Die Deckung des HBW – hier mit Jona Schoch, Jannik Hausmann und Marcel Niemeyer – stand am Freitag über weite Strecken ausgezeichnet. Foto: Eibner

Handball: Bürkle-Team verliert nächstes enges Auswärtsspiel. Meschke fehlt mehrere Monate.

Das ist ein schwarzer Freitag für den HBW Balingen-Weilstetten gewesen. Nicht nur, dass sich der Handball-Zweitligist beim ASV Hamm mit 21:22 geschlagen geben musste. Er verlor auch Benjamin Meschke mit einer schweren Verletzung.

Zweites Auswärtsspiel, zweite Niederlage und die zweite herbe Verletzung. Nach dem sich Linkshänder Tim Rozman im beim 22:25 beim VfL Lübeck-Schwartau eine Schulterverletzung zugezogen hatte, und mittlerweile unter dem Messer lag, erwischte es am Freitag Kreisläufer Benjamin Meschke. Vier Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts brach sich der Neuzugang bei einer Abwehraktion das linke Wadenbein und renkte sich das Sprunggelenk aus. Meschke wurde noch am Freitag in der St. Barbara-Klinik in Hamm operiert und fällt lange aus. "Die Erstversorgung der Hammer Ärzte war top. Am Montag wird noch ein CT gemacht, aber wir müssen bei Benny von einer Pause von drei Monaten plus X ausgehen. Wir überlegen uns jetzt natürlich, wie wir darauf reagieren", sagt HBW-Trainer Bürkle.

Für den Coach war Meschkes Ausfall einer von mehreren Knackpunkten. Denn im ersten Abschnitt hatte der HBW mehrfach erfolgreich mit zwei Kreisläufern bei 7:6 angegriffen – "Das war eine unserer Waffen. Damit ist uns ein wichtiges taktisches Mittel weggebrochen", so Bürkle. Und dennoch schien sein Team in der richtigen Spur. Es führte zur Pause mit 12:11 und legte bis zur 49. Minute auf 19:16 vor. "Bis dahin haben wir das Tempo gut gedrosselt, um Hamm nicht zu seinem ›run and gun‹ kommen zu lassen. Es war super wie tief wir den ASV in Sachen Torausbeute gehalten haben. Wir hatten alles in der eigenen Hand, aber in den entscheidenden Momenten habe wir ein paar Fehler zu viel gemacht."

So scheiterte etwa Marcel Niemeyer bei einer 20:19-Führung frei vom Kreis an Hamms Torhüter Oliver Krechel. Beim nächsten Angriff der Hausherren kassierte Lars Friedrich eine Zeitstrafe, den einher gehenden Siebenmeter verwandelte Hamms Linksaußen Vyron Papadopoulos sicher zum Ausgleich, und als sich das Bürkle-Team gleich darauf einen weiteren Ballverlust leistete – HBW-Keeper Tomáš Mrkva hatte seinem Posten zu Gunsten eines zusätzlichen Feldspielers geräumt – traf der Grieche aus 30 Metern in den Balinger Torwinkel und bescherte dem ASV damit das 21:20. "Das war ein weiterer Knackpunkt, von da an war die Halle richtig da. Insgesamt aber ist es nach unserem Drei-Tore-Vorsprung zu schnell gegangen", so Bürkle.

Am Ende hieß es 22:21 für den ASV Hamm-Westfalen, der damit aus zwei Spielen die optimale Ausbeute von vier Punkten eingesammelt hat Für den HBW war es bereits die zweite Auswärtsniederlage der noch jungen Saison. "Das ist schon schade, dass wir es wieder nicht geschafft haben, uns zu belohnen", sagt HBW-Trainer Bürkle, "Wie schon beim VfL Lübeck--Schwartau haben wir eine Top-Abwehrleistung gezeigt, es ist uns nicht gelungen, eine Drei-Tore-Führung ins Ziel zu bringen."