Um die Abwehr der Wölfe um Patrick Gempp (rechts) überwinden zu können, wird sich HBW-Rückraum-Shooter Jona Schoch etwas einfallen lassen müssen. Foto: Eibner

Handball: Trainer Jens Bürkle trifft auf seinen ehemaligen Verein Rimpar Wölfe. Sonntag gegen EHV Aue.

Ein kräftezehrendes Wochenende steht dem Handball-Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten bevor: Es ist Doppelspieltag. Den Auftakt für den HBW machen die Rimpar Wölfe, die am Freitagabend, 19.45 Uhr, in der SparkassenArena gastieren.

Jens Bürkle muss in dieser Woche vor allem eine Frage immer wieder aufs Neue beantworten: Die Frage nach der Besonderheit des Spiels gegen Rimpar für ihn persönlich. Bei den Unterfranken hatte der Coach des HBW Balingen-Weilstetten 2012 seine Trainerkarriere richtig ins Rollen gebracht – es war seine erste Station als Coach einer aktiven Mannschaft. Und die war überaus erfolgreich: Bürkle führte die Wölfe in die zweite Liga, hat sie dort etabliert. "Natürlich kenne ich den Verein und viele der Spieler sehr gut", sagt Bürkle. Seine Zeit in Rimpar sei toll gewesen, die Arbeit habe sehr viel Spaß gemacht. An diesem Wochenende aber steht für Bürkle nur eines im Mittelpunkt: "Es geht mir um die Punkte und nicht um Nostalgie."

Mit welcher Truppe er seinem Ex-Klub gegenübertreten wird, kann der Coach noch nicht genau sagen. "René Zobel (Innenbandanriss) fällt auf jeden Fall aus. Lukas Saueressig könnte für Sonntag wieder eine Option sein", so Bürkle. Auch an einem Einsatz von Simen Schönningsen (Pronationstrauma) bestehen weiterhin Restzweifel. Fest steht dafür, dass Jannik Hausmann im rechten Rückraum spielen und Moritz Stohsack als Backup im Kader stehen wird.

Mit den Rimpar Wölfen kommt aber nicht nur ein alter Bekannter Bürkles nach Balingen, sondern auch ein gefährlicher Gegner: Die Unterfranken stehen nur einen Tabellenplatz über dem HBW auf Rang fünf. Dazu verfügen sie über einen schlagkräftigen Kader. "Rimpar hat mit Patrick Schmidt, Benjamin Herth, Felix Karle und Stefan Schmitt vier sehr gute Spieler im Rückraum", betont Bürkle, "sie sind alle sehr spielfähig und bestechen durch starke Schlagwürfe. Dazu kommt der Kreis – das kann unangenehm zu bespielen sein." Deshalb gelte es, die Rückraum-Kreis-Achse in Schach zu halten "und durch eine aggressive Abwehr an freie Würfe zu kommen."

Direkt nach der Partie gegen Rimpar geht es für die HBW-Spieler an die Vorbereitung auf Sonntag. Da wird die Bürkle-Sieben um 17 Uhr in Aue auf der Platte stehen. "Das wird ähnlich zu dem Spiel in Konstanz", vermutet Bürkle. Der EHV Aue steht derzeit auf Rang 17 der Tabelle, kämpft also – wie Konstanz – um den Klassenerhalt. "Es ist sicherlich gut", sagt Bürkle, "dass wir nicht mit allem ganz von vorne anfangen müssen, was das Taktische angeht, weil die Partie in Konstanz eben erst eine Woche her ist." Am Samstag wird der Gegner vor allem per Videoanalyse ins Visier genommen, die Belastung wird sich in Grenzen halten – es geht um Regeneration. "Wir sollten schauen, dass wir gut auf den Beinen sind", so der Coach. "Jetzt müssen wir erst einmal mit voller Konzentration das Spiel gegen Rimpar bestreiten."