Kein Durchkommen: Jona Schoch rennt sich im Kieler Mittelblock mit Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek fest. Foto: Kara

Handball: Rekordmeister dominiert Partie und gewinnt 32:20. Martin Strobel verletzt. Mit Video

Nichts zu holen hat es für den HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstag im Heimspiel gegen Rekordmeister THW Kiel gegeben. Der Tabellenführer der Handball-Bundesliga setzte sich deutlich mit 32:20 (18:11) durch.

Es bleibt dabei – der HBW Balingen-Weilstetten steht im Jahr 2020 weiter ohne einen Punkt da. In der mit 2350 Zuschauern ausverkauften Sparkassen-Arena demonstrierte Rekordmeister THW Kiel von Beginn an seine Klasse und ließ nie einen Zweifel daran aufkommen, beim Aufsteiger zu stolpern.

Bürkle: "Stärke der Kieler anerkennen"

"Es ist beeindruckend, was der THW momentan spielt – wir sind mit dem Ergebnis sogar noch im Rahmen geblieben. Natürlich hätten wir eine paar Dinge gerne besser gelöst, aber man muss einfach auch die Stärke der Kieler anerkennen", sagte HBW-Trainer Jens Bürkle nach dem Spiel.

Nachdem der Spitzenreiter eine 2:0-Führung vorgelegt hatte (3. Minute), sorgte Lukas Saueressig dafür, dass die Gastgeber bis zum 2:3 den Kontakt hielten, und auch als Gregor Thomann zum 4:6 eingenetzt hatte (9.), war auch noch nicht viel passiert. Aber der HBW tat sich gegen die sehr bewegliche Deckung der Gäste immens schwer, die im Blockspiel immer wieder einen Arm zwischen Ball und Tor brachten und ihr Konterspiel kompromisslos durchzogen.

Nachdem Niclas Ekberg auf 9:4 für den Favoriten erhöht hatte, versuchte HBW-Coach Jens Bürkle seine Mannschaft in einer Auszeit wieder auf Kurs zu bringen. Mit mäßigem Erfolg, denn Kiel legte mit einem 3:1-Lauf, den Magnus Landin per Gegenstoß abschloss auf 12:5 nach (18.). Aber der HBW schien sich nun zu fangen. Der gut aufgelegte Mario Ruminsky, der für den verletzten Mike Jensen ins Aufgebot gerückt war, ersetzte den bis dahin glücklosen Vladimir Bozic zwischen den Pfosten und setzte ein paar Akzente, und seine Teamkollegen waren in der Offensive nun effektiver, Filip Taleski und Gregor Thomann per Strafwurf verkürzten den Rückstand auf 7:12 (21.), der nach Strobels 9:14 (25.) noch immer fünf Treffer Differenz betrug. Die Schlussphase des ersten Abschnitts aber gehörte wieder den Zebras, die sich bis zur Pause auf 18:11 absetzten.

An der Dominanz der Gäste, die in Niklas Landin einen ganz starken Rückhalt zwischen den Pfosten hatten, änderte sich im zweiten Abschnitt nichts. In der 43. Minute erhöhte der THW-Keeper mit einem Treffer in das in Unterzahl verwaisten Balinger Tores mit dem 25:15 auf zehn Treffer Differenz.

Bitter für das Bürkle-Team: Kapitän Martin Strobel zog sich eine Viertelstunde vor Schluss eine Muskelverletzung im hinteren linken Oberschenkel zu und musste fortan zuschauen. "Wir hoffen, dass es nicht so tragisch ist", so HBW-Coach Bürkle.

Rune Dahmke setzte mit einem Heber zum 30:18 die nächste Marke für die Gäste (54.), die am Ende klar mit 32:20 gewannen.

Für Balingen-Weilstetten ging es in der Tabelle hinab auf Platz 16, der Vorsprung auf einen Abstiegsplatt beträgt noch immer drei Punkte, Kiel baute seinen Vorsprung an der Spitze aus.

HBW Balingen-Weilstetten: Bozic, Ruminsky; Zobel (3), Niemeyer, Lipovina (2), Kirveliavicius (1), Taleski (1), Thomann (3/2), Nothdurft (2), Meschke, Grétarsson (2), Strobel (3), Schoch, Saueressig (3), Röller, Strosack.

THW Kiel: N. Landin (1), Quenstedt; Duvnjak (3), Reinkind (6), M. Landin (4), Weinhold (4), Wiencek, Ekberg (5/4), Rahmel, Dahmke (1), Zarabec (3), Horak, Pekeler (3), Nilsson (2).