer, Vorlicek (4), Wiese (4), Smit, Seidel (1). HBW Balingen-Weilstetten: Mrkva, Maggaiz; Schønningsen (1), Foth, Wagner (2), Flohr (1), Hausmann, Thomann (2), Friedrich (4), Nothdurft (1/1), Rúnarsson, Grétarsson (3/3), Strobel (4), Stegefelt (2), Schoch (1), Spohn (1).