Ob Marcel Niemeyer mit dem HBW am Sonntag die ersten Punkte in diesem Jahr holt? Foto: Kara

Handball: Balingen-Weilstetten benötigt unbedingt Zähler aus dem Derby beim TVB Stuttgart. 

Lange Zeit, die Heimniederlage gegen den SC Magdeburg aufzuarbeiten, bleibt dem Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten nicht. Schon am Sonntag steht das Derby beim TVB Stuttgart (16 Uhr, Porsche-Arena) auf dem Programm.

Mit 32:34 unterlag der HBW am Donnerstagabend dem SC Magdeburg und fiel damit auf einen Abstiegsplatz zurück – das sind die grauen Fakten. Und dennoch wusste der Aufsteiger besonders im Angriff zu überzeugen. Wieder einmal waren es Kleinigkeiten, die das Bürkle-Team um den Lohn der harten Arbeit brachten. Da waren ein paar schlampige Abspiele kurz nach der Pause, die Magdeburg nutzte, um auf 25:19 davonzuziehen, da war ein Rebound, den Erik Schmidt nach einer Parade des starken HBW-Keepers Mario Ruminsky zum am Ende vorentscheidenden 32:30 für den SCM verwandelte.

"Viele Dinge gut gemacht"

"Wir haben insgesamt nur sieben technische Fehler gemacht, aber die waren mitunter brutal, deshalb ging das Verhältnis bei den Gegenstoßtoren mit plus 4 am Magdeburg. Aber wir haben sportlich viele Dinge gut gemacht, und auch emotional hat es gepasst", lautete die Analyse von HBW-Coach Bürkle. "Trotzdem war es eine sehr schmerzhafte Niederlage, weil wir uns mit einer Spitzenmannschaft auf Augenhöhe präsentiert haben."

Schmerzhaft aber auch in anderer Hinsicht, denn Torhüter Vladimir Bozic zog sich in der Partie eine Ellenbogenverletzung zu, die ihn möglicherweise zu einer längeren Pause zwingt. Entwarnung – "bei ihm ist alles in Ordnung" – gab Bürkle hingegen bei Mike Jensen. Der dänische Torhüter kam nur einmal kurz aufs Feld, parierte einen Siebenmeter von Tim Hornke, fasste sich danach an den Oberschenkel und räumte den Platz wieder für Ruminsky. Oddur Grétarsson "schluckte" den Ellenbogen eines Gegenspielers, blutete stark aus dem Mund, wird aber am Sonntag spielen.

"Dieses wichtige Spiel wird er sich nicht entgehen lassen. Das ist für uns das erste von neun kleinen Endspielen, das wir natürlich gewinnen wollen", sagt Trainer Bürkle, für den es nun darum geht, die Spieler für Stuttgart fit zu machen und die positiven Aspekte der Partie gegen Magdeburg in den Köpfen seiner Mannen zu verankern.

Denn eines ist klar: In Sachen Selbstbewusstsein ist der TVB Stuttgart dem HBW derzeit um einiges voraus. Sieben Punkte holte das Team von Trainer Jürgen Schweikardt in den letzten fünf Spielen, musste sich in dieser Zeit lediglich dem THW Kiel beugen. "Die Abwehr der Stuttgarter wurde in Kombination mit Torhüter Johannes Bitter immer besser, und auf den Halbpositionen machen es Christian Zeitz und Adam Lönn richtig gut", sagt Bürkle. Und dennoch weiß der HBW-Trainer: "Es ist ein Team auf unserem Leistungsniveau."