Hat seine Chance beim Schopfe gepackt: Moritz Strosack (am Ball). Foto: Eibner

Handball: 18-jähriges Nachwuchstalent darf erstmals in zweiter Bundesliga ran. Zufrieden mit Leistung.

Eigentlich war alles wie immer, als der HBW Balingen-Weilstetten am Freitagabend in die SparkassenArena einlief. Nur für einen nicht – und zwar für Moritz Strosack. Das 18-jährige Nachwuchstalent durfte erstmals in der zweiten Bundesliga ran.

Als es in der Halle dunkel wurde, die Schweinwerfer zu strahlen begannen und die Musik immer lauter tönte, wurde auch etwas in Moritz Strosack immer lauter: die Nervosität. Eigentlich wirkt der junge Rechtsaußen ziemlich unaufgeregt – gelassen war aber selbst er an diesem Wochenende nicht mehr. Der 18-Jährige, der aus Altenheim in der Ortenau stammt, hat noch nie vor einer so großen Kulisse gespielt. Seit nicht einmal einem Jahr ist er in Balingen und durfte nun am Wochenende in der ersten Mannschaft des HBW debütieren.

Im Grunde war es eine Verkettung unglücklicher Umstände, dass die Saison für Strosack bislang so lief, wie sie lief. "Ich sollte mich erst einmal im Drittliga-Team etablieren", berichtet er, "das war zumindest der Plan." Dann hatten sich jedoch Fynn Beckmann und René Zobel verletzt – und plötzlich war Strosack dort gesetzt.

Der Rookie machte seinen Job gut. Er kompensierte die Ausfälle und verwandelte diese unglücklichen Ereignissen im Team für sich selbst in einen glücklichen Umstand. So gut, dass er nach der Verletzung von Simen Schönningsen von HBW-Coach Jens Bürkle ins Zweitliga-Team berufen wurde. "Ich freue mich riesig, dass ich Einsatzzeiten bekommen habe – und ich bin da auch für jede einzelne Minute dankbar", betont Strosack.

Ob er dachte, dass er schon nach so kurzer Zeit in der ersten Mannschaft spielen dürfte? "Geliebäugelt habe ich klar damit", sagt er, "zu hoffen gewagt hatte ich es aber nicht." Zwei Tore beim Debüt gegen Rimpar, ein weiteres in der Partie gegen Aue, bei der das Ergebnis mit 21:28 zwar zu wünschen übrig gelassen hatte, bei dem Strosack jedoch 15 Minuten spielen durfte – der ehrgeizige 18-Jährige war zufrieden mit dem, was er gezeigt hat. "Ich wurde super aufgenommen und fühle mich absolut wohl beim HBW", betont er. Wie genau es weitergeht, weiß er aber noch nicht. "Jetzt spiele ich mit dem HBW II die Runde zu Ende – und alles andere nehme ich sehr gerne mit, das kann nur positiv sein", sagt er.