Zwar traf Sigtryggor Dadi Runarsson (am Ball) gegen Aue dreifach für den HBW – gut lief es im Erzgebirge deshalb allerdings nicht. Foto: Eibner

Handball: HBW Balingen-Weilstetten muss beim EHV Federn lassen und unterliegt deutlich mit 21:28.

Schadensbegrenzung – etwas anderes blieb den Zweitliga-Handballern des HBW Balingen-Weilstetten am Sonntagabend in Aue nicht mehr übrig. 21:28 (11:13) lautete das bittere Endergebnis aus Sicht der Balinger.

Der HBW und die Doppelspieltage – so richtige Freunde wollen sie einfach nicht werden. Nach dem bärenstarken Auftritt gegen die DJK Rimpar am Freitagabend schrammte die Truppe von Trainer Jens Bürkle am Sonntag beim EHV Aue nur knapp an einem richtigen Desaster vorbei. Schon zu Beginn deutete sich an, was am Ende Wirklichkeit werden sollte: Der EHV startete mit Rückenwind aus dem Sieg gegen die Rhein Vikings in die Partie. Bereits nach zehn Spielminuten leuchtete das 6:1 auf der Anzeigetafel der Erzgebirgshalle – für den HBW hatte allein Gregor Thomann von der Siebenmeter-Linie getroffen.

"Wir haben eigentlich beide Halbzeiten verschlafen", sagt HBW-Coach Jens Bürkle, der sich aufgrund der deutlichen Anfangsphase bereits in der neunten Spielminute zur ersten Auszeit gezwungen sah. Und tatsächlich sollte seine Mannschaft daraufhin besser ins Spiel finden. Mit einer umgestellten Abwehr pirschten sich die Balinger an die Gastgeber heran – soweit sogar, dass Sigtryggur Dadi Runarsson vier Minuten vor der Halbzeitpause den Anschlusstreffer zum 10:11 erzielte. "Aue hat uns auf allen Positionen Druck gemacht", sagt HBW-Trainer Jens Bürkle. Vor allem aber der Rückraum um Eric Meinhardt, Janar Mägi und Mindaugas Dumcius hatte eine starke Leistung auf die Platte gebracht.

Was beim HBW gegen Ende der ersten Halbzeit noch hoffen ließ, verschwand offenbar mit dem Gang in die Kabine – denn nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber wieder so überlegen wie zu Beginn des Spiels. Innerhalb von fünf Minuten stellte Aue die Anzeige auf 18:12, zog in den nächsten zehn Minuten gar auf 24:14 davon – "damit war das Spiel dann eigentlich durch", sagt Bürkle. "Aue war von Anfang an gedanklich immer einen Tick schneller als wir und hat sich das dadurch erarbeitet und auch verdient", so der Coach weiter, "wir haben viele freie Bälle liegen lassen und nur einen Abpraller tatsächlich verwerten können." Aue hingegen schlug aus solchen Situationen gleich acht Mal Profit – "auch da waren sie eben schneller als wir", sagt Bürkle.

Der Kräfteverschleiß aus dem Spiel gegen Rimpar sei sicherlich hoch gewesen, sagt Bürkle. "Es ist grenzwertig, was da verlangt wird", sagt er, "und damit stehe ich nicht alleine da." Auch die Verantwortlichen in Aue hätten geflucht – und das, obwohl die Erzgebirgler die optimale Ausbeute von vier Punkten aus dem Doppelspieltag mitgenommen haben.

EHV Aue: Musil, Wetzel, Töpfer; Schäfer, Meinhardt (8/3), Naumann, Roch (2), Bornhorn (1), Petreikis (3), Dumcius (5), Mägi (6), Faith (2), Koke, Jungemann, Paraschiv, Pechstein (1).

HBW Balingen-Weilstetten: Maggaiz, Baumeister; Strosack (1), Foth (1), Wagner, Flohr (4), Hausmann, Thomann (4/2), Friedrich (2), Nothdurft, Runarsson (3), Gretarsson (2), Strobel (1), Schoch (1), Spohn, Saueressig (2).