Mit entschlossenem Blick – Martin Strobel Foto: Kara

Handball: HBW-Kapitän: "wollen auswärts wieder punkten". Zuletzt netzte Strobel neunmal ein.

Er ist der Mann für die Crunch-Time. Wenn immer es in die entscheidende Phase einer Partie geht, ist Martin Strobel zur Stelle. Zuletzt netzte der Kapitän neunmal ein, als sich sein Team im Heimspiel gegen den TV Emsdetten noch ein 25:25-Remis erkämpfte.

Bezeichnend: Sieben seiner neun Tore erzielte Martin Strobel in der zweiten Halbzeit – natürlich auch jenes zum 25:25-Endstand.

Bei der 22:24-Auswärtsniederlage bei der HSG Nordhorn war er neben Lars Friedrich mit vier Treffern erfolgreichster HBW-Schütze. Beim 27:27 in der Würzburger s.Oliver-Arena gegen die Rimparer Wölfe netzte er sechsmal ein, traf dreimal in den finalen Minuten und setzte auch den finalen Treffer des Spiels. Mit seinen 31 Jahren ist Strobel einer der wenigen Routiniers im Team von Trainer Jens Bürkle. Natürlich sind die Ansprüche an den 135-fachen Nationalspieler, der 2016 die Goldmedaille bei der Europameisterschaft und Bronze bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro/Brasilien gewann, groß. Doch dieser Herausforderung stellt er sich. "Ich will Verantwortung übenehmen, manchmal rutsche ich auch einfach da rein. Aber wenn jemand anderes gut drauf ist, bringt man eben ihn in die entsprechenden Situationen", sagt Strobel.

"Wir haben untereinander das Vertrauen. Es soll auch jeder in den entsprechenden Phasen Verantwortung übernehmen, das stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern ist auch unglaublich wichtig, wenn es einmal darum geht, auf Verletzungen zu reagieren", so der Kapitän weiter. "Das ist entscheidend für den Rest der Saison – und wir sind damit auch nicht so einfach auszurechnen."

Am Samstag steht für ihn und seine Teamkollegen das Spiel beim Wilhelmshavener HV auf dem Programm (19.30 Uhr, Nordfrost-Arena). "Wir haben ein klares Ziel", sagt Strobel, "Wir wollen auswärts wieder punkten." Dass die Partie am Jadebusen kein Zuckerschlecken wird, ist ihm klar. "Dass das nichteinfach wird, zeigen die letzten Ergebnisse, die Wilhelmshaven zu Hause erzielt hat. Wir wissen aber, dass es keine leichten Aufgaben gibt, wenn man vorne mitspielen will."

Grund zum Optimismus liefert der Auftritt des HBW in der zweiten Halbzeit des Spiels gegen Emsdetten, als sich die Mannschaft nach einem Rückstand noch ein Unentschieden erkämpfte. "Wir haben es geschafft, uns aus einer misslichen Lage zu befreien. Es wäre klassen, wenn wir diese Moral am Samstag von Beginn an zeigen."