HBW-Coach Jens Bürkle hatte sich deutlich mehr erhofft. Foto: Kara

Handball: Bürkle-Team kommt beim HC Elbflorenz nicht über ein 24:24 hinaus. 

Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten hat zum ersten Mal in dieser Saison auswärts gepunktet. Überzeugend war der Auftritt am Sonntag beim 24:24 (13:10) beim HC Elbflorenz jedoch allenfalls phasenweise. "Ich bin ziemlich enttäuscht", bekannte HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel. Trainer Jens Bürkle ging es genau so: "Wir wollten hier gewinnen. Mit den 3:5 Punkten zum Saisonstart können wir nicht zufrieden sein."

Es wäre vielleicht doch des Guten zu viel gewesen, hätte Jannik Hausmann den finalen Wurf der Partie an HC-Keeper Hendrik Halfmann vorbei gebracht, denn der HBW schrammte vor 1100 Zuschauern in der Dresdener Ballsport-Arena nur hauchdünn an der dritten Saisonniederlage vorbei. Dass Hausmann überhaupt noch einmal die Chance bekam, lag an einer der wenigen Paraden von HBW-Torhüter Tomáš Mrkva. Der nämlich hatte kurz zuvor gegen Robin Hoffmann glänzend gehalten.

Eigentlich hätte es für die Schwaben, bei denen Christoph Foth den verletzten Kreisläufer Benjamin Meschke vertrat, überhaupt nicht zu einem Ritt auf der Rasierklinge kommen müssen. Jona Schoch legte mit einem Doppelpack für die Gäste los. Die aber taten sich in der Folge taten, die starke und flinke Deckung des HC Elbflorenz zu knacken. So verwandelten die Gastgeber den Rückstand mit einem 6:1-Lauf in eine 6:3-Führung (12. Minute).

Erst jetzt fand das Bürkle-Team in die Partie und rührte in der Abwehr den Mörtel an. In Unterzahl eröffnete Gregor Thomann einen 5:1-Zwischenspurt, den Romas Kirveliavicius mit der 9:8-Führung abschloss. Elbflorenz glich abermals aus, aber nach dem 10:10 bescherten Diogo Oliveira nach einem sehenswerten Kempa-Anspiel von Thomann und der Rechtsaußen mit zwei eigenen Treffern den Gästen einen 13:10-Vorsprung zur Pause. "Wir haben eine vernünftige und disziplinierte erste Halbzeit gespielt", so Bürkle. Und tatsächlich schien der HBW die Begegnung im Griff zu haben. Doch weit gefehlt – die Führung war so schnell zerronnen, wie zuvor gewonnen.

Die Gäste erwischten einen denkbar schlechten Start in den zweiten Abschnitt, fanden kaum eine Lücke in der HC-Deckung und fingen sich ein Gegentor nach dem anderen ein. Gabor Pulay verwandelte schließlich einen Strafwurf zum 14:14 (36.), und weil das Bürkle-Team sich in der Folge für einige gelungene Defensiv-Aktionen nicht mit Toren belohnte – Oliveira, Thomann, Foth und Kirveliavicius ließen gute Möglichkeiten liegen –, übernahmen die Hausherren durch einen strammen Wurf von Gabriel de Santis in den Winkel wieder die Führung (18:17/48.). Und weil’s so schön war, legte de Santis, nachdem der HBW den Ball im Angriff wieder einmal verdaddelt hatte, gleich das 19:17 nach.

Bürkle nahm ein Timeout und setzte nun auf sieben Angreifer – der taktische Kniff fruchtete. Martin Strobel setzte in der 50. Minute mit dem 18:19 den erst fünften Treffer für die Gäste in der zweiten Halbzeit. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Strobel vertändelte den Ball, und Tim Jurgeleit traf zum 23:21 ins leere HBW-Tor. Grétarsson netzte nun zweimal ein – 23:23, und auf Roman Becvars 24:23 hatte Foth mit dem 24:24 die passende Antwort, ehe er sich eine Minute vor Schluss noch eine Zeitstrafe einhandelte. Eines konnte Bürkle dem Spiel aber doch abgewinnen: "Dass wir in der Crunch-Time die Nerven behalten haben. "

HC Elbflorenz: Halfmann, Huhnstock; Pulay (3/3), Jurgeleit (3), Emanuel, Dierberg (1), Gugisch, Buschmann, De Santis (4), Flöd, Kretschmer (1), Hoffmann (2), Greß (4), Kammlodt (2), Becvar (4), Quade.

HBW Balingen-Weilstetten: Mrkva, Baumeister; Zobel, Niemeyer (1), Foth (2), Kirveliavicius (1), Hausmann (1), Thomann (7), Friedrich, Nothdurft, Grétarsson (5/3), Strobel (2), Schoch (2), Oliveira (3), Saueressig, Diebel (n.e.).