Bärenstarke Vorstellung des HBW Balingen-Weilstetten gegen MT Melsungen. Foto: Kara

Handball-Bundesliga: Bürkle-Team landet traumhaften 36:23-Erfolg gegen MT Melsungen. Mit Video

Jubel beim Handball-Bundesligisten HBW Balingen- Weilstetten. Völlig überraschend nahm das Team von Trainer Jens Bürkle am Sonntag die MT Melsungen mit 36:23 (16:12) auseinander. Für den HBW war es der inzwischen 29. Heimsieg in Folge.

Die knapp 2200 Zuschauer in der Balinger Sparkassen-Arena waren völlig aus dem Häuschen, denn mit einer derartigen Vorstellung des Aufsteigers hatte wohl keiner gerechnet – aber auch nicht mit dem Offenbarungseid, den die hoch ambitionierten Gäste aus Melsungen ablieferten.

"Wir haben zwei Mannschaften gesehen. Eine mit Wille und Leidenschaft und eine, die alles einfach so über sich ergehen lässt. Das ist peinlich und der MT Melsungen nicht würdig", sagte MT-Trainer Heiko Grimm nach der denkwürdigen Partie.

Tatsächlich spielte der HBW wie aus einem Guss. Die Deckung hatte den starken Melsunger Rückraum gut im Griff – allein Kai Häfner (8 Treffer) zeigte sich gegen seinen früheren Klub auf der Höhe –, im Tor stellten Mike Jensen und Vladimir Bozic ihre Gegenüber klar in den Schatten, und in der Offensive spielte das Bürkle-Team die Aktionen immer wieder auf den Punkt.

"Ich habe davon geträumt, dass wir in der Lage sind, das Spiel zu gewinnen, allerdings nicht in dieser Höhe. Das war schon sehr, sehr gut", sagte HBW-Trainer Bürkle. Egal, ob über den Kreis oder aus dem Rückraum – in der Nachkampfzone netzte Marcel Niemeyer ebenso sechsmal ein, wie die beiden Neuzugänge Vladan Lipovina und Filip Taleski von den Halbpositionen –; der HBW stellte die groß gewachsene Abwehrreihe der Gäste über nahezu die kompletten 60 Minuten vor große Probleme.

Hier gibt es unser Video zum 100. Sieg in der 1. Handball-Bundesliga:

Die Schwaben erwischten einen glänzenden Start in die Partie, führten nach einem Treffer von Lipovina in der 15. Minute mit 6:2. Erst jetzt beteiligte sich Melsungen etwas stärker am Torewerfen, Häfner verkürzte mit einem Doppelpack auf 12:14 (28.), aber Oddur Grétarsson per Siebenmeter und Benjamin Meschke schraubten den Vorsprung bis zur Pause auf 16:12 empor. Wer nun mit dem großen Aufbäumen der Nordhessen gerechnet hatte, sah sich getäuscht, denn die hielten gerade einmal noch bis zu Julius Kühns 19:16 (36.) den Anschluss, dann führte der HBW den mit zahlreichen Nationalspielern gespickten Gegner geradezu vor.

In Unterzahl initiierte Tim Nothdurft einen 5:0-lauf, den Romas Kirveliavicius mit dem 25:16 abschloss. Gäste-Trainer Grimm versuchte den Balinger Lauf in dieser Phase mit zwei Auszeiten zu stoppen – vergeblich. HBW-Keeper Jensen traf in Überzahl zum 29:19 ins verwaiste MT-Tor (48.). Melsungen versuchte sich in Ergebniskosmetik, aber Marino Marics 23:31 (53.) sollte der letzte MT-Treffer der Begegnung gewesen sein, unter die René Zobel in letzter Sekunde mit dem 36:23 den Schlusspunkt setzte.

HBW Balingen-Weilstetten: Jensen (1), Bozic; Zobel (1), Niemeyer (6), Lipovina (6), Kirveliavicius (1), Taleski (6), Hausmann (1), Thomann (1), Nothdurft (2), Meschke (1), Grétarsson (5/4), de la Peña Morales (1), Schoch (1), Saueressig (2), Heinzelmann (1).

MT Melsungen: Sjöstrand, Simic; Maric (1), Kühn (3), Lemke, Reichmann, Ignatow, Kunkel (2), Mikkelsen (5/2), Danner, Schneider (2), Allendorf, Sidorowicz (1), Häfner (8), Salger, Pavlovic (1),